Mobile Pflege
GPA Tirol fordert Anhebung des Kilometergelds

Die Kosten für Treibstoffe, Anschaffung und Instandhaltung von Fahrzeugen steigen seit Jahren. Das amtliche Kilometergeld hingegen ist seit 2008 unverändert: Dies bedeutet für Beschäftigte, die ihren Privatwagen für Dienstfahrten nutzen, einen Einkommensverlust. | Foto: Adobe Stock (Symbolbild)
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  • Die Kosten für Treibstoffe, Anschaffung und Instandhaltung von Fahrzeugen steigen seit Jahren. Das amtliche Kilometergeld hingegen ist seit 2008 unverändert: Dies bedeutet für Beschäftigte, die ihren Privatwagen für Dienstfahrten nutzen, einen Einkommensverlust.
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Die Kosten für Treibstoffe, Anschaffung und Instandhaltung von Fahrzeugen steigen seit Jahren. Das amtliche Kilometergeld hingegen ist seit 2008 unverändert: Dies bedeutet für Beschäftigte, die ihren Privatwagen für Dienstfahrten nutzen, einen Einkommensverlust.

TIROL. Trotz steigender Kosten für Treibstoffe, Fahrzeuganschaffung und -instandhaltung bleibt das amtliche Kilometergeld mit 42 Cent seit 2008 unverändert. Dies stellt insbesondere für Beschäftigte in Mobilen Diensten, Behindertenbetreuung und persönlicher Assistenz, die auf private PKW für Dienstfahrten angewiesen sind, einen Einkommensverlust dar. Die Gewerkschaft GPA Tirol drängt daher darauf, das amtliche Kilometergeld auf mindestens 60 Cent pro gefahrenem Kilometer anzuheben.  In diesem Zeitraum stieg der Verbraucherpreisindex um über 40 Prozent, und die CO2-Bepreisung wird voraussichtlich zu weiteren Treibstoffpreiserhöhungen führen.

Weitere Verschlechterung im Bereich der Mobilen Pflege

Margit Luxner, Wirtschaftsbereichsvorsitzende für Gesundheit/Soziales in der GPA Tirol, betont, dass Mitarbeiter:innen im Bereich der Mobilen Pflege und Betreuung statt einer Aufwertung ihrer Arbeit mit weiteren Verschlechterungen konfrontiert werden. Die Ausgaben für die beruflichen Fahrten belasten sie zusätzlich. Luxner fordert eine Anpassung des amtlichen Kilometergeldes, da es logisch sei, den Beschäftigten bei steigenden Ausgaben eine angemessene Erstattung zukommen zu lassen. Viele Beschäftigte in Mobilen Diensten sind auf ihre eigenen PKWs angewiesen, da es vor allem im ländlichen Raum keine Alternativen gibt.

„Wenn alles andere teurer wird, ist es doch nur logisch, dass man auch den Beschäftigten die erhöhten Ausgaben in Form einer höheren Abgeltung entsprechend ersetzt.“ (Margit Luxner, Wirtschaftsbereichsvorsitzende für Gesundheit/Soziales in der GPA Tirol)

„Wenn alles andere teurer wird, ist es doch nur logisch, dass man auch den Beschäftigten die erhöhten Ausgaben in Form einer höheren Abgeltung entsprechend ersetzt.“ (Margit Luxner, Wirtschaftsbereichsvorsitzende für Gesundheit/Soziales in der GPA Tirol) | Foto: Gewerkschaft GPA
  • „Wenn alles andere teurer wird, ist es doch nur logisch, dass man auch den Beschäftigten die erhöhten Ausgaben in Form einer höheren Abgeltung entsprechend ersetzt.“ (Margit Luxner, Wirtschaftsbereichsvorsitzende für Gesundheit/Soziales in der GPA Tirol)
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Mobile Betreuung: Unverzichtbare Arbeit, aber schlecht bezahlt

Gerade im Bereich der Mobilen Betreuung arbeiten vorwiegend Frauen. Die Beschäftigten im Bereich der mobilen Betreuung leisten eine enorm wichtige Arbeit, aber sie werden von der Bundesregierung im Stich gelassen. Sie verdienen ohnehin schon sehr wenig, und die Tätigkeit ist sehr herausfordernd und belastend. Hinzu kommt, dass die Teilzeitquote hier bei knapp 90 Prozent liegt. Die Beschäftigten sind auf ihre privaten Fahrzeuge angewiesen, um ihre Arbeit zu erledigen. Ohne deren Bereitschaft ihre privaten Fahrzeuge wäre das System so nicht aufrechtzuerhalten, so Sonja Föger-Kalchschmied.

„Der mobile Betreuungsbereich schließt eine enorm wichtige Versorgungslücke. So haben Menschen die Möglichkeit, trotz Pflegebedarf in ihrem privaten Umfeld zu bleiben und bei ihren Familien. Nicht nur Angehörige werden dadurch entlastet, auch angesichts der hohen Auslastung der Pflegeheime ist der mobile Betreuungsbereich absolut unverzichtbar.“ (Sonja Föger-Kalchschmied, Betriebsratsvorsitzende der Lebenshilfe Tirol und ÖGB-Landesfrauenvorsitzende)

„Ich werde in meiner Funktion als Betriebsratsvorsitzende sehr häufig von den Kolleg:innen auf die unfaire Kilometergeld-Regelung angesprochen: Sie fühlen sich benachteiligt und im Stich gelassen. Das darf keinesfalls sein!“ (Sonja Föger-Kalchschmied, Betriebsratsvorsitzende der Lebenshilfe Tirol und ÖGB-Landesfrauenvorsitzende) | Foto: ÖGB Tirol/Halbwirth
  • „Ich werde in meiner Funktion als Betriebsratsvorsitzende sehr häufig von den Kolleg:innen auf die unfaire Kilometergeld-Regelung angesprochen: Sie fühlen sich benachteiligt und im Stich gelassen. Das darf keinesfalls sein!“ (Sonja Föger-Kalchschmied, Betriebsratsvorsitzende der Lebenshilfe Tirol und ÖGB-Landesfrauenvorsitzende)
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Petition zur Anhebung des Kilometergeldes

Am 18. Dezember 2023 übergab die Gewerkschaft GPA im Rahmen einer Aktion vor dem Bundesministerium eine Petition mit bisher 12.000 Unterschriften an die Bundesregierung. Die Petition fordert die Anhebung des amtlichen Kilometergeldes für Beschäftigte im Bereich der mobilen Betreuung. Die Gewerkschaft GPA fordert daher die Bundesregierung auf, das amtliche Kilometergeld für Beschäftigte im Bereich der mobilen Betreuung anzuheben. Dies würde den Beschäftigten eine finanzielle Entlastung verschaffen und ihre Arbeit attraktiver machen. Bereits im Juni 2023 starteten die fünf Interessengemeinschaften der Gewerkschaft GPA – IG External, IG Flex, IG IT, IG Professional, IG Social – eine Online-Petition. Wegen des großen Erfolges wird die Petition weiter fortgesetzt.

Einlenken der Regierung gefordert

Die Gewerkschaft GPA Tirol fordert die Bundesregierung auf, endlich eine Lösung für die unzureichenden Kilometergeldzahlungen für Pflegekräfte zu finden. Die Gewerkschaft kritisiert, dass die Beschäftigten im Bereich der mobilen Betreuung, die eine unverzichtbare Arbeit leisten, im Stich gelassen werden. 

„Einmal mehr lässt man die Menschen in der Pflege und in der Betreuung, die eine so wichtige Säule unserer Gesellschaft sind, im Stich. Wenn Beschäftigte schon das private Auto zur Verfügung stellen, darf es nicht auch noch zu Einkommensverlusten kommen. Ich erwarte mir endlich ein Einlenken der Bundesregierung!“ (Ralf Wiestner, stellvertretender Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Tirol)

Für eine zwischenzeitliche Überbrückung verweist Ralf Wiestner auf die Möglichkeit einer Erhöhung des Kilometergeldes oder freiwillige Zahlungen des Unternehmens, mittels Betriebsvereinbarung in Firmen mit Betriebsrat oder in Kollektivverträgen.

"Die ausbleibende Erhöhung des Kilometergelds ist aktuell eine Bestrafung für Pflegekräfte. Daher muss das Kilometergeld sofort auf 60 Cent angehoben werden. Das gleicht gerade einmal die aktuelle Teuerung aus." (Ralf Wiestner)

Die ausbleibende Erhöhung des Kilometergelds ist aktuell eine Bestrafung für Pflegekräfte. Daher muss das Kilometergeld sofort auf 60 Cent angehoben werden. Das gleicht gerade einmal die aktuelle Teuerung aus. (Ralf Wiestner, stellvertretender Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Tirol) | Foto: Gewerkschaft GPA
  • Die ausbleibende Erhöhung des Kilometergelds ist aktuell eine Bestrafung für Pflegekräfte. Daher muss das Kilometergeld sofort auf 60 Cent angehoben werden. Das gleicht gerade einmal die aktuelle Teuerung aus. (Ralf Wiestner, stellvertretender Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Tirol)
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