Leistbares Wohnen
Mehrfachnutzung von Grund und Boden in Tirol

Foto: Liste Fritz

TIROL. Bei Neuwidmungen von Handelsbetrieben, Supermärkten und den dazugehörigen Parkplätzen ist vorgeschrieben, dass eine Mehrfachnutzung von Grund und Boden sicherzustellen ist. Die Liste Fritz sieht darin enormes Potenzial.

Eine Chance auf leistbares Wohnen?

Das Thema leistbares Wohnen ist in Tirol allgegenwärtig. Es gibt einen massiven Bedarf an leistbarem Wohnraum, gleichzeitig soll der enorme Flächenverbrauch nicht vollkommen ungeniert weitergehen. Mittlerweile werden pro Tag 8.000 Quadratmeter in Tirol verbaut. Allein Supermärkte brauchen mit ihren dazugehörigen Parkplätzen zwischen 2.500 und 6.000 Quadratmeter Grund, erläutert die Liste Fritz, die eine Lösung parat hat. Denn es ist vorgeschrieben, dass es bei Neuwidmungen von Handelsbetrieben, Supermärkten und den dazugehörigen Parkplätzen eine Mehrfachnutzung von Grund und Boden gibt.
In den Reihen der Liste Fritz sieht man darin ein enormes Potenzial bei bereits bestehenden Betrieben und hat einen entsprechenden Antrag im Tiroler Landtag eingebracht. 

Zuerst eine Ist-Zustand erheben

Zunächst müsse das Land allerdings einen Ist-Zustand erheben. Wie viele solcher Flächen gibt es in Tirol? In welchen Orten sind diese Flächen und wem gehören sie eigentlich?
Im zweiten Schritt soll geprüft werden, wo eine Mehrfachnutzung möglich ist und Sinn macht. Dafür braucht es Gespräche mit den jeweiligen Eigentümern und den Gemeinden, ob und in welcher Form eine Überbauung gewünscht ist und Sinn macht. Nicht jeder Supermarkt wird sich für eine Überbauung und Mehrfachnutzung eignen. Nicht überall wird Wohnraum über einem Supermarkt entstehen können, die Betriebe eignen sich auch wunderbar für die Nutzung zum Ausbau zur Kinderbetreuung, neue Schulstandorte, Sozialzentren oder für medizinische Einrichtungen.
Im Mittelpunkt soll der Nutzen für die Standortgemeinde, die Bevölkerung und für die Eigentümer der Grundfläche stehen, so die Liste Fritz.

„Wir können nicht so verschwenderisch mit Grund und Boden in unserem Land umgehen, deshalb ist es wichtig, allen Ideen eine faire Chance einzuräumen.",

so Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint

Zuspruch seitens VP

Die einstöckigen Gebäude sind auch dem VP-Raumordnungssprecher in Tirol, Alois Margreiter, ein Dorn im Auge. 

"Einstöckige Gebäude in Tirol sind in meinen Augen nicht mehr zeitgemäß. In der Vergangenheit sind dabei insbesondere große Supermärkte mit ihren riesigen Parkplätzen negativ aufgefallen."

Auch Margreiter würde es begrüßen, wenn über bestehenden Supermärkten leistbarer Wohnraum geschaffen werden würde. Er appelliert zusätzlich für ein Anreizsystem. Die Idee dahinter: Wenn ein Supermarkt beispielsweise mehr als 600m2 Kundenfläche will, kann er diese bekommen, wenn in mindestens gleichem Ausmaß beispielsweise leistbares Wohnen darüber geschaffen wird.

Mehr zum Thema auf meinbezirk.at:

Mehr leerstehende Wohnungen auf den Mietmarkt bringen

Mehr News aus Tirol: Nachrichten Tirol

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.