Tirol als Vorbild
Pflegelehre-Konzept soll österreichweit ausgebaut werden

Hubert Innerebner, Kuriensprecher Altenwohn- und Pflegeheime | Foto: WK Tirol/ Die Fotografen
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Tirol nimmt in Sachen Pflegelehre die Vorreiterposition in Österreich ein. 27 Lehrlinge werden derzeit zur Pflegefachkraft ausgebildet. 

TIROL. Während in anderen Bundesländer nur vereinzelt Lehrlinge in Pflegeberufen ausgebildet werden, hat Tirol in kürzester Zeit ein professionelles Ausbildungsmodell geschaffen. Im Sommer 2023 gab der Nationalrat grünes Licht für die Pflegelehre, die nach Absolvierung der neunjährigen Schulpflicht begonnen werden kann. „Dank des Engagements unseres Kuriensprechers Hubert Innerebner und der guten Zusammenarbeit mit der Landesregierung konnte das neue Ausbildungsmodell in Tirol in kürzester Zeit professionell etabliert werden“, schildert Oswald Jenewein, Obmann der Wirtschaftskammer-Fachgruppe Gesundheitsbetriebe. Seit vergangenen Herbst werden 27 junge Menschen in Tiroler Betrieben zur Pflegefachkraft ausgebildet. Dass sich die Investition – die Etablierung war mit großem Aufwand und hohen Kosten verbunden – lohnen wird, ist sich Hubert Innerebner, WK-Kuriensprecher der Altenwohn- und Pflegeheime und ISD-Geschäftsführer sicher.

Viele Puzzleteile zur Lösung des Pflegenotstands

Nun gilt es das Konzept österreichweit nachhaltig auszubauen. „Im Mai 2023 wurde bekannt, dass die Verordnung kommt und im Oktober war der Ausbildungsweg für knapp 20 Lehrlinge in Tirol geebnet. Es wäre notwendig, dass die restlichen Bundesländer dieser Entwicklung folgen“, meint Innerebner. Mittelfristig wären etwa 70 bis 80 Lehrlinge pro Jahrgang in Tirol wünschenswert. Der Pflegenotstand könne dadurch zwar nicht gänzlich gelöst werden, aber die Pflegelehre sei ein wichtiger Schritt, um den Notstand möglichst gering zu halten, berichtet Hubert Innerebner. Auf ausländische Arbeitskräfte werde man nicht verzichten können und auch die Attraktivierung der Vollzeitstelle sei eine wichtige Maßnahme. „Es muss uns gelingen, die Pflegelehre in Tirol und österreichweit nachhaltig auszubauen“, betont Innerebner. Dafür brauche es ein Miteinander bei den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten. Neben der Diplomausbildung an den Fachhochschulen oder den neuen Schulformen für Pflegeausbildung ist auch die Pflegelehre ein wichtiger neuer Ausbildungsweg mit dem Ziel, den Pflegebetrieb in den heimischen Gesundheitseinrichtungen aufrecht zu erhalten.

„Ein flächendeckender und niederschwelliger Zugang zur Pflegeausbildung ist eine ganz besonders wichtige Maßnahme, denn aktuell ist die Nachfrage nach ausgebildeten Personen in den Gesundheitsberufen so hoch wie noch nie – die qualitative Weiterentwicklung der Ausbildung in pflegerischen und therapeutischen Berufen ist daher von besonderer Relevanz.“ – Cornelia Hagele, Gesundsheits- und Pflegelandesräti

Oswald Jenewein, Fachgruppenobmann Tiroler Gesundheitsbetriebe, Cornelia Hagele, Pflege- und Gesundheitslandesrätin und Hubert Innerebner, Kuriensprecher Altenwohn- und Pflegeheime (v.l.). | Foto: WK Tirol/ Die Fotografen
  • Oswald Jenewein, Fachgruppenobmann Tiroler Gesundheitsbetriebe, Cornelia Hagele, Pflege- und Gesundheitslandesrätin und Hubert Innerebner, Kuriensprecher Altenwohn- und Pflegeheime (v.l.).
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Weitere Informationen unter: www.gesund-in-tirol.at

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