Sprechstunde für Stupa-Projekt startet im März
Shakiri Juen steht Interessierten Rede und Antwort am Grafenwörther Gemeindeamt. Die Bezirksblätter trafen die 36-Jährige schon vorab.
KIRCHBERG / GRAFENWÖRTH. "Aufgrund der Meinungsverschiedenheiten und der unterschiedlichen Positionen sehe ich es als wichtige und wertvolle Aufgabe für Interessierte, Befürworter, Kritiker und deren Anfragen und Anliegen
da zu sein", sagt Shakiri Juen.
Wie die Bezirksblätter bereits am 29.2.2012 berichteten wird am Wagram ein buddhistisches Zentrum errichtet. Trotz heftiger Kritik wurde am 21. März 2016 der Spatenstich getätigt, ab 5. März 2018 gibt es einmal monatlich die Möglichkeit sich am Grafenwörther Gemeindeamt bei einer Sprechstunde über das Projekt zu informieren (siehe "Zur Sache"). Alle Fragen wird Shakiri Juen beantworten, die Bezirksblätter Tulln trafen die 36-Jährige bereits vorab zum Interview.
Haben Sie den Eindruck, dass das Interesse am Projekt hoch ist?
SHAKIRI JUEN: Noch nicht. Aber wir werden sehen, derzeit ist die Entwicklung schwer abzuschätzen.
Was erhoffen Sie sich von den Sprechstunden?
Es sollen interreligiöse Dialoge stattfinden. Der Stupa ist ein Friedensdenkmal und da wir in einer modernen Zeit leben und vernetzt sind, sollte es auch möglich sein, sich die Hand zu reichen und sich über die anderen Bräuche zu informieren.
Werden Sie auch vermittelnd tätig sein?
Das ist mein Schwerpunkt, zwischen den Religionen und Kulturen zu vermitteln, aufzuklären.
Sind auch Führungen geplant?
Wenn im Frühling Interesse besteht, warum nicht. Am Ort der Stille kann man meditieren, egal welcher Religion man angehört, dem Islam, dem Buddhismus, dem Judentum, willkommen sind auch Personen ohne Konfession. Aber ich möchte Interessierten auch gern im Garten der Stille Erklärungen zu den Religionen geben, auch zu den Kulturen und den verbindenden Elementen. Aber auch zu den Verschiedenheiten. Warum soll man nicht gemeinsam einen Diskurs, einen Dialog führen, über die Ansätze philosophieren. Schön wäre es, wenn man den Stupa als Meditationsort betrachtet und sich gemeinsam in einer guten Geisteshaltung und Gesinnung befindet. Ich denke, das ist eine schöne Botschaft für ganz Österreich und auch etwas Unterstützenswertes.
Wo kommen Sie zur Ruhe?
Zuhause ist mein Kraftplatz, Haus und Garten und im allgemeinen die Natur, egal ob in der Donau-Au oder ein Spaziergang im Wald.
Ihr Lebensmotto lautet?
Da ich mich viel mit dem Tod und Sterben beschäftige – nicht nur in der Beratung und Begleitung –, auch durch eigene Erfahrungen in diesem Bereich, finde ich es für mich persönlich wichtig, meinen eigenen Tod, meine Sterblichkeit nicht außer Acht zu lassen. Einfach bewusst im Kopf zu haben, mein Leben hier auf der Erde ist begrenzt, ich weiß nicht wie lange es geht. Ich freue mich über jeden Tag. Und mit diesem Blick auf die Vergänglichkeit weiß ich das Leben sehr zu schätzen, die Augenblicke, die Momente.
Drei Tipps für den inneren Frieden:
1. Atmung: Atem ist Lebensenergie, der Atem verbindet uns mit dem Leben. Das haben schon die alten Yogis und die Weisen mitgegeben, den Atem zu regulieren, ihn zu nutzen. Da gibt es einfache Atemübungen, die therapeutisch empfohlen werden: Auf die eigene Atmung besinnen und verlangsamen. Kräftig ein- und Ausatmen.
2. Blick auf sich selbst: Wo sind meine Ressourcen? Wo die Kraftquellen? Bei einem ist es Sport, beim anderen die Stille. Was tut mir gut? Was macht mir Freude?
3. Zur Ruhe kommen: Zehn Minuten hinsetzen, Oberkörper gerade, Augen schließen. Versuchen, in der Stille zu sein. Das ist nicht leicht, da kommen viele Gedanken. Stress, Belastung, Sorge sollte dann kurzfristig weggeschoben werden. Hilfsmethode Atmung: Ausatmen, alles was belastet fortschicken und mit dem Einatmen gute, frische energiereiche Luft aufnehmen.
Zur Person:
Shakiri Juen ist gebürtige Oberösterreicherin und wohnt seit sechs Jahren in Kirchberg. Die zweifache Mutter hat Indologie, Tibetologie und Buddhismuskunde studiert. Sie ist Vortragende und Referentin in verschiedenen Ausbildungszentren, auch in Sachen Trauerberatung und -begleitung sowie Sterbebegleitung hier in Kirchberg und in St. Pölten. Ihre Hobbys sind die Familie, die Beschäftigung mit Fachbereichen, Lesen Schreiben und die Weiterbildungen.
Zur Sache:
Zu folgenden Terminen wird die Sprechstunde am Gemeindeamt in Grafenwörth jeweils von 8 bis 10 Uhr abgehalten: 5.3., 3.4., 7.5., und 4.6. 2018.
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