Wirtschaftskammer
Südoststeirische Wirtschaftstreibende krempeln die Ärmel hoch

Günther Stangl und Thomas Heuberger stellten regionale Joboffensiven vor. | Foto: WKO Steiermark
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In der Wirtschaftskammer in Feldbach schworen sich die südoststeirischen Unternehmerinnen und Unternehmer gemeinsam auf ein herausforderndes 2023 ein, Thema Nummer eins: Energiekrise.

SÜDOSTSTEIERMARK. Mit einer Umfrage starteten die Wirtschaftstreibenden der Südoststeiermark in den Neujahrstalk in der WK-Regionalstelle Südoststeiermark in Feldbach. Die wichtigsten Themen ließen sich auf diese Art und Weise schnell herauskristallisieren. Nachdem im vergangenen Jahr Inflation, Teuerung und Personalsuche die Selbstständigen am meisten beschäftigen, gelten die Energiekrise, der Arbeitskräftemangel und die Digitalisierung  – gefolgt von Inflation und Klimaschutz – im Jahr 2023 als die Herausforderungen schlechthin.

Was sind die größten Herausforderungen 2023

Regionale Joboffensiven

Den globalen Entwicklungen trotzen die südoststeirischen Wirtschaftstreibenden mit Innovationskraft und der für die Region so typischen Anpacker-Mentalität – alles Tugenden, die die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Südoststeiermark laut Günther Stangl, Obmann der Wirtschaftskammer-Regionalstelle, in den Genen hätten. Durch die Vielzahl an erfolgreichen Betrieben, im Besonderen im Bereich Gewerbe und Handwerk, gebe es auch jede Menge Ausbildungsplätze. Und gerade jene gelte es beispielsweise mit "meinjob Südoststeiermark" sichtbar zu machen. Mit dieser Initiative wolle man die Pendlerquote drastisch nach unten korrigieren. Aktuell fahren 17.000 Beschäftigte zum Arbeiten nach Graz oder in andere Regionen. 

In der Südoststeiermark habe die Wirtschaftskammer im Bereich Bildung Themenführerschaft erlangt. "Wir waren die erste Außenstelle, die mit der Wertschätzungskampagne Stars of Styria durchgestartet ist", so Stangl. Außerdem hätten sich die Messe für Bildung und Beruf Südoststeiermark und die Initiative "meinjob Südoststeiermark" als ideale Plattformen zur Zusammenführung von Lehrlingen und Betrieben erwiesen.

Wie wichtig die Lehrlingsinitiativen im Bezirk sind, zeigen die Zahlen. 2022 zählte die Südoststeiermark 392 Lehrbetriebe, 300 Lehranfänger und 900 Lehrlinge. Aber generell sei die Partnerschaft durch die WK unter den Wirtschaftstreibenden gefragt. Der Leiter der Regionalstelle, Thomas Heuberger, untermauerte mit Statistiken aus dem Vorjahr, wie wichtig das Service der Wirtschaftskammer – gerade in Zeiten wie diesen – sei.  6.258 Mitglieder, 8.440 Servicefälle und 800 Gründerberatungen, die zu 339 Neugründungen führen sollten – die Nachfrage nach den Serviceleistungen ist groß. 

Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Vertreterinnen und Vertreter von Behörden trafen sich zum Neujahrstalk mit Funktionärinnen und Funktionären der Wirtschaftskammer-Regionalstelle in Feldbach. | Foto: WKO Steiermark
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Vom Fachkräftemangel zum Arbeitskräftemangel

Insbesondere die immer älter werdende Gesellschaft – resümieren die Diskutanten beim Neujahrsauftakt – würde zum Arbeitskräftemangel-Turbo werden. Das bestätigt auch Edmund Hacker, Leiter der regionalen AMS-Geschäftsstelle: „Der demografische Wandel stellt uns in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen. Denn immer mehr alte Menschen wechseln in den Ruhestand, während zu wenig Junge in das Erwerbsleben nachrücken.“

Die Folge sei ein Fachkräftemangel, der sich „mittlerweile zu einem Arbeitskräftemangel weiterentwickelt“ habe, so der AMS-Experte. Seine Empfehlung: die Aufwertung der Lehre. „Es ist wichtig, die Vielseitigkeit und die Chancen der Lehre noch stärker aufzuzeigen, auch wenn in diesem Segment ohnehin bereits viel getan wird“, so Hacker.

Auch Bezirkshauptfrau Elke Schunter-Angerer, Bürgermeister Josef Ober rund AMS-Leiter Edmund Hacker sprachen über die Herausforderungen 2023. | Foto: WKO Steiermark
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Jobs und Wertschätzung für Ältere

Der Bürgermeister von Feldbach, Josef Ober, versucht über Initiativen der Stadtgemeinde und des Vulkanlandes, "Betriebe zu motivieren und inspirieren". Ihm persönlich sei wichtig, dass auch die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Arbeit und damit Wertschätzung fänden. Hier knüpfte Michaela Krenn, Geschäftsführerin im Radkersburger Hof, an. Es gelte, Anreize zu schaffen, dass Menschen über die Pension hinaus im Betrieb bleiben könnten. 

Wie wichtig Initiativen für das regionale Jobangebot sind, führte Christian Neukart, Geschäftsführer der Senioren- und Pflegeresidenz Blaue Villa in Bad Gleichenberg den gut 80 Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Vertreterinnen und Vertretern von Behörden im Saal vor Augen: Wer zum Arbeiten auspendeln müsse, der könne in der Familie nicht die Pflege eines Angehörigen übernehmen. 

WK-Präsident Josef Herk will mit Mut und Zuversicht vorzugehen. | Foto: WKO Steiermark
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„Vom Reden ins Tun kommen“

Für Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark, ist anlässlich des Neujahrsauftaktes in der Südoststeiermark klar: „Gerade in diesen Zeiten brauchen wir derartige Initiativen, um mit Mut und Zuversicht voranzugehen. Von der Politik fordert er „leistbare und planbare Energiepreise“ durch Einführung eines gedeckelten Strom-Gewerbetarifs sowie einen „kompromisslosen“ Ausbau sauberer Energien. 

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