Schönste Streuobstwiesen Österreichs

Prämierung durch Blühendes Österreich und ARGE Streuobst:
Schönste Streuobstwiesen Österreichs waren gesucht

Am 19. September 2019 wurden die GewinnerInnen des Wettbewerbs “Österreichs schönste Streuobstwiese” prämiert und die schönsten Obstgärten (aus 300 ha eingereichten Streuobstwiesen) vor den Vorhang geholt. Blühendes Österreich hat mit Doppelolympiasiegerin und Skilegende Michaela Dorfmeister, BILLA Vorstandssprecher Robert Nagele und der ARGE Streuobst im Rahmen eines Wettbewerbs Österreichs artenreichste Streuobstwiesen gewählt. Die ehemalige Skirennläuferin ist ebenfalls Besitzerin einer Streuobstwiese im Mostviertel und Botschafterin für Streuobstwiesen, um auf diese gefährdeten Schätze unserer Natur und Artenvielfalt aufmerksam zu machen. Prämiert wurden die schönsten drei Streuobstwiesen und Hausgärten aus allen Bundesländern.
Traditionell bewirtschaftete Streuobstwiesen stehen für idyllische Landschaftsbilder und hochwertige Lebensmittel. Streuobstwiesen gehören zu den vielfältigsten Lebensräumen in Europa. Sie beherbergen bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten, sowie zahlreiche vom Aussterben bedrohte Obstsorten. Dennoch steht dieses Habitat auf der Roten Liste der gefährdeten Lebensräume ganz oben. Rund 80 Prozent der österreichischen Streuobstbestände sind in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen.
Die Jury bewertete den obstbaulichen und ökologischen Wert einer Wiese sowie die soziokulturelle Funktionalität, also ob eine Nutzung als Erholungsraum oder eine Steigerung der Lebensqualität für die (menschliche) Umgebung vorliegt.
In Österreich gibt es geschätzte 1.000 bis 2.000 Obstsorten. Die Streuobstwiesen sind für den Erhalt und die Kultivierung dieser Geschmacks- und Sortenvielfalt wichtig. Auch bei den Lebensmitteln ist eine breite Palette an Sorten hilfreich. Kronprinz Rudolf, Steirische Schafnase, Hirschbirne, Oberösterreichischer Brünnerling oder Wiener Haferbirne: Die Sortenvielfalt ist im Streuobstbau hundertfach höher als im Intensivobstbau.

Landessieger „Streuobstgarten“ aus der Steiermark mit jeweils 90 Punkten:

Blaurackenverein LEiV, Bernard Wieser, Stainz bei Straden
Anna Puff, Gießelsdorf
Josef Schober, Söchau

Groß war natürlich die Freude beim Blaurackenverein LEiV, der gerade in diesen Tagen wieder fleißig bei der Apfelernte ist. „Unser Ziel ist der Naturschutz, in der Veredelung sind wir noch nicht so weit“, erklärt L.E.i.V.-Geschäftsführer Bernd Wieser. „Streuobstgärten sind für uns ein wichtiger Faktor für die Region, die Kulturlandschaft und die Sortenvielfalt sind“, so Wieser weiter.
Rund um das Haus der Familie in Gießelsdorf 35 in St. Anna gedeihen 30 alte Apfel- und Birnensorten. Viel Arbeit steckt in dem nun prämierten Streuobstgarten. Nachdem sich die kleine Landwirtschaft nicht mehr rentiert hatte, sattelte man auf Streuobst um. Weil auch da „die Preise im Keller sind“, setzt man auf Selbstvermarktung der veredelten Produkte, wie Anna Puff erzählt. Apfelsäfte, Most, Edelbrände und Essige werden hergestellt. Derzeit gibt es vor dem Haus, das direkt am „Weinweg der Sinne“ liegt, auch eine „köstliche“ Ausstellung.
Beide Betriebe sind übrigens Mitglieder des Obst-, Wein und Gartenbauvereines.