ÖGB Tirol
Tirolerinnen sind von Teuerungen besonders stark betroffen

Besonders die Tirolerinnen sind von den Teuerungen betroffen. | Foto: Pixabay/luxstorm (Symbolbild)
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Die aktuellen Teuerungen betreffen jeden, doch besonders Tirolerinnen haben jetzt zu kämpfen. Ihr unterdurchschnittliches Einkommen und die hohen Lebenshaltungskosten setzten ihnen massiv zu. Hier brauche es gezielte Entlastungsmaßnahmen, so ÖGB-Frauenvorsitzende Föger-Kalchschmied.

TIROL. Um die Situation für Tirolerinnen zu verdeutlichen, zieht Föger-Kalchschmied ein Beispiel aus der besonders frauendominierten Branche der Mobilen Dienste, Betreuung und Heimhilfe heran. Hier könnten sich ihren Job viele angesichts der enormen Spritpreise nicht mehr leisten, so die ÖGB-Frauenvorsitzende. 
Nachdem weibliche Beschäftigte schon die VerliererInnen der Corona-Krise waren, trifft sie nun auch noch die Teuerungen am härtesten. 

Schlecht bezahlte Tirolerinnen

Generell besteht ein massiver Aufholbedarf, was en Lohn für Frauen in Tirol angeht. Laut einer Berechnung der Arbeiterkammer lag das mittlere Jahresbruttoeinkommen der Frauen in Tirol im Jahr 2020 mit lediglich 20.396 Euro deutlich unter dem Bundes-Schnitt von 22.993 Euro und bildet demnach das traurige Schlusslicht im Österreich-Ranking. Der Rückstand beträgt satte 5,7%. Auf die hohe Teilzeitquote allein ist dieser Umstand nicht zurückzuführen, denn auch bei ganzjähriger Vollzeitarbeit fehlen den Tirolerinnen sechs Prozent zum Bundes-Schnitt. Vergleicht man die Einkommen mit Wien, fehlen fast 6.000 Euro pro Jahr.

Mobile DienstleisterInnen können sich Arbeit nicht mehr leisten

Wie bereits angesprochen, zeigt Föger-Kalchschmied am Beispiel der Frauen im mobilen Dienstleistersektor, dass besonders Frauen mit den steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen der Absturz in die Armut droht. 

„Immer öfter bekomme ich von Beschäftigten beispielsweise aus den Mobilen Diensten zu hören, dass sie sich ihre Arbeit nicht mehr leisten können. Diejenigen, die kein Dienstauto zur Verfügung gestellt bekommen, müssen die Fahrten mit dem privaten PKW erledigen. Aufgrund der gestiegenen Spritpreise verdienen sie defacto unterm Strich deutlich weniger, da die Ausgaben um einiges gestiegen sind.",

erläutert Föger-Kalchschmied. 
Wer hier mit dem Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel argumentiert, kennt den ländlichen Raum schlecht. Denn auf dem Land damit schnell und effizient von Kunde zu Kunde zu kommen, ist kaum möglich.

Das Beispiel der Frauen in mobilen Diensten wäre nur eines von vielen, so die ÖGB-Frau. 
Von den im Entlastungspaket vorgesehenen Einmalzahlungen hätten die Betroffenen wenig, von der Gewerkschaft geforderten Erhöhung des Kilometergeldes von 42 auf 50 Cent und der Streichung der Mehrwertsteuer auf Benzin und Diesel würden sie dagegen entscheidend profitieren.

Die Forderungen der ÖGB-Frauen

  • Direktzuschüsse für einkommensarme Haushalte und eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas und Strom
  • Streichung der Mehrwertsteuer bei Benzin und Diesel
  • Nutzung des öffentlichen Verkehrsangebotes günstiger machen (Entfall der Mehrwertsteuer auf Zeitkarten)
  • Anhebung des Kilometergeldes von 42 auf 50 Cent
  • Anhebung des kollektivvertraglichen Mindestlohns auf 1.700 Euro
  • Beitragsfreie und flächendeckende Kinderbildungsangebote
  • Erhöhung der Nettoersatzrate des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent

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ÖGB-Frauenvorsitzende Föger-Kalchschmied fordert angesichts der aktuellen Teuerungen Entlastungen für Tirolerinnen.  | Foto: © ÖGB Tirol/Halbwirth
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