50-Jahre-Jubiläum LFI
Ein Mix aus Präsenzseminaren und Farminaren

- LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger, LFI-Österreich-Vorsitzende Maria Hutter, LK-Steiermark-Präsident Franz Titschenbacher und LFI.Österreich-Geschäftsführer Bernhard Keiler (v.l.).
- Foto: LFI/Jung-Leithner
- hochgeladen von Heimo Potzinger
Seit der Pandemie findet sich die ländliche Fortbildung im Spannungsfeld zwischen digital und analog. Ein guter Mix aus Praxis am Feld oder Hof und Theorie am Bildschirm ist für das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) ein gangbarer Weg für die Zukunft.
GRAZ. Anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums des Ländlichen Fortbildungsinstituts beleuchteten LFI-Vorsitzende Maria Hutter sowie der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, und dessen Amtskollege von der LK Steiermark, Franz Titschenbacher, welche Formate und Inhalte die Zukunft der ländlichen Aus- und Weiterbildung prägen dürften.
300.000 Teilnahmen im Jahr
Das LFI habe sich in den vergangenen 50 Jahren zu einem der erfolgreichsten Bildungseinrichtungen für Erwachsene im ländlichen Raum gemausert. Mittlerweile stehe es für 10.000 Veranstaltungen mit mehr als 300.000 Teilnahmen jährlich und begeistere neben den Bäuerinnen und Bauern auch zunehmend Interessierte aus der gesamten Bevölkerung, bilanziert Maria Hutter. "Und ich bin überzeugt, dass lebenslanges Lernen neben der Qualifikation auch Motivation und Innovationskraft fördert und dem gesamten ländlichen Raum zugute kommt."
Coronabedingt hätten "digitale Bildungsformate einen enormen Boost erlebt", der nach wie vor anhalte. Gleichzeitig würden aber auch Präsenzveranstaltungen, die für Vernetzung und persönlichen Austausch wichtig seien, nach den Corona-Schutzmaßnahmen wieder starken Aufwind erleben, erkennt Hutter. "Es zeichnet sich ab, dass die Zukunft der ländlichen Aus- und Weiterbildung in einem guten Mix aus Präsenz- und Online-Veranstaltungen liegen wird“, so die Vorsitzende des LFI-Österreich.
Wichtiges Rüstzeug für die Zukunft
Präsident Josef Moosbrugger stößt ins selbe Horn: Das LFI helfe den Bäuerinnen und Bauern, sich selbst wertvolles Rüstzeug anzueignen und ihre Betriebe noch marktorientierter und zukunftsfitter aufzustellen. "Gleichzeitig bietet das LFI gezielte Unterstützung an, um eine Brücke zu den Konsumentinnen und Konsumenten bauen und dadurch mehr Wertschätzung und letztendlich Wertschöpfung für die bäuerlichen Leistungen erreichen zu können“, unterstreicht Moosbrugger.

- Praxisseminare auf dem Feld sind weiter unverzichtbar.
- Foto: MEV (Symbolfoto)
- hochgeladen von Heimo Potzinger
Die Brennpunkte der heutigen Zeit finden sich natürlich auch im LFI-Angebot wieder, wie etwa Energieeffizienz, Versorgungssicherheit und Klimaschutz. Neben Zukunftsthemen erleben aber auch neue Formate wie Online-Kurse, Webinare, Farminare und Cookinare einen enormen Aufwind. Bisher konnte das LFI Österreich allein 50.000 Online-Kurs-Teilnahmen verzeichnen - mit steigender Tendenz. Auch Farminare, sprich Online-Seminare live aus dem Stall, Wald oder vom Feld, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Online-Formate als Ergänzung
In der Steiermark hat sich die Zahl der Teilnahmen an Onlinekursen, Webinaren, Farminaren und Cookinaren von 2017 bis 2021 von 743 auf 7.365 Personen quasi verzehnfacht. Die Weiterbildung in den eigenen vier Wänden absolvieren zu können, spare Zeit und Kosten und nimmt bestmöglich Rücksicht auf die betrieblichen Anforderungen und persönlichen Bedürfnisse der Teilnehmenden, so der steirische LK-Präsident Franz Titschenbacher.
Präsenzveranstaltungen seien weiterhin unverzichtbar, Online-Bildungsformate aber eine wertvolle Ergänzung, weil man damit an weitere, wichtige Zielgruppen herankomme. Titschenbacher: "Beispielsweise haben wir in Österreich einen hohen Anteil Kleinwaldbesitzer, die oftmals andere Hauptberufe haben und wegen einer Forstfortbildung selten weite, zeitraubende Fahrten auf sich nehmen." Mit Online-Angeboten wie etwa Farminaren ließe sich jedoch praxisnah und anschaulich wertvolles Wissen rund um wichtige Themen wie Schutzausrüstungen, Holzmobilisierung oder auch Borkenkäferbehandlung vermitteln.
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