Vorsorge
Bedeutung an finanzieller privater Vorsorge nimmt zu
Laut der Vorsorgestudie 2024 kehrt der Optimismus bei den TirolerInnen zurück. Sieben von zehn TirolerInnen sind sogar mit ihrer aktuellen Lebenssituation zufrieden. Die Bedeutung der privaten finanziellen Vorsorge ist nach wie vor sehr hoch.
TIROL. Es sind bewegte Zeiten, in denen wir leben. Finanzielle Unsicherheiten, gesundheitliche Ängste und geopolitische Unruhen wirken sich auf die Menschen aus. Das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit nimmt zu, so zumindest eine aktuelle Umfrage von IMAS International, im Auftrag von Erste Bank und Sparkasse sowie Wiener Städtische.
Optimismus kehrt zurück
Laut der Umfrage blicken 36 Prozent der TirolerInnen mit Zuversicht in die Zukunft, 31 Prozent sind eher skeptisch und 26 sind besorgt. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren zeigt sich, dass der Optimismus wieder zurückkehrt.
In Hinsicht auf die Zufriedenheit mit dem persönlichen Lebensumfeld geben 71 Prozent der Befragten an, mit ihrer aktuellen Lebenssituation sehr bzw. eher zufrieden zu sein. Die Bedeutung der privaten finanziellen Vorsorge ist in Tirol mit 86 Prozent weiterhin hoch, im Alter möchte man sich nämlich keine Sorgen um seinen Lebensstandard machen.
„Die Menschen sind österreichweit trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten bereit, im Schnitt 247 Euro pro Monat in ihre Pensions- und Gesundheitsvorsorge zu investieren. Das ist auch notwendig, denn der Spielraum der staatlichen Budgets wird nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden demographischen Entwicklung immer enger.",
so Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen und auch verantwortlich für den Bankenvertrieb der Marke s Versicherung. Bartalszky bemerkt noch, dass dank der hohen Lohnabschlüsse und einer weiter sinkenden Inflation, der Spielraum für die private Vorsorge dieses Jahr größer werden sollte.
Zunahme der privaten finanziellen Vorsorge
Knapp neun von zehn Befragten gehen von einer Bedeutungszunahme der privaten Vorsorge in den kommenden Jahren aus. Auf die Frage, weshalb eine private Vorsorge wichtig sei, wird eine allgemeine Verunsicherung spürbar:
- 65 Prozent wollen sich gegen einen möglichen Schicksalsschlag absichern.
- Mehr als jede Zweite nennt fehlendes Vertrauen in die staatlichen Systeme als Grund dafür, auch privat vorzusorgen,
- und 47 Prozent denken dabei an ihre Familie oder die Partner:in.
Jene die in eine private finanzielle Altersvorsorge investieren, liegen nicht falsch, wie Patrick Götz, Vorstand der Tiroler Sparkasse, erläutert.
"Im Jahr 2024 werden 26 Milliarden Euro aus Steuermitteln benötigt, um das staatliche Pensionssystem zu unterstützen. Das entspricht einem Viertel des Bundesbudgets. Durch die Pensionierung geburtenstarker Jahrgänge in den kommenden Jahren wird sich diese Entwicklung fortsetzen."
Das Interesse zur finanziellen Vorsorge zeigt sich auch in den vermehrten Kundengesprächen zur Thematik, so Götz.
"Vor allem im Hinblick auf den wachsenden Anteil an Teilzeitbeschäftigungen und den damit zusammenhängenden geringeren Pensionsbeiträgen, ist es wichtig, gegen die Altersarmut vorzusorgen. Frauen sind besonders betroffen, da sie im Durchschnitt 42 Prozent weniger staatliche Pension als Männer erhalten.“
Vergleicht man Österreich mit dem Rest Europas, fließt hier nur ein geringer Anteil der Wirtschaftsleistung in die private Vorsorge und die Pensionspläne. Zudem ist die betriebliche Pensionsvorsorge eine freiwillige Sozialleistung der Arbeitgeber:in. Für die kommenden Generationen wäre es deshalb unabdingbar, Reformen und steuerliche Anreize auf den Weg zu bringen, um die private und betriebliche Altersvorsorge als Ergänzung zur staatlichen Pension zu stärken.
Neben der Pension (62 %) sind die Gesundheit (65 %), eine finanzielle Reserve für Krisenfälle (63 %) und das Thema Wohnen (58 %) die wichtigsten Vorsorgeaspekte für die Tiroler Bevölkerung.
Vorsorge-Betrag weiter hoch
Die Frage, welche Lebensziele sich die Menschen in Tirol persönlich gesetzt haben – unabhängig davon, ob diese bereits erreicht wurden – ergab folgende Top-3-Nennungen:
- Die finanzielle Absicherung im Alter (61 %),
- gut zu verdienen bzw. genügend Freizeit zu haben (je 57 %),
- ein sicherer Arbeitsplatz (56 %) und vieles zu wissen (54 %).
Danach folgen Ziele wie: viel reisen (47 %), eine Familie gründen (45 %) und viel Sport zu betreiben (44 %).
Gefragt nach den aktuell genutzten Vorsorgeinstrumenten nennen die Tiroler:innen die Anlage-Klassiker: Das Sparbuch (65 %), die Lebensversicherung (42 %) und das Bausparen (40 %). Es folgen Wertpapiere, Fondssparpläne, Immobilien und Gold. Ähnliche Beiträge auf MeinBezirk.at:
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