Von LKW auf Schiene?
"Modell der Rollenden Landstraße gehört überdacht"

Die Rollende Landstraße ja, aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen. | Foto: ÖBB/Mühlanger
  • Die Rollende Landstraße ja, aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen.
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Laut Rebecca Kirchbaumer, Obfrau der Sparte Transport und Verkehr in der Tiroler Wirtschaftskammer, kann das Modell der Rollenden Landstraße ohne die passenden Rahmenbedingungen nicht erfolgreich sein.

TIROL. Es ist wenig überraschend aus Sicht der heimischen Transportwirtschaft, dass die Nutzungszahlen der Rollenden Landstraße deutlich gesunken sind. „Das liegt allerdings sicher nicht - wie vom grünen Klubchef Gebi Mair vermutet - daran, dass die Lkw auf der Autobahn zu wenig kontrolliert werden. Vielmehr wird die Rollende Landstraße gemieden, weil sie im Vergleich zum Güterverkehr auf der Straße zu teuer ist und es zu viele strukturelle Mängel gibt“, so Rebecca Kirchbaumer

Pünktlichkeit und Flexibilität

Vor allem die Termin-Verlässlichkeit und Flexibilität, die vielfach zu wünschen übrig lassen, werden von der Branchensprecherin kritisiert. „Für die Kundinnen und Kunden unserer Betriebe, allen voran die der Industrie, wo immer noch sehr viel just-in-time geliefert wird, ist das natürlich denkbar ungünstig“, so Kirchbaumer. Um die Verlagerung von der Straße auf die Schiene nachhaltig zu schaffen, müsste die Strecke deutlich ausgedehnt werden. „Ziel muss eine Rollende Landstraße von München bis Verona sein. Doch hierfür fehlt die Infrastruktur sowohl auf deutscher als auch auf italienischer Seite, aber auch in Österreich selbst“, betont Kirchbaumer, die ergänzt: „Auch das Zugmaterial gehört ertüchtigt und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Es kann nicht sein, dass ein defekter Scheibenwischer an einer Lok zum Ausfall einer Verbindung führt.“

Politik und ÖBB gefragt

In diesem Zusammenhang sieht die Spartenobfrau einmal mehr die Politik und die ÖBB in der Pflicht: „Wenn den Verantwortlichen die Verlagerung so wichtig ist – ähnlich wie der Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr – dann müssen sie auch für entsprechende gute und attraktive Rahmenbedingungen sorgen. Ein Modell, das langsamer, unflexibler, unzuverlässiger und auch noch teurer ist wie die bestehende Alternative (Lkw), kann nicht erfolgreich sein. Landesrat René Zumtobel hat ja bereits eingeräumt, dass neue Investitionen in die Rollende Landstraße dringend notwendig sind. Absichtserklärungen allein helfen aber nicht weiter, es müssen rasch Taten folgen!“

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