Viel Stunk um Hühnerstall
Ein geplanter Hühnerstall im Ortszentrum von Perlsdorf lässt die Wogen hochgehen.
In knapp einer Woche findet in der Gemeinde Perlsdorf bei Gnas die Bauverhandlung für einen Großstall statt. 16.000 Legehühner sollen dort untergebracht werden. Bis jetzt wurde der Stall für die Schweinemast genutzt. Viele Bewohner der 370-Seelen-Gemeinde sind nun um die Lebensqualität in ihrem Heimatort besorgt. Die Dorfgemeinschaft ist gespalten.
Stall soll an den Ortsrand
"Die Fliegen- und Geruchsbelästigung wird enorm steigen. Der getrocknete Hühnermist erzeugt Feinstaub. Wir fürchten um unsere Gesundheit, den Wert unserer Häuser und den Abzug der Jugend", äußern die Anrainer ihren Unmut. "Es geht uns nicht darum die Existenz des Bauern zu gefährden. Der Hühnerstall soll nur nicht im Ortszentrum neben dem Sport- und Veranstaltungszentrum gebaut werden", hält eine Anrainerin fest.
Als Alternative wurde ein Grundstückstausch vorgeschlagen, um den Stall am Ortsrand zu errichten. "Das wollen die dortigen Nachbarn nicht und die notwendige Versorgung ist auch nicht gegeben. Ich will nichts Unrechtes tun", rechtfertigt sich der Bauherr. Das Gesetz steht auf seiner Seite. Laut Gutachten vermindert sich bei seinem Vorhaben die sogenannte Geruchszahl, die anhand der Tierzahl, der Tierart und ihrer Nutzungsbestimmung ermittelt wird, fast um die Hälfte. "Eine intakte Dorfgemeinschaft ist mir sehr wichtig, aber die Gemeinde muss sich an die gesetzliche Lage halten", so Bürgermeister Franz Hermann.
Eigeninitiative gestartet
Die Anrainer haben nun eine Unterschriftenaktion gestartet und sich die Unterstützung der Oststeiermarksprecherin der Grünen, Marianne Müller-Triebl, geholt. "Ich verstehe die berechtigten Sorgen und appelliere an den Bauherrn, den konstruktiven Lösungsvorschlag der Anrainer anzunehmen", so Müller-Triebl.
In einer weiteren Zusammenkunft soll noch einmal über alle Alternativen gesprochen und ein Konsens zwischen den Dorfbewohnern gefunden werden.
eva.schmidbauer@woche.at
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