Eiserne Hochzeit
Beim "Polsterltanz" sprang der Funke über

Elisabeth und Ferdinand Fromm feierten 65 Jahre Ehe. | Foto: Wutte
  • Elisabeth und Ferdinand Fromm feierten 65 Jahre Ehe.
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  • hochgeladen von Harald Almer

Elisabeth und Ferdinand Fromm vulgo Krean aus Kniezenberg, Gemeinde Mooskirchen, sind seit unglaublichen 65 Jahren miteinander verheiratet.
MOOSKIRCHEN. Am 4. Februar 1956 führte der letzte, jetzt noch lebende Weltkriegsteilnehmer, das Mitglied des ÖKB Mooskirchen, Landwirtssohn Ferdinand Fromm seine großen Liebe, Landwirtstochter Elisabeth Jocham, in Mooskirchen vor dem Traualtar. In sehr kleinem Kreis mit fünf Personen fanden die Zeremonie im Standesamt Mooskirchen mit Schuhmachermeister Franz Strohmüller als Standesbeamten und durch Pfarrer Peter Schinnerl in der Pfarrkirche statt. Von einer "Hochzeitstafel" im üblichen Sinne war keine Rede, aber laut Ferdinand Fromm war das Essen im Gasthof Tanzer hervorragend. 

Sehr seltenes Fest

Der Mooskirchner Bgm. Engelbert Huber fand sich unter Beachtung aller Schutzmaßnahmen mit Bauernbund-Obmann Franz Zöhrer beim Jubelpaar ein, um herzlichste Glückwünsche zu überbringen. "Es ist nicht nur ein sehr seltenes Fest, sondern auch ein besonderes Geschenk, wenn es vergönnt ist, sechseinhalb Jahrzehnte zu zweit durch dick und dünn zu gehen", so Huber.
Das Jubel-Paar - auch Sohn Ferdinand und Schwiegertochter Brigitte waren bei der Feier dabei - erzählte, dass das Kennenlernen Mitte der 50er-Jahre nicht so mühelos war wie heute. Ein Fußweg von mehr als einer Stunde lag zwischen den Wohnorten Rauchegg und Kniezenberg. Der "berühmte Funke" sprang beim "Woaz schöln", der damals musikalisch gestaltet wurde, über. Ferdinand, den Elisabeth vorher nicht gekannt hatte, erwies sich beim Polsterltanz, zu dem Elisabeth aufforderte, als ausgezeichneter Tänzer. Vier Monate später waren sie ein Paar. 
In Kniezenberg führten die beiden den Hof und gründete eine Familie mit Tochter Elisabeth und den Söhnen Ferdinand und Franz. Mit großem Willen, eisernem Sparen und viel Freude wurden den Kindern alle Möglichkeiten zur Bildung geboten und das Jubelpaar - bereits Urgroßeltern - ist stolz auf die inzwischen große Familie.

Noch im gleichen Heimathaus

Beide Eheleute waren im öffentlichen Bereich ehrenamtlich tätig. Elisabeth war Pfarrgemeinderätin und begeisterte viele Damen zum Mittun bei der Frauenbewegung. Ferdinand ist langjähriges Mitglied im ÖKB. Es gab kaum eine Veranstaltung, wo er nicht dabei war. Auch jetzt, im 99. Lebensjahr, marschiert er immer noch in der Formation bei diversen Anlässen mit. Er machte sich als "Eberhalter" einen besonderen Namen in der Gemeinde, er bewies großes Geschick im Umgang mit Vatertieren. 
Das Jubelpaar lebt heute noch dort, wo ihr gemeinsames Leben vor 65 Jahren begonnen hat, in barrierefreien, zeitgemäß umgebauten Räumlichkeiten.

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