Lawinenreport Tirol
Lawinenreport beendet mit 1. Mai die Wintersaison

Bei der Arbeit im freien Gelände werden beispielsweise Schneedeckenuntersuchungen vorgenommen. | Foto: Land Tirol/Simon Rainer
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  • Bei der Arbeit im freien Gelände werden beispielsweise Schneedeckenuntersuchungen vorgenommen.
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Letzte tägliche Lawinenprognose für Montag, 1. Mai; Blogeinträge im Bedarfsfall weiterhin verfügbar; 2,2 Millionen Aufrufe: www.lawinen.report erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit.

TIROL. Eine grenzüberschreitende, mehrsprachige und für alle Menschen zugängliche Lawinenvorhersage ­– das ist seit dem Winter 2018/19 Realität. Der Euregio-Lawinenreport liefert täglich aktuelle Daten zur Lawinensituation der Länder Tirol, Südtirol und Trentino. Auch in diesem Winter zeugten über 2,2 Millionen Zugriffe auf die Plattform www.lawinen.report von der Wichtigkeit dieser Informationsquelle für Bergsportbegeisterte.
Der erste Bericht der Saison wurde am 10. Dezember 2022 veröffentlicht, der letzte und damit 142. Lawinenreport folgt am Sonntag, 30. April, als Prognose für Montag, 1. Mai.

„Der gemeinsame Lawinenreport der Euregio ist ein absolutes Erfolgsprojekt und hat sich über die Jahre hinweg als hochwertige Informationsquelle bewährt. In diesem Winter wurde der Lawinenreport im Schnitt alle sechs Sekunden und damit täglich rund 15.500 Mal aufgerufen. Beeindruckende Zahlen, wenn man bedenkt, dass der heurige Winter vergleichsweise schneearm ausgefallen ist. Das zeigt jedoch, dass die Bevölkerung sensibilisiert ist und großen Wert auf eine sichere Tourenplanung legt. Ich bin überzeugt davon, dass durch die wertvolle Arbeit des Lawinenwarndienstes Tirol zahlreiche mögliche Unfälle verhindert werden konnten",

zeigt sich Sicherheitsreferentin Astrid Mair vom Erfolg des Lawinenreports begeistert und betont: „Die Arbeit der MitarbeiterInnen des Lawinenwarndienstes ist enorm wertvoll. Denn gerade Skitouren liegen voll im Trend und deshalb ist es wichtig, umfassend und einfach zugänglich über die aktuelle Lawinensituation zu informieren.“

Winter 2022/23 von Altschneeproblem dominiert

So war der vergangene Winter warm, trocken und schneearm. Dementsprechend waren rund 75 Prozent der Tage von einem Altschneeproblem dominiert. Nichtsdestotrotz hat es auch diesen Winter zahlreiche Lawinenereignisse gegeben: Insgesamt waren es neun Lawinenabgänge, die zehn Todesopfer forderten. Darüber hinaus gab es weitere 17 Lawinen mit 22 Verletzten und über 80 registrierte Lawinen mit Personenbeteiligung.
Vor allem Anfang Februar war eine äußerst ausgeprägte Lawinenzeit mit acht tödlichen Unfällen.

„Der heurige Winter hat wie kein anderer gezeigt, wie wichtig eine sorgfältige Tourenplanung auch in schneearmen Zeiten ist“,

sagt Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst des Landes Tirol.

Arbeit des Lawinenwarndienstes

Von der täglichen Datenanalyse über eine sichere Planung von Touren im Gelände bis hin zur Erstellung von Schneeprofilen und die darauf aufbauende Bewertung der aktuellen Lage – das Arbeitsspektrum der sechs MitarbeiterInnen des Lawinenwarndienstes (LWD) ist breit gefächert.

„Unsere Tätigkeit ist abwechslungsreich und erfordert ein hohes Verantwortungsbewusstsein. Schließlich verlassen sich zahlreiche Menschen auf die von uns veröffentlichten Informationen und Lageeinschätzungen“,

erklärt Nairz. Eine sorgfältige Arbeitsweise samt umfassender Datenanalyse stehen stets im Fokus. Wetterstationsdaten, laufende Beobachtungen, Schneedeckenuntersuchungen, die Aufbereitung von Lawinenereignissen aber auch die Modellierungen helfen, bestmögliche Prognosen zu erstellen. Standardisierte Schnittstellen zu Medien und sozialen Netzwerken erleichtern darüber hinaus die Verbreitung des Lawinenreports.

Sommersaison

In den Sommermonaten kehrt in den Räumlichkeiten des Lawinenwarndienstes in der Wilhelm-Greil-Straße in Innsbruck jedoch keinesfalls Ruhe ein. Die „lawinenlose“ Zeit wird für die Weiterentwicklung der Softwaresysteme und die Vorbereitung auf die nächste Saison genutzt. Beispielsweise soll für die kommende Wintersaison zum einen eine automatische Sprachausgabe für den Lawinenreport integriert werden. Zum anderen wird an der Umsetzung eines allgemeinen und einheitlichen Rückmeldetools für Personen, die im Gelände unterwegs sind, gearbeitet – so gelangen noch rascher und zielgerichteter Daten zur weiteren Auswertung an die ExpertInnen des Lawinenwarndienstes.

Bei kritischer Lawinensituation: Blog des Lawinenreports

„Wir nehmen bewusst davon Abstand, während der Saison größere Veränderungen oder Updates vorzunehmen – da müssen die Abläufe einfach passen. Für Weiterentwicklungen steht der Sommer zur Verfügung, wo wir die neuen Tools testen und verinnerlichen können. Der Lawinenwarndienst versteht sich jedenfalls als innovatives Servicecenter, das sich ständig weiterentwickelt“,

so Nairz abschließend.
Sollte es in den Monaten, in denen keine tägliche Lawinenprognose über den Report erfolgt, zu kritischen Lawinensituationen kommen, werden diese über den Blog www.lawinen.report/blog veröffentlicht.
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