Rückblick 2023
Hoffnung für den Finanzierungsmarkt 2024

Man schaut mit vorsichtigem Optimismus ins nächste Jahr. | Foto: Pixabay
  • Man schaut mit vorsichtigem Optimismus ins nächste Jahr.
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2023 war ein turbulentes Jahr im Finanzbereich. Es war geprägt von hoher Inflation, wirtschaftlicher Stagflation und steigenden Zinsen. Wie es sich 2024 entwickelt, bleibt abzuwarten, man ist jedoch vorsichtig optimistisch.

TIROL. „Gerade in dieser herausfordernden Zeit haben sich die Tiroler Finanzdienstleister als wertvolle Lotsen durch die teilweise stürmische See ausgezeichnet“, so Fachgruppenobmann Michael Posselt. „Die ungebundenen Kreditvermittler konnten ihren Kunden auch in schwierigen Zeiten noch Kredite vermitteln und damit vielen Menschen helfen, den Traum vom Eigenheim trotz aller Widrigkeiten zu verwirklichen.“

Durchhaltevermögen zeigen

„Im Anlage- und Vorsorgebereich liegt ein sprunghaftes Jahr hinter uns“, resümiert Posselt. „Mit ein wenig Glück und Durchhaltevermögen werden die meisten Anlegerinnen und Anleger dieses aber mit einem Plus beenden können.“ Ein Vergleich mit dem internationalen Markt zeigt, dass sich US-Aktien – getrieben vom KI-Boom und großkapitalisierten Technologiewerten – mit einem Plus von rund 15 % (Stand Ende November) am besten entwickelt haben. Aber auch Europa liegt aktuell mit 7,5 % im Plus. Überrascht hat Japan mit Plus 9 %, während chinesische Aktien mit minus 9,4 % enttäuschten. Die hohen Erwartungen nach dem Ende der Corona-Restriktionen erfüllten sich nicht, vielmehr hält der schwächelnde Immobiliensektor die Aktienmärkte in China in Schach.
Auch Anleihen hatten es trotz des jüngsten Kursanstieges heuer schwer. Die Zinserhöhungen der Notenbanken und die damit verbundenen höheren Renditen belasteten die Kurse. Nach der Einschätzung erfahrener Asset-Manager scheint es immerhin aber kein zweites Verlustjahr in Folge zu werden. Mit den höheren Zinsen und Renditen kehrt auch wieder ein bisschen Normalität am Anleihenmarkt ein, so die Asset-Manager.

Vorsichtiger Optimismus für 2024

Nachdem die EZB zuletzt die Zinsen nicht mehr erhöht hat, könnten die Zinsen ab der zweiten Jahreshälfte wieder sinken. Dies sollte sich günstig auf den Anleihenmarkt auswirken. Aber auch Aktien könnten in einem unbeständigen Umfeld steigen, zumal Wahljahre sich zumeist als gute Börsenjahre zeigten. Für weniger risikoaffine Kunden bieten derzeit noch laufzeitgebundene Sparbücher und Festgeldanlagen attraktive Zinsen. Hier kann man sich aktuell bis zu 4 % risikolos und langfristig sichern. „Sinkt dann auch noch die Inflation, so geht sich vielleicht sogar eine positive Realrendite aus“, so Posselt.

Nachjustieren bei der KIM-Verordnung

Spannend bleibt es sicher auf dem Immobilienmarkt. Auch hier werden die sinkenden Zinsen und nachgebende Preise zu einer ersten Erholung führen. Bleibt zu hoffen, dass die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) bei der KIM-VO nachjustiert. Auch weitergehende Förderungen wie die Aufstockung der Wohnbauförderungsmittel können helfen, wobei Generationenkredite dabei ein Thema sind. Diese bringen vor allem für ältere Kreditnehmer Vorteile, denn sie müssen nur die Zinsen bedienen. Die Tilgung übernehmen die Erben (so welche vorhanden sind) oder die Immobilie wird verkauft und der Kredit aus dem Verkaufserlös getilgt. Diese Kreditform ist in Europa durchaus gängig, etwa in der Schweiz, Schweden oder auch in Deutschland, wo auch längere Kreditlaufzeiten möglich sind, wird in Österreich aber noch viel zu selten genutzt, so Posselt.

In Tirol stehen Ihnen rund 400 gewerbliche Vermögensberaterinnen und Vermögensberater für Fragen und detaillierte Beratungen in Finanzfragen zur Seite. Die gewerbliche Vermögensberatung ist in Österreich ein reglementiertes Gewerbe. Das heißt, dass für die Ausübung des Berufes eine umfangreiche und strenge Ausbildung und Befähigungsprüfung abgelegt werden muss. Zusätzlich unterliegen die Angehörigen der Berufsgruppe einer laufenden Weiterbildungsverpflichtung nach einem vorgegebenen Lehrplan im Ausmaß von 20 Stunden pro Jahr. Dieser kommen alle aktiven Gewerbetreibenden nach. Der jährlich zum Jahresauftakt stattfindende Bildungskickoff des Fachverbandes Finanzdienstleister ist mit mehr als 2.000 Teilnehmern pro Halbtag über einen Zeitraum von zwei Wochen die mit Abstand größte Weiterbildungsveranstaltung der Wirtschaftskammer Österreich.

Weitere Informationen unter:www.finanzdienstleister-tirol.at

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