Tennengauer Osterbräuche
Frohe Ostern im traditionellen Tennengau
Ostern ist für die Christen das höchste Fest. Dabei wird die Auferstehung Jesu und den Sieg des Lebens über den Tod gefeiert. Zahlreiche Bräuche haben sich im Laufe der Jahrhunderte um das Osterfest gebildet. Drei davon werden im Tennengau durchgeführt: Pucher Palmesel, Oberalmer Osterdult, Ostereiersuchen im Halleiner Keltenmuseum.
PUCH / OBERALM. Ostern ist das höchste Fest in der Christenheit und beendet die Fastenzeit. Bereits am Palmsonntag wird in Puch ein Palmesel durch den Ort getragen. In Oberalm findet die Osterdult statt und im Keltenmuseum kann man Ostereier suchen. Außerdem gehen wir der Frage nach, wie der Osterhase zum Osterei kam.
Der Pucher Palmesel
PUCH. Laut der Bibel zog Jesus Christus auf einem Esel in Jerusalem ein. Wie bei einem König schwenkten dabei Menschen zur Huldigung Palmzweige. Das ist die historische Vorlage. Die Gemeinde Puch hat einen einzigartigen Brauch, um an dieses Geschehen zu erinnern.
Dabei wird jedes Jahr am Palmsonntag der über 400 Jahre alte, holzgeschnitzte Palmesel von vier Burschen des örtlichen Trachtenvereins D´Puachstoana durch den Ort getragen. Dieser kirchliche Brauch war früher in vielen Orten in Österreich üblich und ist einzigartig im Salzburger Land.
Der Palmesel besteht aus einer Christusgestalt die 77 cm hoch ist samt einem Esel mit 88 cm Höhe und 138 cm Länge. Das Gewicht beträgt rund 100 Kilogramm. Die stattliche Figur entspricht etwa drei Viertel der natürlichen Größe und trägt zu Pamsonntag ein festliches Gewand.
Laut dem Pucher Tourismusverband ist der Pucher Palmesel neben einem zweiten Holzesel in Thaur in Tirol mittlerweile der Letzte einers im Mittelalter so beliebten österlichen Brauches um Prozessionsfiguren. Damals wollte man dem leseunkundigen Volk die Bibelgeschichten näher bringen.
In der Aufklärung waren die volkstümlichen Figuren plötzlich verpönt. Erzbischof Hieronymus Colloredo ließ diese Palmesel-Prozessionen daher 1785 verbieten und alle Palmesel im Land mussten vernichtet werden.
Der Pucher Esel, der ursprünglich aus Hallein stammen dürfte, wurde daher in den Fluss geworfen. Die Pucher haben den Esel damals jedoch mit dem segnendem Christus aus der Salzach gezogen. Danach hat man ihn geborgen und versteckte den aus dem 17. Jahrhundert stammenden Palmesel beim Kollerbauern im Stall bis er an der Prozession wieder teilnehmen durfte.
Beim Umzug zieht der Pfarrer gemeinsam mit Ministranten aus der Kirche aus. Dabei wird das Kreuz voran getragen. Dahinter folgen die vier Puachstoana-Burschen mit dem hölzernen Palmesel. Die Palmbuschenweihe wird im Freien abgehalten, wo bereits zahlreiche Kinder und Erwachsene aus Puch warten.
Quelle: TVB Puch / Tennengau.com
Oberalmer Osterdult
OBERALM. Seit vielen Jahren zählt die Osterdult in Oberalm zu beliebten Familienfesten. Heuer findet die Osterdult in Oberalm vom 8. bis 10. April statt. Die Oster-Dult ist für viele ein beliebtes Ausflugsziel über die Feiertage. Trotz des (eher bescheidenen und) kalten Wetters werden zum ersten Mal im Jahr wieder die Lederhosen und Dirndlkleider aus dem Kasten hervorgeholt.
Ob zur Party im Bierzelt, Adrenalin-Kick an den Fahrgeschäften oder regionale Schmankerl: Hier kommt jeder auf seine Kosten. Egal, ob man auf der Suche nach schönen Eiern für den Osterstrauß ist, Delikatessen für die traditionelle Osterjause einkaufen möchte oder den Kindern die Salzburger Bräuche näher bringen möchte.: Die Oberalmer Dult stimmt perfekt auf Ostern ein.
Ostereiersuchen im Keltenmuseum
HALLEIN/WIEN. Bereits kurz vor Ostern kann man im Keltenmuseum der Stadt Hallein auf Ostereiersuche gehen und im Rahmen einer Rätselralley eine kleine Aufgabe lösen und das eine oder andere Osterei dabei finden. - Was wäre der Osterhase ohne Ostereier, Schokohasen und kleine Geschenke die im Garten - oder wie in diesem Fall im Museum - versteckt werden. Kinder lieben diese Tradition und freuen sich schon Tage zuvor auf das große Eiersuchen. Aber wie ist der Ostern zum Hasen gekommen und der zu den färbigen Ostereiern?
Der Osterhase ist ein weltliches Symbol des Osterfestes und zierte als Abbildung schon mittelalterliche Messbücher für den Monat März. Zu einem Kennzeichen des Frühlings, des Osterfestes und zum Gabenbringer für Kinder machte ihn seine Fruchtbarkeit.
Über die Herkunft des Osterhasen kursieren verschiedene Geschichten. Historisch belegt ist eine Publikation des Frankfurter Arztes Johannes Richter ("De ovis paschalibus", aus 1682) In seinem Buch beschreibt der Arzt, "dass es einen Aberglauben gäbe, wonach der Osterhase Eier lege und diese dann im Gras oder Gestrüpp verstecke. Zum Vergnügen der Erwachsenen würden diese dann von den Kindern gesucht werden." Der Arzt Richter merkte dazu an, dass nur "Einfältige und Kinder diese Fabel glauben würden".
Gefärbte, bemalte und zum Teil künstlerisch verzierte Ostereier waren schon im 15. Jahrhundert bekannt. Der Glaube an den Osterhasen und der allgemeine Brauch des Schenkens setzten sich spätestens im 19. Jahrhundert durch. Der Brauch kam aus dem Elsass, aus Schwaben und Franken nach Wien. Die Ostereier wurden anfangs am Gründonnerstag versteckt (weil man an diesem Tag gelegten Eiern Zauberkraft zusprach), doch verschob sich der Brauch allmählich auf die Ostertage.
Quelle: Keltenmuseum // Quelle: Stadt Wien HIER
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