Armut in Tirol
ÖGB-Tirol will Maßnahmen gegen Kinderarmut
TIROL. Die Armut ist in unserer Gesellschaft fest verankert. Noch erschreckender ist das Bild, das der Armutsbericht 2018 zeigt: Ein Viertel aller Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten waren im Jahr 2018 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Tirols ÖGB-Vorsitzender Wohlgemuth mahnt diesbezüglich: "Kinderarmut raubt Zukunftschancen!".
Wenn das Geld nicht reicht, wird an allen Ecken gespart
Betroffen von der Armut sind meist Haushalte mit mehr als drei Kindern, und Kinder, die bei Alleinerziehenden leben, Großteils bei Müttern. Wenn das Geld nicht reicht, wird meist an allen Ecken gespart. 14%, das sind 372.000 Kinder und Jugendliche, die von Armut gefährdet sind, müssen regelmäßig bei der Ernährung sparen. 5% leben aus Kostengründen sogar in ungeheizten Wohnungen.
Von diesen Grundbedürfnissen abgesehen, ist es für armutsgefährdete Kinder oft auch nicht leistbar, FreundInnen zum Spielen oder Essen einzuladen, eine Ausgrenzungsgefahr tritt ein.
Die Folgen von Armut auf die Gesundheit
Wäre dies nicht alles schon genug, stellte eine Befragung von Ärzten der Volkshilfe Österreich und der Ärztekammer Wien fest, dass Armutsbetroffenheit im Kindesalter zu deutlich höherenGesundheitsrisiken führt physisch wie auch psychisch.
Ergebnisse wie diese verärgern den ÖGB-Vorsitzenden. Er macht die ehemalige türkis-blaue Bundesregierung mitunter verantwortlich. Durch die Abschaffung von Mindeststandards im Sozialhilfe-Grundsatzgesetz hätte sich die Situation derart verschärft.
Den Kindern in Österreich würden die Zukunftschancen geraubt, dabei sollten für jedes Kind die gleichen Chancen bestehen, unabhängig von der Herkunft und der Geldbörse der Eltern, so Wohlgemuth.
Der ÖGB Tirol fordert daher eine Sozialpolitik, die verhindert, dass Menschen in die Armut abgleiten. Auch eine Einführung einer gesetzlichen Unterhaltsgarantie und ein Ausbau von kostenlosen Kindergärten soll im Kampf gegen die Armut wirksam sein.
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