Trockenheit trifft vor allem Bauern

Fehlt der Niederschlag, wird dies vor allem bei den Maisfeldern und Wiesen für die Bauern spürbar. | Foto: Sandor Jackal/Fotolia
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BEZIRK (rab). "Der Mondsee hat einen Rekordpegel, ich kann mich nicht erinnern, dass der See jemals so wenig Wasser hatte", erzählt Bürgermeister Karl Feurhuber aus Mondsee. "Wir mussten bis auf Weiteres die Rutschen im Alpenseebad sperren, da das Wasser nicht mehr reicht, um die Kinder abzufedern." Ebenfalls wegen zu niedrigem Pegel ist die Wasserrutsche im Erlebnisbad Attersee gesperrt.

Bootshütten nicht benutzbar

Mit Einschränkungen durch den niedrigen Seespiegel müssten derzeit auch viele Segler und Bootsbesitzer rechnen, so Feurhuber: "Man kann nicht mehr überall anlegen und viele können aus ihren Hütten nicht mehr ausfahren." Die Trinkwasserversorgung sei durch die Trockenheit jedoch nicht beeinträchtigt, betont der Bürgermeister: "Unsere Tiefbrunnen werden vom Fuschlsee gespeist. Damit können wir auch die Gemeinde Tiefgraben versorgen."

Trinkwasser gesichert

Dass die Trinkwasserversorgung in Oberösterreich kein Problem darstellt, bestätigt auch Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek: "Derzeit liegen die Grundwasserstände in etwa zwischen dem Mittel- und Niederwasser." Sinkt der Grundwasserspiegel zu weit ab, treffe dies vor allem die rund 90.000 Hausbrunnen im Land. Gemeinschaftsanlagen und öffentliche Wasserversorgungen sind aufgrund größerer Einzugsgebiete sowie mehrerer Standbeine viel besser abgesichert – auch bei extremem Niederwasser", so der Landesrat.

Dürre schadet Wiesen & Mais

Am stärksten leidet jedoch die Landwirtschaft unter der aktuellen Dürreperiode. "Im Grünland fehlen über den gesamten Bezirk gesehen 25 bis 50 Prozent des Ertrages. Vor allem beim zweiten Schnitt fehlt etwa die Hälfte", berichtet Rudi Stockinger, Leiter der Bezirksbauernkammer Vöcklabruck-Gmunden. Zudem mache die Trockenheit im Frühjahr gesäten Pflanzen wie dem Mais stärker zu schaffen als Herbstsaaten. Wetterbedingt gebe es jedoch regional große Unterschiede. "In Ungenach hatten wir kürzlich innerhalb einer halben Stunde 51 Liter Niederschlag, während es in der Nachbargemeinde keinen Tropfen geregnet hat. Dadurch entstehen zwar auch Unwetterschäden, aber es hilft gegen die Trockenheit", so Stockinger.

Biodiversitätsflächen freigegeben

Hilfe für die Bauern bietet unter anderem das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. "Im Bezirk wurde bereits die vorzeitige Nutzung der Biodiversitätsflächen freigegeben", berichtet Bezirksbauernkammerobmann Johann Schachl. Zudem werden Versicherungen immer wichtiger, wie Landesrat Max Hiegelsberger betont: "Viele Flächen, die durch eine Dürreversicherung gedeckt sind, haben bereits Bedarf gemeldet. Dabei geht es nicht direkt um Schäden oder Ausfälle, sondern um ein Niederschlagsverhältnis, das gegeben sein muss, und um die Anzahl der Hitzetage – bei beiden Werten hat das System bereits angeschlagen."

Sommer wird zu warm

Dass die Situation nicht besser wird, prognostiziert Meteorologe Wolfgang Traunmüller von Blue Sky Wetteranalysen in Attnang-Puchheim: "Aus derzeitiger Sicht fallen auch die kommenden Wochen bis Ende Juni deutlich zu warm aus, abgesehen von einer kurzen kühleren Phase in der aktuellen Woche." Er rechnet bis August mit einem um ein bis zwei Grad zu warmen Sommer.

Zur Sache

Insgesamt zehn Sommertage mit Höchstwerten von mehr als 25 Grad verzeichneten Meteorologen heuer bereits im April. Danach folgte der wärmste Mai im Salzkammergut seit 150 Jahren, berichtet der Seewalchener Meteorologe Christian Brandstätter. Dass der Mai trotz einer hohen Anzahl an Gewittertagen zu trocken war, wirkte sich auch auf die Pegelstände der heimischen Gewässer aus. Der Mondsee liegt mit 119 Zentimetern derzeit 30 Zentimeter unter dem Mittelwasser, der Attersee rund 20 Zentimeter. (Quelle: hydro.ooe.gv.at, 12. Juni 2018).

Am Dienstag ist zudem die Waldbrandschutz-Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck in Kraft getreten. Damit ist bis 30. September in allen Waldgebieten im Bezirk sowie in deren Gefährdungsbereichen jegliches Anzünden von Feuer und das Rauchen verboten.

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