Gerald Freymüller im Interview
Lernen im angstfreien Ambiente

Noch bis März 2020 ist Gerald Freymüller bei der Bildungsdirektion Steirischer Zentralraum für das Qualitätsmanagement zuständig. | Foto: Almer
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Gerald Freymüller kennt das Schulsystem wie kein anderer. Sein Weg führte ihn vom Lehrer zum Direktor bis hin zum Schulqualitätsmanager. Nach 42 erfolgreichen und spannenden Jahren verabschiedet er sich im März 2020 in die wohlverdiente Pension. Mit uns sprach er über seinen Beruf, über die zukünftigen Entwicklungen und über das Lernen.

Seit wann sind Sie in diesem Beruf tätig?
Gerald Freymüller: Seit 42 Jahren. Ich war 18 Jahre Lehrer, zwölf Jahre Direktor und zwölf Jahre in der Schulaufsicht. Dabei war ich sechs Jahre Bezirksschulinspektor für Voitsberg, sechs Jahre im Zentralraum Graz, Graz-Umgebung und Voitsberg als Pflichtschulinspektor und jetzt Schulqualitätsmanager. Mein Managementleitspruch war: Sichtbares Management ist das Gegenteil einer strengen Überwachung, sondern es bedeutet Zuhören und Hindernisse aus dem Weg räumen, aber nicht Kommando und Inspektion.

Auf welche Schwerpunkte konzentrierten Sie sich?
Freymüller: Mein Aufgabengebiet waren die Fach- und Dienstaufsicht für Pflichtschulen. Schwerpunkte waren die Einführung und Begleitung der Neuen Mittelschulen, die Stärkung des Schuleinganges, die Transition vom Kindergarten zur Volksschule, die Implementierung der Schulsozialarbeit, aber vor allem haben wir in Leitertagungen pädagogische Themen wie Aufgabenkultur, Individualisierung förderliche und alternative Leistungsbeurteilung usw. bearbeitet, um den persönlichen Lernfortschritt aller Schüler im Auge zu behalten.

Wie viele Schulen betreuten Sie?
Freymüller: Jetzt betreue ich 43 Schulen im Zentralraum, zwischenzeitlich waren es 58 Schulen. 

Wie sehen Sie die Zukunft und Entwicklung der Schulen und im Bildungssektor?
Freymüller: Zurzeit sind in der Bildungslandschaft große Veränderungen im Gange, welche so, hoffe ich für die Schulen, Direktoren und Direktorinnen, Lehrer und Lehrerinnen und vor allem Schülern und Schülerinnen positive Auswirkungen haben. Schulentwicklung hat sehr viel mit Personalentwicklung zu tun, hier sind die Schulleiter und Schulleiterinnen in Zukunft sehr gefordert. Denn wie Hattie in seiner Studie sagt: Entscheidend beim Lernzuwachs der Schüler und Schülerinnen ist, wie der Lehrer oder die Lehrerin agiert.

Was mochten Sie an Ihrem Beruf? Was macht(e) Sie stolz?
Freymüller: Ich bin Lehrer aus Überzeugung geworden, daher ist für mich die pädagogische Arbeit mit den Schülern und Schülerinnen sehr erbauend gewesen. Als Direktor und Lehrer war für mich entscheidend wichtig, dass in der Schule ein Klima des Respekts und Vertrauens herrscht, denn Lernen kann man nur in einem angstfreien Ambiente.

Was ist aus Ihrer Sicht das Wichtigste am Lernen?
Freymüller: Ich habe schon sehr viel über Lernen gesagt, jedoch kann man, meiner Meinung nach, von Gerald Hüther (Neurobiologie) viel über Lernen erfahren. Er schreibt: "Lernen gelingt nur mit Begeisterung."

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