NÖ: Masterplan für die Wirtschaft 4.0
Land, Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung gaben Studie zu den Einfluss- und Erfolgsfaktoren für den Standort NÖ in Auftrag.
PISCHELSDORF / NÖ. Selbstfahrende Autos und Kühlschränke, die Bestellungen aufgeben, wenn sie leer sind – so präsentiert sich die Zukunft. Heute luden Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav, Wirtschaftskammerpräsidentin Sonja Zwazl sowie Thomas Salzer, Chef der NÖ Industriellenvereinigung und Johann Lefenda, Pöchhacker Innovation Consulting, zur Pressekonferenz unter dem Titel: "Wirtschaft 4.0: Chancen der Vernetzung nutzen".
Das Land NÖ, die Wirtschaftskammer NÖ sowie die Industriellenvereinigung NÖ haben gemeinsam eine Studie zu den "Einfluss- und Erfolgsfaktoren von Industrie 4.0 für den Standort NÖ" in Auftrag gegeben. Basierend auf diesen Studienergebnissen sollen die Unternehmen bei den Veränderungen durch die Digitalisierug der Produktions- und Wertschöpfungsprozesse bestmöglich unterstützt werden.
Mensch bleibt Mittelpunkt
Bohuslav betonte, dass es keine Auswirkung hätte, welche Größe der Betrieb habe oder in welcher Branche er tätig sei. Es gehe vielmehr darum, vom Thema 4.0 zu profitieren. Als Vorzeigebetriebe nennt sie das Agrana-Werk in Pischelsdorf unter Josef Eisenschenk sowie die Judenauer Firma Haumberger. Trotz des Fortschrittes bleibe jedoch der Mensch im Mittelpunkt: "Er bildet gemeinsam mit dem Roboter ein Team", so die Landesrätin, dass sich dadurch hinkünftig auch die Anforderungsprofile entsprechend ändern würden. Stolz ist sie besonders darauf, dass "wir in Niederösterreich das erste Bundesland sind, das ressortübergreifend einen Masterplan vorlegen wird", sagt Bohuslav, "die Präsentation wird im September stattfinden. Schließlich wollen wir nicht nur mitten drin sondern vorne dabei sein", so das erklärte Ziel.
Experten bieten Beratung
Ohne Veränderung sei es nich möglich, ein Unternehmen zu führen, meint Zwazl. Die Digitalisierung sei für alle Branchen wichtig, die Betriebe sollten sie als Chance anerkennen, 20 einschlägige Experten würden die Beratungen vornehmen. Man hätte auch einiges an Arbeit aufzuholen: "Wir müssen unsere Berufsbildeer durchforsten, weil durch die Digitalisierung Änderungen entstehen werden", was sich auch auf das Ausbildungsprogramm des WIFI sowie die Schulen auswirken werde, so die Präsidentin.
Adaptierung des Arbeitszeitgesetzes
"Was bedeutete 4.0 für die Unternehmen?", will Salzer wissen und betont zugleich den Produktionsfortschritt. Neue Produkte sollen auf den Markt gebracht, die Produktivität erhöht werden. Und bereits hier treten die nächsten Fragen auf: "Ist das Arbeitszeitgesetz noch geeignet und müssen neue Rahmenbedingungen in Sachen Arbeitnehmerschutz getroffen werden?", stellt Salzer in den Raum.
Für Lefenda, der mit der Studie beauftragt wurde, steht am Ende der Pressekonferenz fest: "Es gibt kein Patentrezept 4.0 aber auch kein Bundesland, das so engagiert an dieser Thematik arbeitet wie Niederösterreich".
Zur Sache:
Im Kern der Studie wurden vier Themenfelder identifiziert: Information & Vernetzung, Bildung, Forschung und Standortrahmenbedingungen. Für jedes dieser Felder wurden konkrete Handlungslinien und Maßnahmenvorschläge zur Unterstützung der Betriebe formuliert, die in die Pläne der NÖ Landesregierung eingebracht werden. Die gesamte Studie finden Sie hier.
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