Gleichenberger Tourismusbahn
Landjugend will in den Bahnhof Gnas einziehen

Die Landjugend Gnas will den Bahnhof Gnas als Vereinslokal nutzen.  | Foto: RegionalMedien
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Das Tourismuskonzept für den Erhalt der Gleichenberger Bahn legt Regionsvorsitzender Franz Fartek im März Verkehrslandesrat Anton Lang vor. Darin festgeschrieben ist beispielsweise die Idee der Landjugend Gnas für den möglichen Umbau des Bahnhofs zum Vereinslokal. Während alle Verantwortlichen begeistert sind, schießt sich die FPÖ dagegen ein.

SÜDOSTSTEIERMARK. Im Workshop mit den Experten der FH Joanneum Bad Gleichenberg und den Ideengebern für den Erhalt der Zugstrecke als Tourismusbahn war auch die Landjugend Gnas vorstellig geworden. Die Mitglieder wollen den baufälligen Bahnhof Gnas als Vereinslokal adaptieren. Im Obergeschoss sieht der Plan Klubräumlichkeiten vor, im Parterre will man die öffentlichen Toilettenanlagen sanieren und einen Verkaufsautomaten mit regionalen Produkten aufstellen. Außerdem soll der Ort für Veranstaltungen genutzt werden können. Auch ein Bahnhofsmuseum könnte Platz finden.

FPÖ ist gegen die Idee der Jugend

So weit, so gut. Während die Idee von den Experten der FH Joanneum, die den Prozess für den Erhalt der Gleichenberger Bahn begleitet haben, aufgegriffen wurde, wettert das FPÖ-Quartett mit Nationalratsabgeordnetem Walter Rauch, Landtagsabgeordnetem Herbert Kober, Feldbachs Stadtrat Franz Halbedl und Bad Gleichenbergs Gemeinderat Michael Wagner gegen die Pläne. „Scheinbar wird die Landjugend vonseiten der Gemeinde- und Landespolitik vor den Karren gespannt, um das Aus der Bahn beschleunigen und rechtfertigen zu können", heißt es in einer Aussendung.

Eine Bahn auf Schiene zu bringen, indem man ihr den wichtigsten Bahnhof mit dem Stromunterwerk wegnehme, passe zur derzeitigen Regional- und Landespolitik. Die beiden Abgeordneten Franz Fartek (ÖVP) und Cornelia Schweiner (SPÖ) hätten, sowohl als Vorsitzende als auch Funktionsträger in der Region Südoststeiermark, den Auftrag - "ob sinnvoll oder nicht" - eine Tourismusbahn zu gestalten "und nicht Eisenbahnvermögen in der Bevölkerung aufzuteilen", so Halbedl und Wagner.

In der wunderschönen Marktgemeinde Gnas ist die Landjugend auf Herbergsuche. | Foto: Vulkanland/Bergmann
  • In der wunderschönen Marktgemeinde Gnas ist die Landjugend auf Herbergsuche.
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"Natürlich ist es legitim, dass die Landjungend Räumlichkeiten braucht, aber für die Versäumnisse der Politik auf breiter Front unsere Gleichenberger Bahn zu opfern, ist untragbar", echauffiert sich FPÖ-Landtagsabgeordneter Herbert Kober. "Die Bahn soll diskriminierungsfrei bei der Vergabe von Landesmitteln zur ÖBB und GKB behandelt werden. Die sofortige Wiedererreichung des mittelfristigen Investitionsprogramms soll erwirkt werden, damit die Zukunftschance zur Bewältigung des überbordenden Individualverkehrs nicht nur erhalten, sondern zeitgemäß ausgebaut wird." Dieses Thema werde jedenfalls in den Landtag gebracht, hält Kober fest.

VP und SP: "Froh über Einsatz der Landjugend!"

Die FPÖ-Aussagen lösen bei den Regions- und Gemeindeverantwortlichen allerdings nur Kopfschütteln aus. "Es wäre schön, wenn Walter Rauch, der ja der stellvertretende Regionsvorsitzende ist, endlich auch Verantwortung übernehmen und nicht immer seine Positionen über die Medien ausrichten würden", ärgert sich Landtagsabgeordnete Cornelia Schweiner.

"Ich verstehe nicht, warum sich die FPÖ von jeglicher Verantwortung abseilt, anstatt an den Sitzungen der Gremien teilzunehmen."
LAbg. Cornelia Schweiner

Schweiner kann der Idee der Landjugend Gnas nur Positives abgewinnen, zumal sie in keiner Weise im Widerspruch zur touristischen Nutzung der Bahnstrecke steht. Außerdem: "Ich freue mich sehr darüber, dass die Jugend mit Herzblut für die Heimat etwas bewegen will."

Hauptverantwortlicher Regionsvorsitzender LAbg. Franz Fartek teilt die Meinung seiner Landtagskollegin: "Mit ihrer Haltung demotiviert die FPÖ die Jugendlichen." Er sei froh darüber, dass die FH Joanneum die Idee aufgegriffen habe. Hintergrund sei ja der, dass die Landjugend einen Beitrag für den Erhalt der Gleichenberger Bahn leisten wolle und nicht dagegen sei. "Deshalb habe die Landjugend ihre Idee ja auch eingereicht", erklärt Fartek. Außerdem: "Ich verstehe nicht, wie die FPÖ etwas verurteilen kann, obwohl sie die Inhalte gar nicht kennt, weil niemand von ihr zur Präsentation der Ideen gekommen ist. Das halte ich schon für sehr befremdlich."

Der Gnaser Bürgermeister Gerhard Meixner will die Langjugend unterstützen. | Foto: RegionalMedien
  • Der Gnaser Bürgermeister Gerhard Meixner will die Langjugend unterstützen.
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Gemeinde Gnas will Langjugend unterstützen

Auch der Gnaser Bürgermeister Gerhard Meixner ist von den Plänen der Landjugend Gnas begeistert: "Die Jugendlichen sind schon lange auf der Suche nach einem Vereinslokal und sind mit ihrer Idee auf mich zugegangen. Ich unterstütze sie dabei und habe ihnen Mut zugesprochen, den Kontakt zu den Landesbahnen zu suchen." Als Unterstützung seitens der Gemeinde könne er sich vorstellen, für die Aufschließung des Grundstücks Sorge zu tragen. Kanal- und Wasseranschluss fehlen beim Bahnhof Gnas bis dato nämlich.

Bis jetzt ist freilich nichts in Stein gemeißelt. Die Idee der Landjugend wurde im Tourismuskonzept festgehalten. Die Entscheidung liegt letztlich bei Verkehrslandesrat Anton Lang, der die finanziellen Mittel für die Bahninfrastruktur zur touristischen Nutzung der Gleichenberger Bahn für 2022, 2023 und 2024 zur Verfügung stellen soll, und den Steiermärkischen Landesbahnen als Eigentümer des Bahnhofsgebäudes. Jedenfalls schickt Meixner voraus:

"Diese Idee beflügelt jede Bahninitiative!"
Bgm. Gerhard Meixner

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