Steiermarktag auf der Agra
"Energetischer" Austausch der Nachbarländer
Die Landwirtschafts- und Lebensmittelmesse Agra im slowenischen Gornja Radgona zieht Jahr für Jahr auch unzählige Gäste aus der Steiermark bzw. Südoststeiermark in ihren Bann. Nach der Pause im Vorjahr fand auch wieder der Steiermarktag statt – und das mit einer Fachdiskussion.
GORNJA RADGONA. Schon alleine bei der Anreise zum Gelände der aktuell stattfindenden Landwirtschafts- und Lebensmittelmesse Agra in Gornja Radgona wird eines unmittelbar klar. Das Interesse an Neuheiten der Branche, 1.700 Austellerinnen und Aussteller aus 35 Ländern sind vor Ort, ist enorm.
Ein steirisches Comeback
Dass man viele bekannter Gesichter aus dem Bezirk Südoststeiermark und allgemein der Grünen Mark angetroffen hat, lag nicht nur an den heimischen Ständen, sondern vor allem auch an der Tatsache, dass nach einer Pause im Vorjahr wieder der Steiermarktag über die Bühne gegangen ist. Zeichneten in Vergangenheit ja die lokale Bezirkshauptmannschaft und die Initiative Nachbarschaft dafür verantwortlich, wurden die organisatorischen Belange nun quasi auf Landesebene gehoben. Unter der Patronanz von Landesrat Johann Seitinger baute die Initiative Nachbarschaft dieses Mal in Sachen Durchführung auf die Landentwicklung Steiermark.
Viele gemeinsame Belange
Landesrat Seitinger betonte, dass die Steiermark und Slowenien nicht durch eine jahrelange Freundschaft verbunden ist, sondern auch durch große gemeinsame Ziele in der EU. So stimme man sich etwa in Sachen Murkommission, Hochwasserschutz und Biosphärenpark ab. "Die Mur ist keine Grenze, sondern eine Naht", brachte es Bad Radkersburgs Karl Lautner diesbezüglich perfekt auf den Punkt.
Tagesschwerpunkt war eine Fachdiskussion, die von nun an stets Teil des Steiermarktags sein wird. Unter dem Überbegriff Biomasse behandelte man – moderiert von LAbg. Julia Majcan – die Frage, ob die Landwirtschaft denn die Kraft habe, die Energiewende herbeizuführen. von steirischer Seite verwies etwa Landwirtschaftspräsident Franz Titschenbacher auf die forstliche Biomasse und die gute Nahwärmeversorgung als starke Stützen. Christian Metschina betonte als Experte der Landwirtschaftskammer zudem, dass die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe gar Vorreiter waren, was das Energiethema anbelangt.
Für Agrarlandesrat Johann Seitinger steht zwar fest, dass vor der Energiefrage die Ernährungssouveränität noch höher im Ranking stehe, aber bei einer klugen Vorgangsweise hält er "gemeinsame Antworten" für möglich. Wie man mit den Flächen letztendlich umgehe, liege aber in der Entscheidungsgewalt der Grundbesitzerinnen und Grundbesitzer. Generell brauche es eine kluge Raumordnung und Rücksicht auf das Landschaftsbild. Potenzial für Fotovoltaik hätten aber ohne Frage etwa Dachflächen, Parkplätze oder Flächen in Steillagen.
Neben den landwirtschaftlichen und energetischen Fragen kam auch die Kunst nicht zu kurz. Zu sehen war nämlich auch Werke der diesjährigen internationalen Malerwoche. Vor Ort waren Dana Strucelj und Gerhard Guttmann, die für die Leitung verantwortlich zeichneten.
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