Aus für die neue Hensel-Kaserne?
Es sieht so aus, als ob Bundesregierung Pläne zum Neubau der Hensel-Kaserne stoppt. LH Kaiser übt Kritik. Verteidigungsminister Kunasek hält an Bauplänen fest.
WIEN/VILLACH. Wie bereits im Mai diesen Jahres von NR Irene Hochstetter Lackner erwartet und von Bgm. Günther Albel im Juli bestätigt, sind die Pläne für den Neubau der Hensel-Kaserne vorläufig wohl endgültig vom Tisch. Denn wie heute, Freitag, bekannt wurde, will die Bundesregierung die Pläne zum dringend notwendigen Neubau der Villacher Hensel-Kaserne fallen lassen. Das geht laut Medienberichten aus einem Schreiben des Verteidigungsministeriums an die Stadt Villach hervor.
80 Mio. Euro Projekt
Rund sieben Millionen Euro sollten alleine die Detailplanung kosten, 80 Millionen das Gesamtprojekt. Wohl zu teuer, wie sich nun herausstellt.
Gerüchte und Vermutungen diesbezüglich gab es in der jüngeren Vergangenheit nicht zu selten. Erst im Juli äußerte Villachs Bürgermeister Günther Albel sein Bedauern zum "offensichtlichen" Scheitern des Vorhabens.
Kaiser ist enttäuscht
Enttäuscht zeigt sich Landeshauptmann Peter Kaiser: „Es gab ein klares Bekenntnis, den Standort zu erneuern. Nicht nur bei seinem Besuch vor wenigen Tagen, auch schon davor und mir gegenüber persönlich, hat Verteidigungsminister Kunasek beteuert, wie wichtig ihm das Projekt sei, und dass er voll dahinter stehe.“ Er appelliert an die Bundesregierung, allen voran an den verantwortlichen Minister, sich an ihre Zusagen zu halten, und die Pläne für den Kasernenneubau nicht „mir nichts dir nichts“ ad acta zu legen.
Sollten Worten auch "Taten folgen lassen"
„Wer immer davon redet, wie wichtig ihm die Rahmenbedingungen für die Soldatinnen und Soldaten sind, der sollte diesen Worten auch tatsächlich Taten folgen lassen. Gerade die in der Hensel-Kaserne stationierten Pioniere, die immer wieder mit enormen Engagement in Folge von Unwetterkatastrophen vielen Kärntner Familien geholfen haben, haben es sich nicht verdient, von der Bundesregierung derart im Regen stehen gelassen zu werden“, betont Kaiser abschließend.
Kunasek hält an Bauplänen fest
Verteidigungsminister Mario Kunasek reagiert auf die Kritik. Er wolle an den Bauplänen festhalten und unterstreiche seine bisherige Aussage, dass der Bau umgesetzt werde, wenn es sich finanziell ausgeht. Er wundert sich über Kaiser Aussagen: "Der Herr Landeshauptmann ist seit Jahren im Parteivorstand der SPÖ und hat es nicht geschafft, seine SP-Verteidigungsminister vom Projekt zu überzeugen. Im Gegenteil: Zwischen 2014 und 2017 wurden unter roter Ressortführung lediglich 240.000 Euro - also knapp 50.000 jährlich - für Bau und Instandhaltung in die Hensel-Kaserne investiert. Nun verlangt man von mir, in Kürze 80 Millionen Euro aufzustellen. Das ist ein durchsichtiges Manöver von Kaiser."
Die Leistungen der Villacher Pioniere seien für Kunasek unbestritten.
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