Dieser Kicker hat dank Defi überlebt
Defi-Versorgung im Bezirk bestens

- Die First Responder vom Österreichischen Roten Kreuz sind mit mobilen Defibrillatoren ausgestattet und auch im ländlichen Bereich binnen Minuten am Ort des Notfalls.
- Foto: ÖRK/Thomas Holly Kellner
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In den Bezirken Villach Stadt und Villach Land sind wir gut mit Defibrillatoren ausgestattet. Einem Fußballer aus Villach hat ein Defi im Jahr 2018 in Finkenstein das Leben gerettet.
VILLACH, VILLACH LAND. Der plötzliche Herztod ereilt jährlich mehr als 12.000 Menschen in Österreich. Viele dieser Todesfälle ereignen sich außerhalb von Krankenanstalten auf der Straße, in Supermärkten, Einkaufszentren oder Sportstätten, wie die Geschichte auf Seite 10 (links) zeigt. Ein Defibrillator kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen beenden. Somit sind öffentlich zugängliche Defis sehr wichtig.
"Sind gut mit Defis versorgt"
"In der Villacher Innenstadt und im Bezirk Villach Land sind aktuell 34 Defis im System der Rettungsleitstelle Kärnten hinterlegt – die meisten davon im öffentlichen Raum. Bei einem Notfall wird der Notrufteilnehmer von der Rettungsleitstelle auf einen Defi in der Nähe hingewiesen", verrät Christina Summerer, Villachs Bezirksstellenleiterin vom Roten Kreuz.

- Christina Summerer, erste Vizepräsidentin vom Roten Kreuz, Bezirksstellenleiterin in Villach
- Foto: reneknabl.com
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"Defis sprechen mit uns"
Die Defibrillatoren sind sehr benutzerfreundlich und „sagen“, sobald man sie geöffnet hat, jeden Schritt an. "Das Thema Defibrillator wird außerdem in den Erste-Hilfe-Kursen des Roten Kreuzes unterrichtet. Die Schulungen sollen vor allem die Scheu vor dem Einsatz eines Defis nehmen. Die Rettungsleitstelle gibt ebenfalls genaue telefonische Anweisungen an den Notrufteilnehmer", betont Summerer: "Eine falsche Anwendung ist übrigens nicht möglich. Im Ernstfall soll sofort auch 144 gewählt werden, um die Rettungskette in Gang zu setzen!"
Schnelle First Responder
Vor allem im ländlichen Raum sind First Responder wichtig. Summerer: "Das sind voll ausgebildete Rotkreuz-Mitarbeiter, die auch außerhalb ihres Dienstes bereit sind, zu einem Einsatzort zu eilen. Wenn in der Nachbarschaft Erste Hilfe gebraucht wird, können sie oft früher am Notfallort sein als der Rettungswagen." Um dann optimal helfen zu können, bekommen die First Responder einen speziell ausgestatteten Rucksack zur Verfügung gestellt, zu dessen Ausstattung auch ein Defibrillator zählt. In Villach beziehungsweise Villach Land gibt es aktuell 30 First Responder. Auch einige Ärzte engagieren sich als Ersthelfer mit Defi im Rucksack. Die Anzahl der Gemeindeämter, öffentlichen Gebäude und Freizeitanlagen, die mit Defibrillatoren ausgestattet sind, nimmt auch auf dem Land stetig zu. Das Rote Kreuz freut sich auf viele weitere motivierte First Responder.

- 2018 hatte Christoph Strasser (re.) am Spielfeld des FC Faaker See einen Herzstillstand. Der Defi von nebenan hat ihm das Leben gerettet.
- Foto: Privat
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Herzstillstand dank Defibrillator überlebt
Den 23. September 2018 wird Christoph Strasser, der damals für den FC Faaker See kickte, wohl niemals vergessen. "Wir waren mitten in einem normalen Spiel, bei dem wir 4:0 in Führung lagen. In der zweiten Halbzeit habe ich während ich eine Flanke ausführte gemerkt, dass etwas nicht stimmt", verrät Strasser im Interview mit der Woche: "Ich war 23 Jahre alt und hatte einen Herzstillstand bei 25 Grad, sonnigem Wetter, mitten auf dem Spielfeld meines Heimatvereins." Erste Hilfe leisteten binnen Sekunden die Frau des damaligen Trainers, der Masseur der Mannschaft und deren Tormann.
Defi von nebenan geborgt
2018 befand sich noch kein Defibrillator im Stadion des FC Faaker See. Strasser: "Ein Zuschauer hat von der Bankfiliale in Finkenstein einen Defi geholt, der mir das Leben rettete, noch bevor die Rettung eintraf. Kurioses Detail am Rande: Die Bank hat sich dieses lebensrettende Gerät erst eineinhalb Wochen vor meinem Herzstillstand zugelegt." Seit diesem Vorfall ist auch der FC Faaker See mit einem eigenen Defibrillator ausgestattet. Strasser: "Mein Herz wurde an der Uni-Klinik Innsbruck operiert, bevor mir im LKH Klagenfurt ein subkutaner Defibrillator implantiert wurde. Auch Profi-Kicker spielen mit solchen Geräten im Körper ganze Weltmeisterschaften. Obwohl ich wieder problemlos kicken kann, konzentriere ich mich mittlerweile primär auf meine Tätigkeit als Trainer."



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