Krebs bei Kindern
Krebsfrei aber nicht sorgenfrei - Mut machen in den Insel-Camps

- In den Insel-Camps können sich Kinder wieder gegenseitig Mut machen.
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Lucia Königer
Jedes Jahr erkranken in Tirol durchschnittlich 17 Kinder an Krebs (Statistik Austria). Zum Glück genesen 85% der Erkrankten wieder. Doch krebsfrei zu sein bedeutet nicht, dass man sofort wieder in den Alltag starten kann. Für die "Zeit danach" gibt es die Insel-Camps.
TIROL. Die erschütternde Diagnose Krebs bekommen in Österreich jedes Jahr 250 Kinder, 17 davon durchschnittlich in Tirol. Überlebende haben es oft schwer, wieder in den Alltag zu finden. Um wieder neuen Lebensmut zu tanken und den Austausch mit anderen betroffenen Kinder
und Jugendlichen zu fördern, finden deshalb im Sommer die beliebten Insel-Camps statt.
Den Weg wieder in die Normalität finden
Thomas Janik, Geschäftsführer des Nachsorgezentrum Sonneninseln in Seekirchen erläutert, dass den Kindern in den Camps geholfen wird, wieder den Weg zurück in die Normalität und den Alltag zu finden.
"Zudem ist der Austausch mit anderen Betroffenen sehr wichtig“,
Das Angebot der Insel-Camps (Feriencamps) richtet sich ganz nach den Bedürfnissen der
Betroffenen. Bei den insgesamt drei Camps gibt es inhaltlich unterschiedliche Schwerpunkte.
Im Mittelpunkt stehen:
- gemeinsame Rituale,
- In- und Outdooraktivitäten,
- Gesprächs- und Reflexionsrunden,
- Rollen- und Gruppenspiele,
- Themenworkshops
- sowie vielfältige kreative Aktivitäten
Austausch mit betroffenen Gleichaltrigen
Neben den Aktivitäten ist vor allem auch der Austausch und die Vernetzung zwischen den betroffenen Gleichaltrigen wichtig. In den Camps werden neue Freundschaften geschlossen und belastende Erfahrungen aus der Vergangenheit gemeinsam aufgearbeitet. Die Kinder und Jugendlichen merken, dass sie mit ihren Erfahrungen und ihrer Erkrankung nicht allein sind. Die Gespräche mit Gleichaltrigen, die in derselben Situation sind, kann das Selbstvertrauen stärken, neue Kraft geben und Mut machen.
Die Camps heißen auch Geschwisterkinder herzlich willkommen. Eine Krebserkrankung des Kindes betrifft immerhin die ganze Familie. Der Familienalltag verändert sich und findet zwischen Krankenhaus und Fremdbetreuung statt. Oft müssen die gesunden Geschwister mit ihren Bedürfnissen zurückstecken, da die volle Aufmerksamkeit dem kranken Kind gilt.
Krebsfrei bedeutet nicht sorgenfrei
Wer eine Krebserkrankung im Kindesalter überlebt hat, lebt danach meist nicht komplett sorgenfrei. Die Spätfolgen sind körperlicher, als auch psychischer Art. Beschwerden wie verlangsamtes Knochenwachstum, Sehschwäche, Entwicklungsverzögerung, etc., die durch
Chemo- und/oder Strahlentherapie entstehen, zeigen sich erst Jahre nach der Behandlung. Umso wichtiger ist es, dass junge Patientinnen und Patienten über einen langen Zeitraum weiterhin medizinisch als auch psychosozial betreut werden.

- Gegen den Krebs gewonnen zu haben, bedeutet nicht, dass man komplett sorgenfrei ist. Spätfolgen betreffen vor allem junge Krebspatientinnen und -patienten.
- Foto: unsplash
- hochgeladen von Lucia Königer
Besonderen Unterstützungsbedarf gibt es bei der Entwicklung von Zukunftsperspektiven. Ursprüngliche Pläne und Berufsvorstellungen müssen aufgrund der Erkrankung und deren Spätfolgen häufig aufgegeben werden. Im Camp wird auch dieses schwierige Thema behandelt. Die Kinder werden außerhalb ihrer Patientenrolle gestärkt und sie lernen, sich selbst wieder wahrzunehmen, Vertrauen in ihren Körper zu gewinnen und selbstbestimmt zu handeln. Sie lernen, dass die Krankheit sie als Person nicht definiert.
Bis jetzt nur in Salzburg
Bis jetzt gibt es das Insel-Camp leider nur in Salzburg. Der Aufenthalt ist für die Familien kostenlos und wird durch Spenden finanziert. Das Nachsorgezentrum arbeitet länderübergreifend und Familien aus Österreich, Deutschland und Südtirol kommen auf die Sonneninsel zur Erholung.
HIER gibt es weitere Infos
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