Ukraine Krieg
Mehr Gefahr für Menschen mit Behinderungen in der Ukraine
TIROL. Der Ukraine Krieg bedroht die Zivilbevölkerung vor Ort massiv. Eine zusätzliche Bedrohung stellt er für Menschen mit Behinderung dar, befürchtet Georg Willeit, Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol.
Menschen mit Behinderung besonders gefährdet
„Die militärische Eskalation in der Ukraine trifft die Zivilbevölkerung in voller Wucht. Wir wissen, dass gerade alte Menschen oder Menschen mit Behinderungen besonders gefährdet sind“,
appellieren Georg Willeit, Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol, und Markus Neuherz, Generalsekretär der Lebenshilfe Österreich, Menschen mit Behinderungen jetzt nicht zu übersehen.
Dies würde in Krisengebieten und akuten Krisen, angesichts der oft unübersichtlichen Situation fast immer passieren, merken beide zusätzlich an.
Mobilitätseinschränkung verhindert geeigneten Schutz
Die Menschen in der Ukraine verbringen oft Stunden und ganze Nächte in Bunkern, Kellern und U-Bahnschächten. Für Menschen mit Behinderung ist dies aufgrund ihrer Mobilitätseinschränkung oft gar nicht möglich und somit können sie unterirdisch keinen Schutz suchen. Sie sind den Luftangriffen und Gefechten wehrlos ausgesetzt.
„Kampfhandlungen jeglicher Art in Wohngebieten sind deshalb einzustellen",
so Georg Willeit und Markus Neuherz.
Flucht mit Behinderung?
Laut UNHCR sind bis Sonntagabend bereits mehr als 500.000 Menschen aus der Ukraine geflohen. Die Zahl der Binnenflüchtlinge ist noch unbekannt. Menschen mit Behinderungen haben oft nicht die Möglichkeit zu fliehen, brauchen andere Fluchtrouten und mehr Zeit.
Es ist daher überlebenswichtig für Menschen mit Behinderungen, dass sie die Hilfsangebote rasch erreichen und auch den Angehörigen und Betreuungseinrichtungen vor Ort die notwendige Unterstützung und der persönliche Schutz zukommt, wenn eine Flucht nicht möglich ist.
Willeit und Neuherz rufen internationale Hilfsorganisationen auf, Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen bei der Flucht gezielt zu unterstützen.
Behinderungen können vielfältig sein
Nicht immer ist eine Behinderung auf den ersten Blick erkennbar oder der Anspruch an Barrierefreiheit ist unterschiedlich. Menschen mit einer Körperbehinderung benötigen andere Angebote als Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder Menschen mit intellektuellen Behinderungen. Entscheidend ist, dass die zuständigen Behörden wissen, was gebraucht wird. Es ist daher erforderlich Menschen mit Behinderungen auf der Flucht zu registrieren und deren Bedarf zu erheben.
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