Neue FF-Drohne
Urfahraner Feuerwehren setzen auf moderne Technik

Stefan Mühlböck mit der Steuerung der neuen Feuerwehr-Drohne.
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  • Stefan Mühlböck mit der Steuerung der neuen Feuerwehr-Drohne.
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Am Tag des Heiligen Florian, 4. Mai, wurden im Feuerwehrhaus Zwettl der neue "Einsatz-Führungs-Unterstützungs"-Anhänger (EFU) sowie die Feuerwehr-Drohne in den Dienst gestellt. Zuvor präsentierten Bezirksfeuerwehrkommandant Johannes Enzenhofer und die Abschnitts-Kommandanten Karlheinz Pillinger, Christian Breuer und Kurt Reiter eine imposante Leistungsbilanz der Urfahraner Feuerwehren der letzten vier Jahre.

ZWETTL/URFAHR-UMGEBUNG. "Trotz Corona haben wir viel bewegt", sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Johannes Enzenhofer bei der Pressekonferenz am 4. Mai im Feuerwehrhaus Zwettl. Auch wenn Bewerbe, Übungen und Veranstaltungen nicht oder nur eingeschränkt stattfinden konnten, waren die Feuerwehren in Urfahr-Umgebung stets einsatzbereit. Eine besondere Herausforderung war beispielsweise die Hagelkatastrophe am 24. und 25. Juni 2021. Mehr als 2.500 Feuerwehrkameraden aus 295 Feuerwehren aus ganz Oberösterreich waren an vier Tagen in Urfahr-Umgebung eingesetzt, nachdem Hagelkörner, teilweise in Tennisballgröße, herunterdonnerten. "Dächer mussten gesichert, abgedeckt und eingeplant werden. Um dies alles zu koordinieren, wurde eine technische Einsatzleitung in Zwettl eigerichtet", erzählt Enzenhofer. Die Kameraden hätten hier Beachtliches geleistet. "Der Mensch hat hier gezählt", so der Bezirksfeuerwehrkommandant.

Mann sprang vor Feuerwehrauto

Auch in den drei Abschnitten des Bezirk, Urfahr, Bad Leonfelden und Ottensheim, standen in den letzten vier Jahren schwierige Einsätze an. Wie etwa am 26. Oktober 2021 in Engerwitzdorf. Ein Mann soll dabei versucht haben, seine Freundin mit 30 bis 40 Messerstichen zu töten. Anschließend zündete er das Wohnhaus an. Beim Eintreffen der Feuerwehr sprang dieser mit Suizidabsichten vor das Tanklöschfahrzeug. Er verstarb noch an der Unfallstelle. "Der Fahrer hat völlig richtig reagiert und eine Vollbremsung eingeleitet. Es wurden keine Kameraden verletzt. Jedoch war dies sehr belastend", sagt Abschnittsfeuerwehrkommandant Christian Breuer. Die Einsatzkräfte wurden durch das SCE-Team betreut und es begann ein Weg zurück in die "Feuerwehrnomalität" für die Betroffenen.

Familienvater starb bei Unfall

Im Abschnitt Bad Leonfelden mussten die Feuerwehren mit einem schweren Verkehrsunfall in Vorderweißenbach kämpfen. Ein 32-jähriger Familienvater krachte mit seinem Pkw gegen einen Baum. Vor Ort konnte ihm niemand mehr helfen. "Aufgrund des sich gebotenen Bildes an der Einsatzstelle wurde bereits in der Erstphase seitens des Einsatzleiters das SVE-Team nachalarmiert, um möglichst frühzeitig mit der gemeinsamen Aufarbeitung dieses belastenden Einsatzes zu beginnen", so Abschnittsfeuerwehrkommandant Karlheinz Pillinger.

Großbrand einer Lagerhalle

Schwierig war auch der Einsatz beim Brand einer Lagerhalle in Herzogsdorf. Elf Feuerwehren standen dabei im Einsatz. "Die Strahlungshitze war enorm. Die größte Gefahr bestand darin, dass das Feuer auf das naheliegende Wirtschafts- und Wohngebäude, eine Reifenlagerhalle und einen großen Holzhaufen übergreift", sagt Abschnittsfeuerwehkommandant Kurt Reiter. Mehrere hundert Meter Schläuche mussten verlegt werden, um die Wasserversorgung sicher zu stellen. 

EFU-Anhänger für große Einsätze

Die Feuerwehren sind genau durch oben genannte Einsätze enorm gefordert. Neben Verkehrsunfällen und Großbränden müssen sie auch immer wieder Suchaktionen, Hochwasser-, Hagel-, Sturm- und Schneedruckkatastrophen meistern. Genau hier soll dann die EFU eingreifen. Als mobile Einheit kann sie dort aufgebaut werden, wo es strategisch für die Einsatzführung am besten passt. In den letzten Wochen wurde intensiv getüftelt und montiert, um den EFU-Anhänger aufzubauen und sämtliche Gerätschaften und Technik für die Unterstützung bei den Einsätzen vor Ort einzubauen. 

Drittes "Auge" für Feuerwehren

Auch das neue dritte "Auge" der Feuerwehr ist in Zwettl stationiert. Die neue FF-Drohne ist mit bester Technik ausgestattet und kann unter anderem live zur EFU übertragen. Seit rund einem Monat steht diese zur Verfügung, bisher war sie aber nur zu Übungszwecken im Einsatz. "Nicht jeder kann und darf damit fliegen. Die Ausbildung zum Drohnen-Pilot ist sehr heikel", weiß Stützpunktleiter Stefan Mühlböck. Acht Personen sind bisher dafür befugt, die Drohne zu steuern. "Die Feuerwehr Zwettl wurde als Stützpunkt ausgewählt, da der Standort zentral liegt und die Anfahrtswege in den ganzen Bezirk relativ kurz sind", sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Enzenhofer. Die Kameraden der FF Zwettl seien hier auch speziell ausgebildet worden.

Feuerwehrjugendcamp in Bad Leonfelden

Als Abschluss der Präsentation pflanzten Feuerwehr-Jugendliche aus Bad Leonfelden im Rahmen einer landesweiten Aktion einen Baum vor dem FF-Haus Zwettl. Dabei machten sie auch auf das Mühlviertler Feuerwehrjugendcamp aufmerksam, das von 14. bis 16. Juli 2023 in Bad Leonfelden stattfindet. 800 junge Florianis aus Urfahr-Umgebung und Freistadt können dabei Spaß und Freundschaft erleben.

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