"Kartoffel-Skandal"
Tiroler Kartoffeln vernichtet – Ägyptische verkauft
TIROL. Laut dem Bauernbundobmann LHStv. Geisler wird "kein einziger verkaufsfähiger Erdapfel in den Biogasanlagen" landen. Dies befürchtete man nämlich, da man aufgrund des Lockdowns mit starken Gastronomie-Einbußen rechnete. Laut Medienberichten und der massiven Kritik seitens der SPÖ Tirol, kam es jedoch bereits zur Vernichtung heimischer Kartoffeln. Statt diese zu verkaufen, lagen am Ende ägyptische Kartoffeln in den Lebensmittelläden zum Verkauf aus.
Hintergrundinfos
Der Fall erregte großes Aufsehen in den sozialen Medien: Tiroler Kartoffelbauern verzeichneten im letzten Jahr eine reiche Kartoffelernte, hatten allerdings durch die Corona-Krise und den dazugehörigen Lockdown mit geschlossener Gastronomie einen fehlenden Absatzmarkt. Die geernteten Kartoffeln mussten in riesigen Lagerhallen untergebracht werden und verdarben dort letztendlich. Laut Medienberichten mussten in Nordtirol 2.400 Tonnen Erdäpfel vernichtet werden. (Die Zahl stammt aus Februar 2021, mittlerweile konnten große Mengen lagernder Kartoffeln in den Handel gelangen, hießt es aus der LK.)
Was die Situation allerdings noch verschärft ist, dass gleichzeitig Kartoffeln aus Ägypten über einen heimischen Großhändler importiert wurden.
Laut Bauernbundbomann LHStv. Geisler "waren alle Bestrebungen darauf ausgerichtet, den Verderb oder die Vernichtung zu verhindern und den Produzenten einen zumindest kostendeckenden Absatz zur ermöglichen".
In seinen Augen werden in drei bis vier Wochen die Lagerbestände der heimischen Kartoffelbauern verkauft sein und kein einziger "verkaufsfähiger Erdapfel wird dabei in der Biogasanlage landen".
Der Grund für diesen Optimismus: Es wurden Gespräche mit dem Lebensmitteleinzelhandel geführt und die Ketten Spar und MPreis haben die Ware der heimischen Bauern in das Sortiment aufgenommen.
Harsche Kritik seitens SPÖ Tirol
Der "Kartoffel-Skandal" sorgt auch in den Reihen der SPÖ Tirol für harsche Kritik. Es könne nicht sein, dass heimische Kartoffeln in den Lagern verrotten, während ägyptische Kartoffeln im großen Stil im Land verkauft werden, so SPÖ Tirol Landesparteivorsitzender Dornauer.
In diesem Zusammenhang pocht Dornauer einmal mehr auf einen "kulturellen Wandel". Man müsse bei der Erzeugung, der Verteilung und dem Handel von Lebensmitteln radikal umdenken. Dazu brauche es allerdings Anreize für die heimischen Erzeuger.
Um den Preisdruck auf die heimischen Lebensmittel langfristig in den Griff zu bekommen, spricht man sich bei der SPÖ Tirol für eine generelle Aufwertung regionaler Erzeugnisse und die Einrichtung von intelligenten und wirksamen Ausgleichsmechanismen aus. Eine Möglichkeit dafür, sei eine Klimasteuer.
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