WWF-Studie
Artenschutz-Management in Tirol nur teilweise umgesetzt

Das Biber-Managment in Tirol bekommt eine "mangelhafte" Umsetzung vom WWF. | Foto: WWF
5Bilder
  • Das Biber-Managment in Tirol bekommt eine "mangelhafte" Umsetzung vom WWF.
  • Foto: WWF
  • hochgeladen von Lucia Königer

Der WWF brachte kürzlich eine Studie zum Artenschutz in allen Bundesländern raus. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Für den WWF Grund genug, wirksame Maßnahmen zu fordern.

TIROL. Biber, Fischotter, Luchs, Seeadler und Wolf, diese Tiere sollten in Österreich eigentlich besonders geschützt werden. Doch laut der Studie des WWF fallen 31 der insgesamt 35 Bewertungen in die Kategorie "mangelhaft" oder "teilweise Umsetzung". In Tirol nur die Kategorien "teilweise Umsetzung", "nicht anwendbar" und "mangelhafte Umsetzung".

“Die fünf untersuchten Arten erfüllen Schlüsselfunktionen in unseren Ökosystemen und stehen daher beispielhaft für den Umgang mit unserer Natur. Wenigen Fortschritten stehen zahlreiche Defizite gegenüber, die insgesamt ein schlechtes Zeugnis ergeben”,

sagt WWF-Artenschutzxperte Christian Pichler. Besonders kritisch sind Verordnungen, die die Tötung streng geschützter Arten und schwerwiegende Eingriffe in ihre Lebensräume ermöglichen. 

Übersicht der Bundesländer

Das aktuelle Management und der Schutz von Biber, Fischotter, Luchs, Seeadler und Wolf wurden anhand von sechs Elementen beurteilt. Hierzu wurde im Vorfeld eine Recherche durchgeführt und die Ergebnisse durch Interviews mit den jeweiligen Behördenvertreter:innen ergänzt. Die Ergebnisse wurden in einem vierstufigen Ampelsystem visualisiert: gute Umsetzung (grün), teilweise Umsetzung (gelb), mangelhafte Umsetzung (orange) und schlechte Umsetzung (rot).

Die Studie zum Artenschutz. Tirol hat für kein Tier "gute Umsetzung" erhalten. | Foto: WWF
  • Die Studie zum Artenschutz. Tirol hat für kein Tier "gute Umsetzung" erhalten.
  • Foto: WWF
  • hochgeladen von Lucia Königer

In Niederösterreich, Kärnten und Tirol ist das Biber-Management als mangelhaft (orange) beurteilt.
In fünf von acht Bundesländern – im Burgenland, Oberösterreich, Niederösterreich, Tirol und der Steiermark – wird der Schutz und das Management des Fischotters teilweise (gelb) umgesetzt.

Fischotter | Foto: WWF

In Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark, Vorarlberg und Tirol wird der Schutz und das Management des Luchses teilweise umgesetzt (gelb).

Luchs-Projekte werden in Tirol "teilweise umgesetzt". | Foto: WWF
  • Luchs-Projekte werden in Tirol "teilweise umgesetzt".
  • Foto: WWF
  • hochgeladen von Lucia Königer

Der Seeadler wurde in den vier Bundesländern bewertet, in denen auch Brutpaare ansässig sind. In diesen Bundesländern – im Burgenland, in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark – gibt es wie auch im letzten Bundesländerbarometer aus dem Jahr 2022 eine gute (grün) Umsetzung des Seeadler-Managements.

Projekte zum Seeadler sind in Tirol nicht anwendbar. Österreichweit schneiden sie aber als einziges gut ab. | Foto: WWF
  • Projekte zum Seeadler sind in Tirol nicht anwendbar. Österreichweit schneiden sie aber als einziges gut ab.
  • Foto: WWF
  • hochgeladen von Lucia Königer

In Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Burgenland, Salzburg, Vorarlberg und Tirol wird der Schutz und das Management des Wolfs teilweise umgesetzt (gelb).

Besseres Artenschutz-Management gefordert

Der WWF fordert die Einhaltung europäischen Naturschutzrechts und die Umsetzung eines wirksamen Maßnahmenpakets für ein besseres Artenschutz-Management. Auch die Managementpläne und Artenschutzprogramme sowie die Präventions- und Kompensationsmaßnahmen müssten bundesweit einheitlichen Vorgaben folgen und an Best-Practice-Beispielen ausgerichtet werden.

“Darüber hinaus muss Österreich endlich Betroffene besser einbinden und die Beteiligungsrechte von Umweltschutzorganisationen umsetzen. Beides ist laut Aarhus-Konvention völkerrechtlich bindend, passiert hierzulande aber kaum.”

Für die Maßnahmen müssen vor allem die Landesregierungen mehr finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung stellen. Zudem muss auch die künftige Bundesregierung der Bewältigung der Biodiversitätskrise höchste Priorität einräumen.

Ähnliche Beiträge auf MeinBezirk.at:

Der Tiroler Biber im Konflikt mit dem Menschen?

Fachleute zeigen einige Alternativen zum Kaunertal-Ausbau

Mehr News aus Tirol: Nachrichten Tirol

Das Biber-Managment in Tirol bekommt eine "mangelhafte" Umsetzung vom WWF. | Foto: WWF
Projekte zum Seeadler sind in Tirol nicht anwendbar. Österreichweit schneiden sie aber als einziges gut ab. | Foto: WWF
Luchs-Projekte werden in Tirol "teilweise umgesetzt". | Foto: WWF
Fischotter | Foto: WWF
Die Studie zum Artenschutz. Tirol hat für kein Tier "gute Umsetzung" erhalten. | Foto: WWF
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Anzeige
Mit einer Gleitsichtbrille von Fielmann gehört der Brillenwechsel der Vergangenheit an.  | Foto: Fielmann
3

Schluss mit Brillenwechsel
So entspannt ist Gleitsicht heute

Eine Gleitsichtbrille von Fielmann vereint alle Sehbereiche – für klare Sicht in Nähe, Ferne und dazwischen. Es sind oft die kleinen Dinge im Alltag, die uns zu schaffen machen: Die Brille suchen, wechseln, abnehmen, wieder aufsetzen – und trotzdem nicht in jeder Situation klar sehen. Beim Lesen verschwimmt die Schrift, beim Autofahren fehlt der Blick in die Ferne, und draußen beim Spazierengehen wird es schnell ein ständiges Hin und Her. Mit einer Gleitsichtbrille von Fielmann gehört das der...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.