Aufruhr in Finkenstein

Parkplätze vor Wohnhaus werden weggebaggert

Vor einem Wohnhaus in Latschach werden gerade 40 Parkplätze weggebaggert. "Land und Gemeinde schikanieren uns!" - so der Tenor der Wohnungseigentümer.

FINKENSTEIN. In Latschach lässt das Land Kärnten gerade 40 Parkplätze entlang der Landesstraße entfernen. "Obwohl es dafür keinen vernünftigen Grund gibt, außer die Bewohner unseres Appartementhauses mit 35 Wohnungen zu schikanieren", betont die Wohnungseigentümergemeinschaft Rosentalstraße 22 in einer Presseaussendung: "Die Straßenbauabteilung des Landes baggert dabei auch einem Schwerbehinderten seinen barrierefreien Zugang zum Wohnhaus einfach so ohne Vorwarnung vor der Nase weg."

"Das hat seinen Grund"

Im Gespräch mit der Woche verrät Finkensteins Bürgermeister Christian Poglitsch (ÖVP), dass es einen guten Grund für die Baumaßnahmen gibt. "Da muss man fairerweise sagen, dass die meisten Anwohner in besagtem Haus ihre Zweitwohnsitze haben. Diese haben besagten Bereich, der öffentliches Gut ist, aus praktischen Gründen als Parkfläche genutzt. Aber zwischen Kirche, Schule und Kindergarten gibt es keinen Gehsteig. Weil die Kinder hier schutzlos auf der Straße gehen müssen, haben wir beschlossen, die Baumaßnahmen des Landes finanziell mitzutragen", gibt Poglitsch zu Protokoll: "Erst unlängst gingen zahlreiche Kinder im Zuge des Laternenfestes ungeschützt die Straße entlang. Hinzu kommt, dass es direkt beim Haus einen Grund gibt, den die Hausverwaltung nur ausbauen müsste. Eine Hausverwaltung, die seit zwei Jahren von den Bauplänen weiß, das einfach nicht an die Eigentümer weitergeleitet hat!"

"Wir sind sprachlos"

Die Wohnungseigentümergemeinschaft kontert: "Gemeinde und Land schlagen vor, einen Kinderspielplatz beim Haus niederzuwalzen, um einen Ersatzparkplatz zu errichten. Dieser ,kinderfreundliche‘ Vorschlag macht sprachlos!" Und weiter: "Viele Appartements im Haus werden touristisch vermietet. Das bringt der Gemeinde wohl nicht genügend Orts- und Nächtigungstaxe ein. Übrigens wollte ein Café im Haus wiedereröffnen. Das ist jetzt wohl hinfällig. Es geht hier um mehr als die Anliegen der Eigentümer!"