Equal Pay Day
Ab dem 29.Oktober arbeiten Südoststeirerinnen gratis

- Die ÖGB-Frauen der Südoststeiermark rund um die Vorsitzende Manuela Leitgeb (8.v.r.) fordern gleichen Lohn für Mann und Frau.
- Foto: ÖGB Frauen Südoststeiermark
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Die ÖGB-Frauen der Südoststeiermark fordern anlässlich des Equal Pay Days gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Frauen arbeiten in der Südoststeiermark ab dem 29. Oktober nämlich "gratis".
SÜDOSTSTEIERMARK. Der sogenannte Gender Pay Gap liegt in der Südoststeiermark bei 17,5 Prozent – landesweit bei 18,4 Prozent. Das bedeutet, dass Frauen in der Südoststeiermark 64 Tage quasi "gratis"arbeiten. In der Steiermark sind es 68 Tage. Bereits am 29. Oktober haben die Männer in der Südoststeiermark jenes Einkommen erreicht, für das die Frauen hierzulande noch bis Jahresende arbeiten müssen.
8.500 Euro weniger im Jahr
"Jedes Jahr erkämpfen wir Verbesserungen, aber der Einkommensunterschied zwischen Mann und Frau ist nach wie vor sehr groß. Das gilt auch für Frauen, die Vollzeit und ganzjährig arbeiten", stellt Manuela Leitgeb, Frauenvorsitzende des ÖGB Südoststeiermark, fest. "Damit verlieren Frauen im Schnitt fast 750 Euro pro Monat bzw. deutlich über 8.500 Euro im Jahr im Vergleich zu ganzjährig beschäftigten Männern in Vollzeit." Auf ein Arbeitsleben von 40 bis 45 Jahren gerechnet, würden Frauen somit rund 400.000 Euro an Einkommen entgehen", rechnet Leitgeb vor.

- Kinderbetreuung ist Frauensache. Die Väter sollen sich mehr einbringen. Außerdem: Die ÖGB-Frauen fordern einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes.
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Rückendeckung vom ÖGB-Regionalsekretär
Laut ÖGB-Frauen haben die hohen Einkommensunterschiede viele Gründe, demnach sei auch ein Maßnahmenpaket notwendig, um kräftige Verbesserungen für Arbeitnehmerinnen zu erreichen.
Rückendeckung für die ÖGB-Frauen kommt von Regionalsekretär Karl Heinz Platzer: "Wir brauchen ein Lohntransparenzgesetz und wir brauchen einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 2.000 Euro." Dies habe besonders in frauendominierten Berufen große Dringlichkeit, weil die Löhne in diesen Branchen teilweise noch deutlich niedriger seien. Außerdem brauche es rasch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
"Das Schließen der Einkommensschere hängt auch wesentlich davon ab, ob beide Elternteile überhaupt die Möglichkeit haben, Vollzeit zu arbeiten. Dafür braucht es endlich einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes und Öffnungszeiten, die mit den Arbeitsrealitäten vereinbar sind", so Manuela Leitgeb.
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