Streitfrage
Gipfelkreuze in Tirol – Ja oder Nein?
In Südtirol flammte die Debatte auf, jetzt schwappt sie auch nach Tirol rüber: Gipfelkreuze. Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) vertrat kürzlich medial die Meinung, dass keine neuen Kreuze aufgestellt werden sollten. Die VP-Tirol kontert mit dem oft genutzten Argument der Tradition.
TIROL. Angefangen hat alles mit dem italienischen Alpenverein, der Gipfelkreuze nicht mehr als zeitgemäß definierte, da es sich um ein religiöses Symbol am Berg handle. Laut ORF-Interview hätte sich der Österreichische Alpenvereinspräsident Ermacora ähnlich geäußert. "Man solle keine Gipfelkreuze mehr aufstellen".
VP Argumentiert mit Tradition und Identität
Anderer Meinung sind Bundesminister Totschnig und VP Tirol Klubobmann Wolf. Für Totschnig sind Gipfelkreuze Teil der christlichen Tradition und der alpinen Kultur in Tirol.
"Wie die Kirche in jedem Dorf ihren fixen Platz hat, sind Gipfelkreuze aus unserem alpinen Landschaftsbild nicht mehr wegzudenken. [...]Die Gipfelkreuze gehören zu unseren Bergen und dort sollen sie auch bleiben!“
Ähnlich äußert sich auch Wolf:
„Gipfelkreuze sind Teil unserer Tiroler Identität. Sie sind nicht nur markante Orientierungspunkte und stehen symbolisch für den Gipfelsieg und eine bewältigte Herausforderung, sondern repräsentieren auch Tradition und Glaube."
Auch WKO und FPÖ für Gipfelkreuze
Kein Verständnis zeigt auch Tirols Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser für die Aussagen von Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora zum Thema Gipfelkreuze:
„Dies ist ein völlig unnötiger Angriff auf die Tiroler Kultur und zugleich auch tourismusschädigend“,
so Walser.
Die Gipfelkreuze seien für viele Gäste untrennbar mit Bergerlebnissen verbunden und gehören daher zum Höhepunkt zahlreicher Wanderungen und damit zum Urlaub in Tirol.
„Die Argumente Ermacoras gehen völlig ins Leere - weder das Argument der Erschließung, noch jenes der Sicherheit rechtfertigen diese Aussagen“,
so Walser, der in der Diskussion „wenig Gewinnbringendes, aber umso mehr Traditionsschädigendes“ ortet.
Seitens der FPÖ äußert sich Landesparteiobmann Abwerzger folgendermaßen:
„Gipfelkreuze dürfen nichtpolitisch instrumentalisiert werden, sie sind ein Zeichen für das christliche Erbe Tirols,
und daher Teil der Identität unseres Landes“
Ob es weitere Gipfelkreuze brauche, will der Tiroler FPÖ-Obmann nichtkommentieren:
„Viele Vereine wollen aber auf den Gipfeln ein Zeichen setzen, bzw.ihren verstorbenen Mitgliedern gedenken, das muss auch in Zukunft möglich sein,
auch ohne, den fragwürdigen Zurufen des Präsidenten des Alpenvereins.“
Alte Gipfelkreuze würden bleiben
Dabei muss betont werden, dass mit einem Verbot von Gipfelkreuzen nicht gemeint wäre, alle bestehenden abzureißen. Nur neue bräuchte es nach Meinung des Alpenvereins keine mehr.
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