Community Nurse
Pilotprojekt für die gesamte Region (mit Video)

Bgm. Bernd Osprian, Eva Maria Unger, Maria Harrer, Rosa Kaufmann und Stadtamtsdirektor Gernot Thürschweller | Foto: Schrapf
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  • Bgm. Bernd Osprian, Eva Maria Unger, Maria Harrer, Rosa Kaufmann und Stadtamtsdirektor Gernot Thürschweller
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Eva Maria Unger arbeitet seit 1. April als "Community Nurse" in Voitsberg, ab 1. Juni kommt Maria Harrer dazu. Ein generationenübergreifendes Pilotprojekt, das im Rahmen des Regierungsprogramms 2020 bis 2024 entstand und in der gesamten südweststeirischen Region einzigartig ist. Der zentrale Bereich ist die Prävention Pflegebereich.

VOITSBERG. Im Jahr 2018 wurde der Masterplan Pflege in Österreich erstellt, denn derzeit gibt es ca. 950.000 pflegende Angehörige, die "Dunkelziffer" dürfte allerdings weit höher sein. Im Regierungsprogramm von 2020 bis 2024 wurden mehrere Pflege-Pilotprojekte gestartet, eines davon ist die "Community Nurse" - auf gut deutsch Gemeindeschwester, das von der EU finanziert wird. Die Dienstleistungen der Nurse sind für die Bevölkerung kostenlos.

Viel Erfahrung

Seit 1. April fungiert die diplomierte Gesundheits-und Krankenpflegerin (DGKP) Eva Maria Unger als Community Nurse, mit Start 1. Juni wird sie in ihren Tätigkeiten von Maria Harrer, ebenfalls DGKP, unterstützt werden. Eine Community Nurse ist eine diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit hoher Expertise und fundiertem Erfahrungshintergrund. Sie hat den Auftrag auf Gemeindeebene für Beratung und Koordination pflegerische Versorgung, für Prävention und Interessensvertretung tätig und für die Bevölkerung erreichbar zu sein. Kooperationspartner der Stadtgemeinde Voitsberg ist das Rote Kreuz, hier koordiniert die regionale Pflegedienstleiterin Rosa Kaufmann die Abläufe.

Drei Säulen

Das Aufgabengebiet der Community Nurse steht auf drei Säulen: Praxiskurse, individuelle Pflegevorsorge und präventive Hausbesuche. Einige Praxiskurse hat Eva Maria Unger schon konzipiert. In einigen dieser Kurse wird ein Alterssimulationsanzug eingesetzt, um die Selbstwahrnehmung und Akzeptanz vor allem von jüngeren Teilnehmern gegenüber den Betroffenen zu stärken. Beispiele sind "Ruck zuck aus dem Bett", "7 Schritte und ich stehe" oder "Achtung, ich bin alt, fühle es mit mir". "Mit diesem Anzug sind verschiedene Krankheiten erfahrbar", so Unger.

Bei der individuellen Pflegevorsorge setzen Unger und Harrer auf ein österreichweites Novum: das schriftliche Festhalten von pflegerelevanten und individuellen Bedürfnissen, falls man sich im Anlassfall nicht mehr äußern kann. Diese betrifft alle Bürgerinnen und Bürger jeden Alters. Ziel ist es, eine individuell angepasste und qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten. 

Präventive Hausbesuche

Die dritte Säule liegt in den präventiven Hausbesuchen für Seniorinnen und Senioren ab dem 75. Lebensjahr. Da geht es um das gesamte Familiensystem, um barrierefreies Wohnen  im Alter, um Gesundheitsgefährdungen und Betreuungsmöglichkeiten. "Entscheidend ist die Selbstbestimmtheit im Alter", weiß Unger, die viel Erfahrung im geriatrischen Zentrum der Albert-Schweitzer-Klinik sammelte. 

Präsentation in der Stadtgemeinde Voitsberg, die nächsten Schritte sind schon skizziert. | Foto: Schrapf
  • Präsentation in der Stadtgemeinde Voitsberg, die nächsten Schritte sind schon skizziert.
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Die nächsten Schritte sind eine Informationsveranstaltung für die Voitsberger und das Erstellen eines Flyers, im Sommer sollen dann die ersten Kurse starten. Das Büro der Community Nurse ist in der Bahnhofstraße 4, am Donnerstag Nachmittag und Freitag Vormittag gibt es fixe Sprechstunden ohne Anmeldung.

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