Advent, Advent, ein Lichtlein brennt und dann das Haus ...

Eine Kerze sollte nie unbeaufsichtigt gelassen werden.
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TULLN. Es ist einfach gefährlich – und es wird jedes Jahr unterschätzt: Trockenes Reisig brennt schnell … und dann? Die Tullner Bezirksblätter haben Ernst Ambrozy, Kommandant der Stadtfeuerwehr Tulln zum Interview gebeten.

BEZIRKSBLÄTTER: Welche Erfahrungen haben Sie mit Kerzen & Co in der Adventzeit und zu Weihnachten?
ERNST AMROZY:
„Wir empfehlen immer wieder, Christbäume nicht zu Beginn der Saison zu kaufen, nicht zum Vorhang zu stellen, keine Zuckerl über die Kerzen zu hängen und die Kerzen auch eher außen auf den Ästen zu positionieren. Und wichtig ist, dass ein Kübel Wasser griffbereit steht – und das wird mittlerweile von der Bevölkerung gut angenommen.“

Und was nicht?
„Das größere Problem ist der Adventkranz in der Vorweihnachtszeit, der ja erfahrungsgemäß vier Wochen auf dem Wohnzimmertisch ist und dadurch natürlich auch entsprechend austrocknet. Und, wenn die Kerzen heruntergebrannt sind – und sie sind nicht auf einer Metallschale – dann haben wir das Problem, dass das Reisig sehr schnell zu brennen beginnt und in weiterer Folge der Tisch, die Etagere ...“

Raten Sie echte Kerzen gegen elektrische Lichter zu tauschen?
„Das wird beim Adventkranz gar nicht angenommen. Um jedoch einem Brand entgegenzuwirken, könnten die Kerzen auf Metallschalen gestellt, oder der gesamte Kranz in eine Obstschüssel gelegt werden – allerdings sollte diese einen größeren Durchmesser als der Kranz selbst haben.“

Wie sieht‘s mit den Dekorationen aus?
„Die sind oftmals problematisch. Beispielsweise, wenn Nüsse vom Kranz kullern, die bereits brennen.“

Elektrische Lichter beim Christbaum?
„Mittlerweile verwenden viele Personen am Heiligen Abend selbst echte Kerzen. Am nächsten Tag werden sie runtergenommen und stattdessen gegen eine Lichtergirlande getauscht, die den Baum beleuchtet.“

Wie schnell breitet sich das Feuer im schlimmsten Fall eigentlich aus?
„Sehr schnell. Als ich noch bei der Feuerwehr in Wien war, haben wir Versuche mit Adventkränzen und Weihnachtsbäumen angestellt. Gerade in der dritten und vierten Woche ist das Reisig schon sehr trocken und da braucht es unter Umständen nur Sekunden, bis das Reisig in Vollbrand steht. Das kann man sich gar nicht vorstellen, wie schnell alles brennt ... Aber den Adventkranz kann man selbst noch schnell ablöschen, wenn jedoch ein Kerzerl vergessen wird und man nicht in der Wohnung ist, kann das ziemlich heikel werden.“

Daher – ein in Griffweite gestellter Kübel – oder ein Feuerlöscher?
„Feuerlöscher geht auch, muss aber ein Nasslöscher sein. Ein Pulverlöscher macht Probleme in einem geschlossenen Raum: Eine dichte Pulverwolke, die die Schleimhäute der Augen und der Atemwege reizt, kann zu Panik führen. Und dann passiert erst recht das, was man mit Wasser hätte vermeiden können.“

Warum konkret?
„Weil Wasser für einen festen Brennstoff – Reisig oder Baum – das ideale Löschmittel ist. Daher gilt, Hände weg von Pulverfeuerlöschern innerhalb des Wohnraumes.“

Spritzkerzen – eine weitere Gefahr?
„Dadurch, dass die aus rasch verglühendem Metallgranulat bestehen, sollte es, bevor es auf den Boden kommt, bereits erloschen sein. Nur, wenn das ganze neben einem Synthetikvorhang passiert und dieser Funken abbekommt, dann ist auch zu erwarten, dass hier Feuer ausbricht.“

Wie schnell sind die Kameraden der Stadtfeuerwehr im Notfall vor Ort?
„Diesbezüglich kann ich keine fixe Zeit sagen – derzeit ist Tulln reih- und rundum aufgegraben, wir kriegen immer neue Meldungen, müssen Umwege fahren oder auch längere Fußmärsche auf uns nehmen. Daher kann es sein, dass das erste Fahrzeug nicht innerhalb von drei Minuten einsatzbereit ist ...“

Kam es in den Vorjahren zu größeren Bränden wegen Christbäumen oder Adventkränzen?
„Nein, bei uns im Bezirk ist mir nichts bekannt. Die Leute sind sensibler und vernünftiger geworden.“

Gibt‘s einen besonderen Appell, den Sie an die Leute richten möchten?
„Ja, eine große Bitte: Und zwar den Christbaum nicht Anfang Dezember zu kaufen, weil es da die schönsten gibt. Eher später, denn gelagert wird er dann meistens in Wohnräumen, der Baum trocknet aus und brennt eben besser. Und einen zweiten Tipp hätte ich auch noch: Es sollten jene Christbaumständer verwendet werden, bei denen die Schnittstelle des Baumes im Wasser steht.“

Eine Kerze sollte nie unbeaufsichtigt gelassen werden.

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