Unwetter
Sturm in Tirol: Über 170 Feuerwehren im Einsatz

Das Hausdach in der Andreas-Hofer-Straße wurde abgetragen. | Foto: sturmundgewitterjagd.tirol
10Bilder
  • Das Hausdach in der Andreas-Hofer-Straße wurde abgetragen.
  • Foto: sturmundgewitterjagd.tirol
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Auf große Hitze folgen schwere Gewitter, das haben die letzten Tage eindrucksvoll gezeigt. Auch am Dienstag blieb Tirol nicht von Sturmböen, Regen- und sogar Hagelschauern verschont.

Foto: Ploner

TIROL. Die andauernde Hitze im ganzen Land lässt nur langsam nach. Am Dienstag stieg das Thermometer bei blauem Himmel und Sonnenschein noch einmal auf bis zu 32 Grad an. Im Verlauf des Nachmittages bildeten sich aber immer mehr und größere Wolken. Was folgte sind Gewitter vorallem am Hauptkamm, in Osttirol und im Raum Reutte. Stellenweise fielen diese  Gewitter kräftig aus. Extreme Windböen sorgten für Schäden im ganzen Land.

Windgeschwindigkeiten bis zu 100 km/h waren für Dienstag vorausgesagt, die Spitzengeschwindigkeit lag allerdings bei 160 km/h | Foto: ZOOM.Tirol
  • Windgeschwindigkeiten bis zu 100 km/h waren für Dienstag vorausgesagt, die Spitzengeschwindigkeit lag allerdings bei 160 km/h
  • Foto: ZOOM.Tirol
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Im Bezirk Schwaz wurde das Zillertal schwer von dem Unwetter getroffen. Abgedeckte Häuser, umgestürzte Bäume:

Zahlreiche Sturmschäden in der Region
Sturm tobte durchs Zillertal

Gondel beschädigt

Die Schlick vermeldete am Abend, dass die Sektion 2 der Kreuzjochbahn bis auf Weiteres außer Betrieb bleibt. Grund seien "schwere Unwetterschäden nach dem starken Gewitter am Dienstag".

Die Gondelbahn in der Schlick musste durch die Bergrettung evakuiert werden. Eine Gondel stürzte ab. Es gab zum Glück keine Verletzten. | Foto: zeitungsfoto.at
  • Die Gondelbahn in der Schlick musste durch die Bergrettung evakuiert werden. Eine Gondel stürzte ab. Es gab zum Glück keine Verletzten.
  • Foto: zeitungsfoto.at
  • hochgeladen von Tamara Kainz
Gondelbahn Schlick schwer getroffen, Klaus Äuele evakuiert

Windböen mit bis zu 160 km/h

Rund 160 km/h Windgeschwindigkeit wurden am Flughafen gemessen. Die Sturmfront mit Starkregen und Windböen sorgte auch in ganz Innsbruck für zahlreiche Schäden. In Wilten stürzten Teile eines Dachs auf die Straße. 

160 km/h-Sturm deckte in Wilten ein Dach ab
Die Trümmerteile fielen auf die Straße und beschädigten u. a. Teile der Oberleitungen und des Straßenbahnnetztes. | Foto: sturmundgewitterjagd.tirol
  • Die Trümmerteile fielen auf die Straße und beschädigten u. a. Teile der Oberleitungen und des Straßenbahnnetztes.
  • Foto: sturmundgewitterjagd.tirol
  • hochgeladen von Georg Herrmann
Bei so manch einem gab es Schäden am Balkon oder die Markise wurde mitgerissen. | Foto: Königer
  • Bei so manch einem gab es Schäden am Balkon oder die Markise wurde mitgerissen.
  • Foto: Königer
  • hochgeladen von Lucia Königer

Die erhoffte Abkühlung nach dem Sturm bleibt vorerst aus. Am Mittwoch klettern die Temperaturen in Tirol wieder auf bis zu 29 Grad. Es bleibt schwülwarm und wechselhaft. Ab Mittag wiederholt sich das Spiel vom Vortag: Es ziehen Gewitter durchs Land, im Süden Süden Osttirols können diese auch noch einmal kräftig ausfallen.

Über 170 Feuerwehren im Einsatz

Insgesamt waren es über 170 Feuerwehren, die über 720 Einsätze abgearbeitet haben und teils weiterhin im Einsatz stehen. Auch die Polizei stand allen voran für Absicherungsmaßnahmen bei Straßensperren und Evakuierungen tatkräftig zu Seite. Zeitweise war die Stromversorgung von bis zu 18.000 Haushalten in 31 Gemeinden unterbrochen. Und nach wie vor arbeiten die TechnikerInnen der TINETZ an der Behebung lokaler Störungen, um die Stromversorgung wiederherzustellen – hauptbetroffen sind aktuell noch das hintere Pitztal, das hintere Ötztal und Gemeinden im Zillertal.

„Wir können von großem Glück sprechen, dass durch die heftigen Gewitter mit teils starken Sturmböen bislang keine Personen zu Schaden gekommen sind. Gleichzeitig hat sich einmal mehr gezeigt, dass Tirol für solche Ausnahmesituationen gerüstet ist und sich die Bevölkerung auf funktionierende Sicherheitsstrukturen und Einsatzorganisationen verlassen kann.“,

so LH Anton Mattle

Sicherheitslandesrätin Astrid Mair ergänzt:

„Seitens des Landes werden Wetterwarnungen der GeoSphere Austria stets ernst genommen und an alle Partnerorganisationen weitergeleitet, die auf Grundlage dieser Warnungen ihrerseits vorsorglich Maßnahmen und Vorbereitungen treffen. Damit haben wir ein gutes Sicherheitsnetz, um vorausschauend und rasch reagieren zu können. Wir bitten auch die Bevölkerungen, Verhaltensempfehlungen bei Unwettern zu berücksichtigen und sich selbst nicht in Gefahr zu begeben.“

Handynetz nach wie vor außer Betrieb

Mit derzeitigem Kenntnisstand ist das A1-Handynetz im hinteren Pitztal (Gemeinde St. Leonhard) sowie im hinteren Ötztal (Gemeinden Längenfeld und Sölden) nach wie vor außer Betrieb. Es wird unter Hochdruck an der Wiederherstellung gearbeitet – mit derzeitigem Stand wird dies im Laufe des heutigen Nachmittages (19. Juli 2023) erfolgen. Um den Personen im hinteren Ötztal und Pitztal eine Anlaufstelle für Notfälle zur Verfügung zu stellen, sind die Feuerwehrstationen seit gestern durchgehend besetzt – auch in der vergangenen Nacht Stand die Feuerwehr für dringende Notfälle bereit, um bei Bedarf Notfälle per Funk weiterzugeben.

In Sachen Straßensperren konnten diese bereits am Dienstagabend größtenteils wieder aufgehoben werden. Die B 165 Gerlosstraße zwischen Zell am Ziller und Schwarzach bleibt nach derzeitigem Kenntnisstand bis jedenfalls Freitagabend aufgrund von Aufräumarbeiten gesperrt.

Mehr zum Thema:

Das große Aufräumen im Bezirk Imst hat begonnen
Kaunertal: Fahrzeugbeschädigungen durch Elementarereignis
Sturm und Regen hielt Feuerwehren und Bergrettung auf Trab
Baum streifte Gondelbahn in Serfaus – 31-Jährige verletzt
Unwetter hinterlässt Spur der Verwüstung

Gewitter am Montagmorgen richtete Schäden an
Feuerwehreinsätze, Straßensperren, Stromausfälle - die Unwetterbilanz
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.