Wirtschaft und Arbeitsmarkt
WKO: "Niemand wird jetzt im Stich gelassen"
Finanzielle Unterstützung und Beratung für krisengeschüttelte Unternehmen im Bezirk Vöcklabruck.
BEZIRK VÖCKLABRUCK (ju). Geschlossene Geschäfte, Gastronomie- und Tourismusbetriebe, Kurzarbeit, Baustellen eingestellt, Produktion teilweise heruntergefahren, die Zahl der Arbeitslosen schnellt in die Höhe: „Es gibt so gut wie kein Unternehmen, das nicht von den Maßnahmen in der Corona-Krise betroffen ist“, sagt Josef Renner, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Vöcklabruck. Eine Krise, in der sich viele Geschäftstreibende und Wirte als sehr kreativ erwiesen und durchaus erfolgreich neue Wege in der Vermarktung ihrer Produkte gefunden haben. Die Wirtschaftskammer hat das mit ihrer Plattform „Lieferservice regional“ unterstützt.
Wirtschaft in Gang bringen
Weitere wichtige Schritte, um das Wirtschaftsleben wieder in Gang zu bringen, waren die Wiederaufnahme der Arbeiten im Baugewerbe, die Öffnung der Geschäfte bis zu einer Größe von 400 Quadratmeter und die Freigabe der Abholung von vorbestellten Speisen in der Gastronomie. „Unter dem Motto ‚Arbeiten für Oberösterreich‘ ist es essentiell, dass überall dort, wo es sich mit den Vorgaben zum Schutz der Gesundheit der Menschen vereinbaren lässt, die Wirtschaftstätigkeiten zumindest schrittweise wieder aufgenommen werden“, so Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner.
Durchtauchen ist schwierig
Die vielen kleinen Schritte in Richtung „neue Normalität“ ändern aber nichts daran, dass die Situation für viele Unternehmen immer prekärer wird. „Das Durchtauchen durch die Krise wird mit jedem Tag schwieriger“, sagt Renner. „Es gibt viele, die nicht wissen. wie es weitergehen soll, darunter zahlreiche Familienbetriebe.“ Es werde niemand im Stich gelassen, verweist der WKO-Bezirksstellenleiter auf eine Vielzahl an Unterstützungsmaßnahmen. Allein im Bezirk Vöcklabruck wurden in der ersten Phase bisher rund 2.000 Anträge für den Härtefall-Fonds bearbeitet. Die Wirtschaftskammer konzentriert sich in dieser schweren Krise voll und ganz auf die Beratung. „Niemand soll sich scheuen, uns zu kontaktieren“, betont Renner. Er appelliert auch an die Solidarität und den Zusammenhalt innerhalb der Wirtschaft. Die Unternehmer sollen sich auf keinen Fall gegeneinander aufwiegeln oder gar zu einer Anzeige verleiten lassen.
Anstieg bei Arbeitslosen
Große Sorgen bereitet der sprunghafte Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Bereits mit Ende März, also zwei Wochen nach dem Corona-Shutdown, waren beim AMS Vöcklabruck 4.966 Personen arbeitslos gemeldet. Das ist ein Plus von 80,6 Prozent zum Vergleichsmonat des Vorjahres. 2019 lag die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen bei 2.784.
"Runder Tisch" ist aktiv
Die Sozialpartner im Bezirk sind in der Corona-Krise am „Runden Tisch Vöcklabruck“ wieder näher zusammengerückt. Wöchentlich stimmen sich die Vertreter von Wirtschaftskammer, Landwirtschaftskammer, Arbeiterkammer, AMS, ÖGB und Bezirkshauptmannschaft ab und koordinieren ihre Arbeit. „Es ist gerade jetzt wichtig, sowohl für Betriebe als auch für Arbeitnehmer und Landwirte, dass wir zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen“, betont Renner stellvertretend für den „Runden Tisch“.
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