Energie
Heizen mit Gas-Alternativen? – Brandrisiko reduzieren

Die Wohnungsbrandgefahr steigt mit den Wintermonaten. Vor allem, da sich viele aktuell nach alternativen Heizmöglichkeiten umschauen. | Foto: Pixabay/Myriams-Fotos (Symbolbild)
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  • Die Wohnungsbrandgefahr steigt mit den Wintermonaten. Vor allem, da sich viele aktuell nach alternativen Heizmöglichkeiten umschauen.
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Die erhöhten Energiepreise und die unklare Versorgungslage mit Gas, lässt viele von uns zu Holzöfen, Elektroheizungen oder anderen Heizmethoden greifen. Doch Vorsicht, hier besteht erhöhte Brandgefahr!

In der anstehenden Heizperiode könnte es vermehrt zu Wohnungsbränden kommen. Der Grund: die unsachgemäße Nutzung von Holzöfen oder Elektroheizungen. Doch wie kann man die Heizgeräte sicher nutzen, ohne gleich das ganze Haus in Brand zu stecken. 

Überlastung der Stromanlagen möglich

Zunächst einmal kann die vermehrte Nutzung von elektrischen Geräten, wie etwa von Elektroheizungen, im Ernstfall zu einer Überlastung der Stromanlagen führen. Deswegen sollte man die elektrischen Wärmestrahler auch nur für kurzes Erwärmen eines Raumes nutzen und nicht in Dauerbetrieb laufen lassen. Sie eigenen sich zudem auch nicht für das Beheizen der gesamten Wohnräume. 
Wenn man Elektroheizungen nutzt, sollte man sich vor allem vor der Nutzung von Mehrfachsteckdosen in Acht nehmen. Mehrfachsteckdosen können gefährlich sein, wenn zu viele Geräte daran angeschlossen sind. Die meisten Verlängerungskabel mit Mehrfachsteckdosen sind auf eine Leistung von 3.000 bis 3.500 Watt ausgelegt. Alle Geräte, die daran angesteckt werden, sollten in der Summe maximal diese Gesamtleistung erreichen.

Was muss bei E-Heizungen beachtet werden?

Neben der Vermeidung von Mehrfachsteckdosen, sollte man die Heizgeräte auf keinen Fall abdecken. Die erwärmte Luft muss jederzeit frei abziehen können. Der Hitzestau kann ebenfalls einen Brand verursachen. Die Geräte also auch nicht für das Trocknen oder Erwärmen von Kleidung verwenden (außer das Gerät ist laut Bedienungsanleitung extra dafür konzipiert).

Manch einer nutzt das elektrische Heizgerät auch gerne im Badezimmer. Hierbei sollte man vorher allerdings in der Bedienungsanleitung sicherstellen, ob das Gerät für diesen Aufstellungsort zugelassen ist. Ein Sicherheitsabstand zur Badewanne, zur Dusche und dem Waschbecken ist aber auf alle Fälle zu berücksichtigen. 

Was kann noch eine potenzielle Brandgefahr darstellen?: Ein defektes oder nicht gewartetes Gerät. Die Geräte sollten in jedem Fall nie unbeaufsichtigt in Betrieb genommen werden. 
Auch das Verwenden von beschädigten Kabeln oder Stecker kann Schwellbränden auslösen und zu Rauchgasvergiftungen führen. Durch regelmäßige Wartungen oder den Kauf hochwertiger Geräte kann die Unfallgefahr stark reduziert werden. 

Wer sich trotz der Gefahren ein elektrisches Gerät zulegen möchte, sollte beim Kauf auf jeden Fall auf das Prüfzeichen achten. Das CE-Zeichen wird für gewöhnlich vom Hersteller selbst am Produkt angebracht, dokumentiert jedoch nur die Erfüllung der gesetzlichen Mindestanforderungen – ohne weitere Überprüfung durch unabhängige Prüfstellen. Die hochwertigen Geräte haben neben dem CE-Kennzeichen noch zusätzliche Prüfzeichen wie etwa GS, ÖVE, VDE oder TÜV.

Ansturm auf alternative Energien

Der Ansturm auf alternative Heizsystem zu Gas hört aber nicht bei Elektroheizungen auf. Die Anfrage nach Ofeninstallationen für Holzöfen bzw. die Umrüstung von Zentralheizung auf Biomasse hat bei den Österreichischen Rauchfangkehrern im Schnitt um das Drei- bis Fünffache im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. 
Durch die vermehrte Nutzung von Holzöfen steigt jedoch auch das Risiko für menschliches Fehlverhalten. So kann die unsachgemäße Handhabung, wie etwa die falsche Luftzufuhr oder das Verheizen ungeeigneten Materials, zu einer starken Rauchentwicklung oder gar Brandbildung je nach Modell führen.

Ein schöner warmer Ofen, der uns nur das Holz kostet, das wünschen sich aktuell viele als Alternative zum teuren Gas.  | Foto: Pixabay/Pexels (Symbolbild)
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Was muss beim Holzofen beachtet werden?

Wer sich einen Ofen zugelegt hat, sollte vor allem auf die Wahl der Brennstoffe für das jeweilige Kaminmodell achten. In der Regel eignen sich für den klassischen Kamin Holz, Kohle oder Briketts. Beim Holz sollte man allerdings berücksichtigen, dass sich nicht jedes Holz auch als Brennstoff geeignet ist. Trotz der gestiegenen Preise und der aktuell schwierigen Beschaffungsmöglichkeiten sollte darauf geachtet werden, dass nur trockenes und naturbelassenes bzw. unbehandeltes Holz zum Heizen herangezogen wird.

Nur trockenes und naturbelassenes bzw. unbehandeltes Holz sollte im Ofen verheizt werden. | Foto: Pixabay/LUM3N (Symbolbild)
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Abfälle, wie etwa Zeitungspapier, dürfen keinesfalls als Brennstoff genutzt werden. Eine unsachgemäße Montage, sowie das Verbrennen ungeeigneter Stoffe kann giftige Gase wie z.B. Kohlenmonoxid hervorrufen. Das hochgiftige Kohlenmonoxid (CO) entsteht unter anderem, wenn kohlenstoffhaltige Materialien wie Holz, Holzkohle oder Gas ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr verbrennen. Etwa 250 Menschen erleiden in Österreich jedes Jahr eine Vergiftung durch das geruchlose, reizfreie Gas Kohlenmonoxid.

Um nun sicher durch die Heizsaison zu kommen, sollten beim Einbau, der Inbetriebnahme und Wartungen eines Kaminofens Rauchfangkehrer hinzugezogen werden. Diese achten etwa auf den optimalen Aufstellungsort, nötigen Sicherheitsabstand sowie feuerfesten Untergrund und geben Sicherheitshinweise für die Nutzung des neuen Ofens. 

Wie reduziere ich das Brandrisiko?

  • Fachpersonal vor dem Einbau und bei der Installation eines Kaminofens hinzuziehen
  • Fachpersonal ist auch beim Kauf eines Elektroheizgeräts immer eine gute Sache
  • Nur geeigneten Brennstoff nutzen
  • Auf Prüfzeichen bei elektrischen Geräten achten
  • Rauchwarnmelder installieren
  • Den Handfeuerlöscher bereitstellen und alle zwei Jahre von einer Fachperson überprüfen und warten lassen

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