Bezirksblätter Adventkalender 2020
Fensterl Nummer 7
Woher kommt der Christbaum? Seit wann feiern wir Weihnachten? Ernestine Hutter, Leiterin des Volkskunde Museums in Salzburg kennt die Antworten auf diese Fragen.
SALZBURG. Zu Weihnachten feiern gläubige Christen weltweit die Geburt von Jesus Christus. Am 25 Dezember vor 2020 Jahren kam er in einer kleinen Krippe im Ort Betlehem auf die Welt. Und lange Zeit wurde Weihnachten auch so nachgestellt und gefeiert: "Bis in das neunzehnte Jahrhundert war nur eine Krippe üblich", erklärt Ernestine Hutter. Dieser Brauch geht vermutlich auf Franz von Asisi zurück, der 1223 im Wald von Rieti eine Futterkrippe gebaut haben soll. Erste Krippen sind dann ab dem 16. Jahrhundert nachweisbar. Im neunzehnten Jahrhundert kommen dann die heutigen "Alpenländischen Krippen" auf, ein bedeutender Krippenbauer war der Saalfeldner Alexander Schläffer.
Grün in der kalten Jahreszeit
Heute nicht wegzudenken ist vor allem der Christbaum: Dieser Brauch ist aber etwas jünger. Zwar gibt es bereits aus frühesten Zeiten den Brauch, einen Baum festlich zu schmücken, aber erst 1527 wird ein "Weihnachtsbaum" in der Nähe von Mainz aufgestellt. Von Deutschland aus verbreitet sich der Brauch: Im Jahr 1814 wird erstmals in Wien ein solcher aufgestellt. "Geschmückte Bäume spielen in vielen Bräuchen eine wichtige Rolle. In der Weihnachtszeit soll so etwas Grün in die kalte Jahreszeit geholt werden", erklärt Hutter.
Tag des Sonnengottes
Das wir die Geburt von Jesus Christus am 25. Dezember feiern hat ebenfalls einen Grund. Zwar kennen wir den Todestag nicht genau, aber der 25. Dezember spielte auch schon vor dem Christentum eine bedeutende Rolle: "Das Weihnachtsfest findet kurz nach der Wintersonnenwende statt. Die Tage werden wieder länger, die Sonne tritt mehr in Erscheinung. Vor der Verbreitung des Christentums war dieser Tag bereits der Feiertag des Sonnengottes in Rom gewesen", erklärt Hutter.
Gegen die Kommerzialisierung
Das Weihnachtsfest wird heute aber zunehmend kommerzialisiert. "Der geistige Hintergrund geht immer stärker verloren. Oft wird dieser Festtag schon von Konsum und reiner Äußerlichkeit geprägt", kritisiert Ernestine Hutter. "Ich würde mir wünschen, dass die heimischen Bräuche nicht in der Beliebigkeit enden, sondern dass die Menschen den Sinn dieses Tages kennen und feiern können."
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