Regierungsklausur: Hauptthema Corona
Tirols Impfplan steht mit – Umfrage und Video

Abstand und Maske bei der Regierungsklausur im Landhaus. | Foto: zeitungsfoto.at/Liebl
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Unter strengsten Corona-Maßnahmen tagte Tirols Landesregierung traditionell am Jahresbeginn zwei Tage am Grillhof und im Landhaus. Und Corona stand im Mittelpunkt der Klausur.

TIROL. Während die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 relativ rasch unter Kontrolle gebracht wurde, "hat die zweite Welle im Herbst mit voller Wucht eingeschlagen", erläutert LH Günther Platter. 2021 sieht er als ein Jahr mit großer Herausforderung.

"Aber für das zweiten Halbjahr bin ich optimistisch, denn die derzeitige Entwicklung in Tirol ist positiv und der Weg ist richtig. Trotzdem ist Inzidenz in Österreich zu hoch und die Zahlen müssen runter"

, so der Landeshauptmann. 2020 erlebte Tirol einen historischen Wirtschaftseinbruch und dadurch auch die größte Zunahme der Arbeitslosigkeit. 40 Prozent minus im Tourismus, 10 Prozent minus in der Gesamtwirtschaftsleistung und ein Minus von  3,6 Mrd. Euro an Wirtschaftsleistung brachen über Tirol herein.
"Ich erwarte mit im ersten  Halbjahr 2021 einen weiteren Rückgang und im 2.Halbjahr ein Plus von zwei Prozent. Im kommenden Jahr werden fünf Prozent Zuwachs prognostiziert, damit wären wir aber immer noch weit unter den Daten von 2019", sagt Platter. 

Testen, Tracing

Zur Bekämpfung der Pandemie hat Tirol drei Standbeine aufgestellt. "Wir werden die Teststrategie weiter ausbauen, insgesamt werden 19 Teststationen mit über 100 Teststraßen zur Verfügung stehen. 50.000 Tests sollten so maximal täglich möglich sein", erläutert Platter. 
Ob die Massentests trotz Einwände von internationalen Experten sinnvoll seien? Univ.-Prof. Günter Weiss, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin VI, sagt: "Ich bin kein Freund von Massentests. Aber der niederschwellige und kostenlose Zugang zu den Tests ist wichtig. Dazu gehört aber auch die  Kommunikation und zusätzliche Argumentation, was ein negativer Test bedeutet. Das ist kein Freibrief sondern nur eine Momentaufnahme", erklärt der Wissenschafter.
Das Kontakt-Tracing wird weiter intensiv verfolgt.  "600 Personen sind derzeit für das Tracing in Tirol im Einsatz. Platter appelliert an betroffene Infizierte: "Bitte geben Sie wahrheitsgetreu die Infos über die Kontaktpersonen bekannt, Sie könne damit Infektionscluster und die Ausbreitung verhindern.

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Größte Chance: Impfen

Die größte Chance, die Pandemie zu bekämpfen, liegt aber in der Impfung, darin sind sich Politik und Experten einig. Und der Impfplan für Tirol steht.
Derzeit sind die Alten- und Pflegeheime sowie das Personal auf COVID-Stationen am Zug, die über 80-Jährigen werden mit Anfang März geimpft sein.
In der 2. Phase werden die über 65-Jährigen, das Schlüsselpersonal in kritischer und essentieller Infrastruktur geimpft. Auch an Schulen, Kindergärten und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe wird geimpft. Ab Mai wird die Impfung an die Allgemeinheit verabreicht. 
Für Phase zwei und drei ist eine Anmeldung unter www.tirolimpft.at ab 1. Februar möglich. Platter:

"Wir werden versuchen, soviel Impfstoff wie möglich nach Tirol zu  bekommen, um die Impfung rasch durchführen zu können."

Wirtschafts- und Arbeitsstandort Tirol fördern

Man habe bereits im Herbst vorausschauend gehandelt und die Konjunkturoffensive für das heurige Jahr auf Schiene gebracht. Heuer stehen damit für Wirtschaft, Tourismus und Infrastruktur 179,5 Millionen Euro bereit, für Arbeitsmarktmaßnahmen 25,8 Millionen Euro. "

Sollte es im Laufe dieses Jahres weitere Maßnahmen benötigen – wir werden diese setzen“,

sagt LH Platter.
Insgesamt wurde im Vorjahr das Soforthilfepaket im Höhe von 400 Millionen Euro initiiert – 329 Millionen Euro wurden davon bereits abgewickelt. Heuer sind auch 70 Millionen Euro an frischem Geld für die Gemeinden vorgesehen – teilweise wurde dies bereits ausbezahlt. Vom Konjunkturpaket 1 wurden von 230 Millionen Euro bereits 73 Millionen Euro abgewickelt, aus dem Konjunkturpaket 2 stehen heuer 169 Millionen Euro zur Verfügung. Damit stehen zur Wirtschaftsförderung und für Konjunkturmaßnahmen 2021 473 Millionen Euro zur Verfügung: „Das ist viel Geld für Wirtschaft und Arbeitsmarkt. Damit sollte es gelingen, die Krise auch auf dieser Ebenen entschieden zu bekämpfen einen Weg zur Normalität zu finden“, so LH Patter.

Transit und  Nachhaltigkeit 

Neben der Bewältigung der Pandemie gibt es noch weitere Themen, denen die Aufmerksamkeit der Regierung im kommenden Jahr gilt. LHStv. Felipe fasste zusammen:

„Auch abseits der Bewältigung der Gesundheitskrise kämpfen wir weiterhin gegen die Klimakrise. Dabei wird Tirol auch im neuen Jahr konsequent gegen den Transitverkehr vorgehen und wir werden die Transformation der Verkehrspolitik – Verlagerung von Schwerverkehr auf die Schiene und Ausbau des öffentlichen Verkehrs - in Tirol weiter vorantreiben."

Im ersten Quartal 2021 beschließt die Regierung  auch die Tiroler Nachhaltigkeitsstrategie, mit der Tirol auch dahingehend auf einen stabilen Pfad in eine klimaschonende Zukunft gelenkt werden sollte. "Zahlreiche nachhaltige Infrastrukturprojekte sind bereits auf Schiene und werden umgesetzt – dadurch werden viele Arbeitsplätze gesichert, die regionale Wirtschaft unterstützt und das gesamte Land klimafitter“, erklärt Felipe.

Abstand und Maske bei der Regierungsklausur im Landhaus. | Foto: zeitungsfoto.at/Liebl
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