Investition
Mehr als 100 Millionen Euro für den Schutz vor Naturgefahren

Schutzprojekt Oberseit-Lawinen in St. Jakob i.D.: Querbäume und Hochabstockungen sichern die Steilbereiche.  | Foto: WLV
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  • Schutzprojekt Oberseit-Lawinen in St. Jakob i.D.: Querbäume und Hochabstockungen sichern die Steilbereiche.
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Um die Tirolerinnen und Tiroler vor Naturgefahren zu schützen, greift die öffentliche Hand tief in die Tasche. 2024 werden erstmals mehr als 100 Millionen Euro für den Schutz investiert.

TIROL. Hochwässer, Muren und Stürme – das vergangene Jahr zeigte einmal mehr, wie wichtig der Schutz vor Naturgefahren ist. Dass bei den Ereignissen keine Menschen zu Schaden gekommen sind, beweist die Wirksamkeit der vorhandenen Schutzsysteme. Als derzeit größtes „Sorgenkind“, wie LH-Stv. Josef Geisler betont, gilt der Wald – und zwar nicht nur in Osttirol, sondern auch in Nordtirol: „Wir kämpfen hier an zwei Fronten: Zum einen müssen wir den Borkenkäfer in Schach halten, zum anderen müssen wir Kahlflächen schnellstmöglich aufforsten, um die Schutzfunktion des Waldes wiederherzustellen.“

Schadholzfläche Sturmereignis 2023 in Neustift im Stubaital | Foto: Gemeinde Neustift im Stubaital
  • Schadholzfläche Sturmereignis 2023 in Neustift im Stubaital
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Zuwachs bei Sofortmaßnahmen

Um das hohe Schutzniveau in Tirol halten zu können, seien in den kommenden Jahren weitere Investitionen nötig, so Geisler weiter. Für 2024 werden rund 110,3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, dem Land Tirol, den beteiligten Gemeinden sowie den Grundeigentümer:innen und Waldbesitzer:innen bereitgestellt. Allein für Sofortmaßnahmen – die in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen haben – werden rund 11,3 Millionen Euro aufgewendet. Darunter fallen etwa die Beseitigung von Schäden nach Hochwässern, Ufersicherungen oder das Wiederherstellen von Straßen nach Muren. Zum Vergleich: 2023 waren 3,8 Millionen Euro für Sofortmaßnahmen notwendig.

 „Das schnelle und zielgerichtete Eingreifen ist ganz wesentlich, damit beispielsweise Straßen wieder benützbar sind oder Menschen zurück in ihre Wohnhäuser dürfen.“ – DI Gebhard Walter, Leiter der Sektion Tirol der WLV

Aufschlüsselung der Investitionen:

  • 30,7 Millionen Euro für den Schutz vor Tal- und Hauptgewässern
  • 29,3 Millionen Euro gehen in den Schutzwald – hier sind neben den geplanten Maßnahmen 4,1 Millionen Euro Reserve inkludiert, um auf unvorhergesehene Ereignisse rasch und flexibel reagieren zu können.
  • 29,2 Millionen Euro fließen in den Schutz vor Wildbächen
  • 14,5 Millionen Euro für Lawinen vorgesehen
  • Fast 6,6 Millionen Euro für Erosion und Steinschlag

Mit rund 25,6 Millionen Euro gehen rund 23 Prozent der Mittel nach Osttirol. Fast 16,5 Millionen Euro sind für den Bezirk Innsbruck-Land reserviert, 12,8 Millionen Euro für den Bezirk Schwaz und 12,2 Millionen Euro für den Bezirk Imst.

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