Kloster Wernberg
Der Weltgarten, ein Erfolgsmodell

Seit zehn Jahren läuft die Kooperation mit der Katholischen Aktion, dem AMS, dem Land Kärnten und dem Verein Klosterschatz.
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  • Seit zehn Jahren läuft die Kooperation mit der Katholischen Aktion, dem AMS, dem Land Kärnten und dem Verein Klosterschatz.
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Seit zehn Jahren jäten und säen Langzeitarbeitslose im Weltgarten, im Kloster Wernberg. Eine Kooperation, die für alle Früchte trägt. Und vor allem: vielen Menschen wieder Hoffnung gibt. 

WERNBERG. Gudrun Gattera ist Meister-Floristin. Für Dekorationen hat sie ein Händchen, kombiniert Kräuter und Blüten, auch ein welkes Blatt am richtigen Platz könne der Tupfen auf dem I sein, erzählt sie mit einem Lächeln im Gesicht. Die händische, mitunter anstrengende Arbeit mache ihr Spaß, sie sei "nichts anderes gewohnt".
Zurzeit hat Gudrun Gattera keine feste Arbeitsstelle, ist schon länger beim AMS gemeldet. Und seit einem Monat im Weltgarten im Kloster Wernberg zugange. 

Gefördert werden fünf Stellen

Mit ihr sind es derzeit sechs weitere Langzeitarbeitslose, die den Garten gemeinsam mit den Schwestern bewirtschaften. Gefördert werden pro Jahr (Saison von März bis November) fünf Vollzeitstellen. Es ist eine Kooperation des Vereins Klosterschatz mit mit der Katholischen Aktion, dem AMS und dem Land Kärnten. Das Gesamtvolumen des Projektes beläuft sich auf ca. 160 000 Euro, wobei ca. 140 000 als Fördersumme zur Verfügung gestellt und rund 20 000 Euro selbst erwirtschaftet werden.

Seit zehn Jahren

Seit zehn Jahren jäten und säen hier Arbeitslose, helfen beim Erstellen von Mixturen und Sirupen, von Cremen und Ölen. Alles unter fachmännischer Anleitung versteht sich, erzählt der Projektinitiator Winfried Süßenbacher.

Die Kräuterkunde

Als Vorarbeiterin vor Ort ist Elisabeth Würcher angestellt, auch eine sozialpädagogische Betreuerin gibt es. Für das die Kräuterexpertise ist Schwester Hedwig die richtige Ansprechpartnerin, sie kenne jedes Kraut, weiß über das "heilende" (Heilsversprechen nicht zulässig) Wissen Bescheid. Gemeinsam werden von dem bekannten Kräutersalz bis zu Sirupen oder Cremes und Ölen eine breite Produktpalette hergestellt. mit dem Verkauf finanziere der Verein Klosterschatz die benötigten Fachkräfte, erzählt Süßenbacher, auch Obmann des Vereins. 

Seit dem Jahr 1935

Den Garten selbst gibt es bereits seit dem Jahr 1935, doch die Arbeit ging zunehmend schwerer von der Hand, erzählt die Kloster-Hausoberin Pallotti. Als das Projekt vor zehn Jahren an sie herangetragen wurde, hätte man sich schnell dafür begeistern können. 

„Das Beschäftigungsprojekt richtet sich an Personen über 50 und Langzeitarbeitslose, wobei diese mitunter gleich mehrfache Vermittlungshemmnisse aufweisen. Gerade für diese Zielgruppen ist es wichtig, Chancen und Perspektiven zu schaffen – was uns mit dem Projekt „Weltgarten“ gelingt.“ Peter Wedenig, AMS Landesgeschäftsführer

"Man braucht Arbeitswillen"

Seither sind im Schnitt fünf bis sieben Langzeitarbeitslose am Garten beschäftigt. Doch nicht alle bleiben auch die vorgesehen Zeit von März bis November,  "wer hier bleibt, zeigt Arbeitswillen", sagt Pallotti, wohlwissend um die körperliche Herausforderung der Tätigkeit. Doch die, die gehen, bleiben in der Regel recht kurz. Nunmehr bei der Hitze hatte man aber Glück, kein Helfer sei abhanden gekommen. 

Die Vermittlung

Der Pool an Arbeitslosen sei im Grunde genommen gefüllt, erzählt Gerhard Neff, doch es sei nicht immer leicht auch geeignete Kandidaten fr die Tätigkeiten zu gewinnen, so manches Mal müsse man auch länger suchen. In Summe hätten bisher 70 Arbeitslose im Weltgarten mitgearbeitet. Einige konnten seither auch vermittelt werden. Die Arbeit im Garten selbst ist – in der Regel – auf eine Saison begrenzt. 
Die Beschäftigten vom AMS bewerben sich auch in ihrer Zeit im Weltgarten und würden auf diesem Weg auch begleitet werden, sagt Süßenbacher. "Das ist schon auch eine Voraussetzung." "Im Grunde genommen ist es eine sanfte Rückführung ins Arbeitsleben, den menschen wieder ein ziel, eine Struktur in ihrem Leben zu geben", ergänzt Neff. Viele, die hier her kommen, wären "hilf- und haltlos". Die Altersgrenze verschiebe sich gleichzeitig weiter nach hinten, "derzeit haben wir vorwiegend Menschen 50 Plus hier", erzählt Neff.

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