Tiroler Volksschauspiele 2023
Ein "Urknall" für Volk & Spiele

Künstlerischer Leiter Gregor Bloéb lud zur öffentlichen Pressekonferenz: Der Telfer Rathaussaal war voll! 
"Die Telfer sollen wieder stolz auf ihre Volksschauspiele sein", sagt Bloéb.
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    "Die Telfer sollen wieder stolz auf ihre Volksschauspiele sein", sagt Bloéb.
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Am Montag gab's endlich Klarheit, wohin die Reise geht: Bei einer öffentlichen Pressenkonferenz am 7. November 2022 im Rathaussaal Telfs bekamen die BesucherInnen einen ersten Eindruck, wie Gregor Bloéb und das Team die Tiroler Volksschauspiele wieder zu den Spielen für alle machen will.

TELFS. Die Marktgemeinde und das Team der 2020 gegründeten GmbH. setzen und vertrauen auf den bekannten Schauspieler Gregor Bloéb und stehen voll hinter ihrem neuen künstlerischen Leiter. Ihm ist eines ganz wichtig: Alle hinter und auf der Bühne und das Publikum begegnen sich auf Augenhöhe, es wird ein Miteinander und es wird spannend!
Gregor Bloeb und sein Team trauten den Augen kaum, denn mehr als erwartet folgten der Einladung und strömten vor 18 Uhr zur öffentlichen Pressekonferenz: "Die Kartoffelsuppe wird nicht reichen", befürchtete Bloéb, der sein Versprechen gehalten hat (Vor-Bericht HIER)

Künstlerischer Leiter Gregor Bloéb lud zur öffentlichen Pressekonferenz: Der Telfer Rathaussaal war voll!
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Kartoffelsuppe von Gregor Bloéb auch für Schauspieler Martin Leutgeb
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Zusammen mit Geschäftsführerin Verena Covi, Thomas Gassner (Dramaturg des Tiroler Theater Verbandes)und Dramaturg Florian Hirsch lüftete er das Geheimnis im vollen Rathaussaal:
Zwei Hauptstücke ziehen sich 2023 über die Spielzeit vom 16. Juli (Eröffnungsfest) bis 19. August, dabei bilden Internationalität und Regionalität ein Spannungsfeld, die Qualität spielt die Hauptrolle: Namhafte Schauspieler sowie Bühnenbildner und Dramaturgen von Berlin über Wien bis Telfs werden ihren Auftritt – und damit sei der erste Aufführungsort verraten – am Telfer Birkenberg haben.
Und Thomas Gassner (Theater Verband Tirol) sorgt auf der anderen Seite für die Auffrischung des Urgedankens der Volksschauspiele, nämlich heimischen Theater-Vereinen eine Bühne zu geben, sowie jungen Schauspieltalenten ein Sprungbrett für die großen Bühnen der Welt.

Gleich nach der Vorstellung des Teams, dem nun neben Geschäftsführerin Verena Covi, Verena Schopper (Leiterin Künstlerisches Betriebsbüros), Sabrina Terschan (Produktionsleiterin) und Christine Frei (PR) auch der langjährige Burgtheater-Dramaturg Florian Hirsch, Thomas Gassner vom Theater Verband Tirol und Tobias Hartungen als neuer Technischer Leiter angehören werden, kündigt Bloéb zum Start der Tiroler Volksschauspiele 2023 am 16. Juli ein rauschendes Eröffnungsfest „für alle Telferinnen und Telfer“ in der Telfer Begegnungszone an. Unter freiem Himmel und im Rathaussaal wird es ein vielfältig musikalisch-künstlerisches wie kulinarisches Programm geben. „Wir sind stolz, dass bei uns ins Telfs Menschen aus 27 Nationen zusammenleben, und diese Vielfalt wollen wir auch entsprechend feiern“, so Bloéb.

Foyer und Bühne am Birkenberg

Ein "Urknall" soll es werden: Am Telfer Birkenberg, zwischen Birkenberg-Kirchl und Samenstation, wird die neue Epoche der Tiroler Volksschauspiele in Telfs eingeläutet, mit der Eröffnung eines multifunktionalen und riesigen, von Architekten gestaltetes Foyers:

"Es wird ein Bereich, der dem Miteinander gewidmet wird, ein Platz, wo man bei Musik und Kunst sich nach dem Stück auseinandersetzen kann",

verrät Gregor Bloéb.
Das Opening ist am 17. Juli: Rund um den neuen Spielort Birkenberg samt der von Bühnenbildner Volker Hintermeier entworfenen Tribüne für ca. 500 Menschen wird das vom Innsbrucker Architekturkollektiv columbosnext am Vorplatz der Mariahilfkapelle geschaffene Foyer seinen Betrieb aufnehmen.
Dabei wird auf jedes Detail geachtet, so Bloéb, das die BesucherInnen auch fordern soll. Jenes Stück, das den Stoff für Diskussionen im Foyer bietet, wird am 20. Juli seine Premiere feiern: "7 Todsünden".


Für die ZuschauerInnen wird eine 500er-Tribüne aufgestellt. Bloéb ist froh, dass für alles genug Platz zur Verfügung steht:

"Arthur Thöni hat uns das gesamte Areal zur Verfügung gestellt – das hätte er nicht tun sollen, denn wir werden es ausnutzen",

lacht Bloéb im Bezirksblätter-Gespräch.
Die "7 Todsünden" werden Thema auf dem Areal sein, ein Stück, mit dem die Volksschauspiele vor 40 Jahren ihren Auftakt feierten. Bloéb spannt dabei den Bogen zur Gegenwart - und holt aus:

"Die Todsünden haben sich in der heutigen Zeit geändert: Geiz ist geil, Gier ist normal und wird da und dort sogar erwartet! Hochmut, Völlerei, Übermaß - das ist für den einen oder anderen schon ein Alltagsproblem, Magersucht gibt's weil vieles zu viel wird, in Katar wird Energie aufgebracht um die Temperatur bei den Spielen runterzukühlen, bei uns gibt's den Klimabonus ... jeder weiß hunderte Beispiele, Geschichten, es gibt genügend Aufreger."

Viel Stoff also für die sieben Akte, und für jeden Akt wird ein namhafter Künstler seinen Beitrag leisten.

Profis auf und hinter der Bühne

Sieben Autoren/innen sind beauftragt die "7 Todsünden" auf die Bühne zu bringen: Helena Adler (österreichische Schriftstellerin und bildende Künstlerin, schreibt über die Trägheit), Uli Brée (deutsch-österreichischer Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler, wird die Völlerei zum Thema machen), Calle Fuhr (junger Schriftsteller und Künstlerischer Leiter für das Volkstheater Wien in den Bezirken, er macht sich Gedanken über den Hochmut), Felix Mitterer ("Er ist wieder zurück und er freut sich", so Bloéb. Mitterer verfasst eine Parabel über Geiz und Gier), Hubert Sauper (1966 in Kitzbühel geboren, Dokumentarfilmer, zuständig für Prolog und Epilog), David Schalko (österreichischer Regisseur, Autor und Entwickler von Fernsehsendungen, er bringt die "Wollust" auf die Bühne), Lisa Wentz (Autorin aus Schwaz, Nestroy-Preisträgerin).
Diese sieben Akte werden zum Hauptstück zusammengefügt - unter der Regie von Gregor Bloéb, unterstützt vom deutschen Dramaturgen Florian Hirsch, der seit 2011 dem Ensemble des Wiener Burgtheaters angehört. Die Musik liefert Philipp Jagschitz.

"Es wird eine große und lustvolle Revue über die Todsünden der heutigen Zeit, interpretiert von Autoreninnen verschiedenster Generationen und Genres - wir bringen das alles zusammen auf einen Punbkt",

betont Gregor - und setzt nach:

"Wir sind Theater für alle, das ist mir wichtig. Wir haben Zeit, Ruhe und Geduld für die Auseinandersetzung."

15 plus 2 Vorstellungen werden gespielt. Unter den SchauspielerInnen kann Bloéb einige nennen, andere werden im Laufe der Zeit noch engagiert: Fix dabei sind Gerti Drassl, Georg Friedrich, Olivia Grigolli, Marlene Markt, Klaus Rohrmoser u.v.a.m.
Jungen Schauspieltalenten soll wieder eine Bühne geboten werden, als Sprungbrett, so wie es auch immer war, erzählt Bloéb weiter.

Dorfbühnen vor den Vorhang

Telfs soll auch Bühne sein für die rund 300 Tiroler Theatervereine. Repräsentativ für alle werden neun Dorfbühnen eingeladen, 7 Akte zum Thema "Tugend" aus dem Roman "Narrenschiff" viermal auf die Raathaussaal-Bühne zu bringen. Der Titel: "Ein Narrentanz - 7 Kardinaltugenden" von Thomas Gassner, der Regie führt. "Ein Narrentanz" zeigt Alltagssituationen aus dem Jahre 1500, in denen die Menschen dem schleichenden Machtspiel der Tugenden ausgesetzt sind. Neun Volksbühnen erarbeiten dieses Spektakel auf der Bühne:
- Theater Humiste (Imst)
- die theatermâcher Fügen/Fügenberg
- diebühne Kirchberg
- Theater ohne Pölz (Schwaz)
- Tupilak Figurentheater
- Theaterauflauf Osttirol
- Innsbrucker Ritterspiele
- Volksbühne Fritzens
- s'theata Niederndorf

 "Tirol ist einzigartig, im etwa 200 km langen Land haben wir 300 Bühnen, teilweise über 400 Jahre alt - aus diesen traditionellen Volksbühnen, wo auch Schauspieler wie Hansl Brenner entstanden sind - da werden wir dem Urgedanken Tribut zollen und da wird Thomas Gassner das Thema Tugend aus dem Roman "Narrenschiff" bearbeiten",

erklärt Bloéb.
Sieben Einakter werden von neun Dorfbühnen umgesetzt. Vier Vorstellungen werden im Rathaussaal gespielt, so Bloéb weiter: "Diese Volksbühnen machen die Kultur in Tirol aus, aus dem ist alles entstanden, wir wollen das feiern."

Tickets bereits jetzt erhältlich

Am 7. November präsentiert wurde auch die neue  Homepage der Tiroler Volksschauspiele mit einem umfassenden Archiv, das von der Uni Innsbruck ausgearbeit wird. Tickets für die Stücke gibt's bereits zu kaufen. Gregor Bloéb empfiehlt:

"Es wird ein einzigartiges Spektakel, es wird keine Zusatzvorstellungen geben, daher: Kaufts die Tickets rechtzeitig!"

Damit ist das Weihnachtsgeschäft angekurbelt. Und damit auch für's Ostergeschäft etwas übrig bleibt, wird das Rahmenprogramm vor Ostern präsentiert.

Thomas Gassner (Tiroler Theater Verband), Florian Hirsch (Dramaturg), Gregor Bloéb und GF Verena Covi präsentierten das Programm für 2023
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Arik Brauer und Yung Hurn

Fix ist auch: In der Mariahilfkapelle am Birkenberg wird bis Saisonende eine Ausstellung mit Zeichnungen des verstorbenen Künstlers Arik Brauer zu sehen sein, die allesamt um das Thema Fegefeuer kreisen. Timna Brauer wird zur Einweihung des Open Air Foyers am 17. Juli Lieder und Texte ihres Vaters präsentieren.
Und noch ein Name wird vor allem die Jugend begeistern: Als Abschlusskonzert gönnt Bloéb und sein Team der Generation - die in den letzte Jahren viel einstecken musste - ein Konzert von Yung Hurn (bürgerlich Julian Sellmeister, in der jungen Generation angesagter österreichischer Hip-Hop-Musiker) in der Kuppelarena.

Künstlerischer Leiter Gregor Bloéb und TVSS-GF Verena Covi (mitte) mit ihrem engeren Kreis bei einer Team-Klausur vor der Pressekonferenz.
Von li. nach re: Tom (Ton), Christine (PR), Verena (KBB), Volker (Bühnenbildner), Gregor (Intendant), Verena (GF), Florian (Dramaturg), Sabrina (Produktionleitung), Tobias (Technik). | Foto: TVSS
  • Künstlerischer Leiter Gregor Bloéb und TVSS-GF Verena Covi (mitte) mit ihrem engeren Kreis bei einer Team-Klausur vor der Pressekonferenz.
    Von li. nach re: Tom (Ton), Christine (PR), Verena (KBB), Volker (Bühnenbildner), Gregor (Intendant), Verena (GF), Florian (Dramaturg), Sabrina (Produktionleitung), Tobias (Technik).
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