Arbeitsgespräch
Tiroler Wirtschaftsvertreter fordern Entlastungsmaßnahmen
LR Gerber, WK-Präsident Walser und IV-Geschäftsführer Mairhofer trafen sich am 23. Oktober 2023 zu einem Arbeitsgespräch, um über die aktuelle wirtschaftliche Lage in Tirol zu diskutieren.
TIROL. Wirtschaftslandesrat Mario Gerber hat sich im Rahmen seiner Wien-Reise mit Vertretern der österreichischen Wirtschaft ausgetauscht. Dabei ging es unter anderem um die aktuelle Wirtschaftslage und die Herausforderungen, denen sich die Unternehmen in Österreich stellen müssen. Um die besprochenen Inhalte auch auf Tiroler Ebene zu diskutieren, lud Gerber am Montag den Präsidenten der Wirtschaftskammer Tirol, Christoph Walser, sowie den Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Tirol, Michael Mairhofer, zu einem Arbeitsgespräch ins Innsbrucker Landhaus ein.
EKZ II wichtige Entlastung für Unternehmen
Beim Arbeitstreffen wurde unter anderem der Energiekostenzuschuss II (EKZ II) des Bundes besprochen. Mario Gerber begrüßte die Einführung des Zuschusses, der die hohen Energiekosten für Unternehmen abfedern soll. Er betonte, dass dies ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Tiroler Betriebe sei.
„Ich bin im ständigen Austausch mit dem Bund, damit weitere gezielte Maßnahmen zur Entlastung der heimischen Unternehmen gesetzt werden." (Mario Gerber)
Michael Mairhofer ergänzte, dass der Zuschuss für Tirols Industrieunternehmen eine wichtige Unterstützung sei. Er forderte jedoch auch weitere Maßnahmen, um die Energiekosten für Unternehmen zu senken.
"Gerade in der derzeit angespannten konjunkturellen Lage ist es essenziell, unsere Industrieunternehmen dabei zu unterstützen, im internationalen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren." (Michael Mairhofer)
Bei dem Arbeitsgespräch herrschte zudem Einigkeit, dass die Erzeugung von Strom durch Wasserkraft künftig weiterhin forciert werden müsse.
Arbeits- und Fachkräftemangel als Problem
Beim Arbeitsgespräch wurde unter anderem der Arbeits- und Fachkräftemangel als eine der zentralsten Herausforderungen für die Tiroler Wirtschaft benannt. Die Wirtschaftsvertreter sind sich einig, dass der Arbeits- und Fachkräftemangel eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist, die entschlossenes Handeln erfordert. Sie fordern von der Politik folgende Maßnahmen:
- Positive Anreize im Steuer-, Abgaben- und Sozialsystem, um die Vollzeitarbeit sowie die Arbeit im Alter attraktiver zu machen.
- Hebung des Potenzials bei Pensionistinnen und Pensionisten.
- Forcierung qualifizierter Zuwanderung durch die Rot-Weiß-Rot-Karte und die Öffnung des Arbeitsmarkts für EU-Beitrittskandidaten.
- Um vermehrt nationale und internationale Fachkräfte nach Tirol zu holen, wird von der Lebensraum Tirol Holding derzeit eine Kampagne erarbeitet, die 2024 international ausgerollt werden soll.
„Die Lücke an Beschäftigten wächst kontinuierlich und obwohl einige Schritte in die richtige Richtung gegangen sind, benötigen wir von der Politik entschlossene und sofortige Maßnahmen." (Martin Walser)
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