Pibersteinersee
Ab sofort betreten verboten!

Thomas Tonweber wird den Gemeinderäten das Projekt in einer Sonder-Gemeinderatssitzung nochmals erläutern. | Foto: Der Tonweber
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  • Thomas Tonweber wird den Gemeinderäten das Projekt in einer Sonder-Gemeinderatssitzung nochmals erläutern.
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Paukenschlag am Pibersteinersee! Als Reaktion darauf, dass der Köflacher Gemeinderat mehrheitlich den Beschluss des Bebauungsplans für das neue See-Resort von "Der Tonweber" verschoben hatte, sperrt Sportpark Piberstein-Besitzer Werner Monsberger ab sofort bis auf Weiteres für die Bevölkerung den Zugang zum See. 

Politische Spielchen

In einer Pressekonferenz erläuterte zuvor Projektwerber Thomas Tonweber seine Sicht der Situation. Er verstehe zum Teil die Argumente der Anrainer, habe aber überhaupt kein Verständnis für politische Wahl-Spielchen zweier Parteien im Köflacher Gemeinderat. Denn Tonweber beabsichtigt 31,8 Millionen Euro in dieses Projekt mit zwischen 120 und 140 attraktiven Wohnungen zu investieren. Außerdem entkräftete er die Vorwürfe der SBK: "Bereits Anfang des Jahres gab es erste Kontakte mit der Stadtgemeinde Köflach. In der heißen Phase wurde am 25. Juni das Projekt im Detail vorgestellt, da waren neben einigen Anrainern auch Vertreter der ÖVP, SPÖ, SBK und FPÖ vertreten. Am 10. Juli gab es einen weiteren Termin mit einer Projektvorstellung im Gemeindeamt. Die Pläne liegen seit Juni auf und es ist mir völlig unverständlich, wie ein Gemeinderat behaupten kann, dass er zu wenig informiert wurde."
Thomas Tonweber will niemanden etwas wegnehmen. "Der Bau betrifft nur rund 15% des gesamten Areals. Auf einem Teil, der aktuell brach liegt und vor sich hinsumpert, wollen  wir attraktiven Wohnraum schaffen, der auch leistbar ist. Es wird sicher kein Ghetto der High Society sein." Außerdem werde auf einem Privatgrundstück gebaut und der beliebte und gut frequentierte Badebereich sei nicht davon betroffen.
Ende Oktober soll es nun eine weitere "Informationsveranstaltung" für die Mitglieder des Köflacher Gemeinderats geben. Hier ist Tonweber noch einmal bereit, die Pläne für das See-Resort genau zu erläutern. Es wird aber keine öffentliche Veranstaltung im Volksheim Köflach geben. "Wir investieren auf einem Grundstück, für den es schon einen Bebauungsplan für 45 bewilligte Wohnungen gibt. Wir haben 40.000 Euro in eine Studie für einen verbesserten Hochwasserschutz investiert. Wir halten 35 Meter Abstand von den Anrainergebäuden, vom Gesetz wären vier Meter gefordert. Wir senken die Gebäudehöhen ab und wir verlegen die Parkräume unterirdisch. Wir sind den Wünschen von Anrainern und Gemeinde so weit wie nur möglich entgegengekommen."

Verbotstafeln am See

Monsberger wiederum skizzierte, warum dieses Tonweber-Projekt so wichtig ist. "Unsere Bedingung ist, dass der Betrieb des Pibersteinersee sich selbst rechnet, daher haben wir neue Optionen gesucht. Thomas Tonweber ist ein Glücksfall für uns. Wir sehen in der Nicht-Beschlussfassung des Gemeinderats einen massiven Eingriff in die Eigentumsrechte der Gesellschaft. "Wir werden erst dann wieder die Zugang öffnen, wenn der Gemeinderat die Bedingungen für das See-Resort geschaffen hat." Vorerst frei zugänglich bleiben der Restaurant- und Hotelbereich bzw. das Tenniscenter. "Weitere Maßnahmen, welche bis zur Schließung des operativen Geschäftsbetriebes der gesamten Gesellschaft führen können, bleiben vorbehalten."
In den nächsten Tagen werden Verbotstafeln am See angebracht, auch Absperrungen sind angedacht. Das Badegelände, die Liegewiese und der Parkplatz werden komplett gesperrt. Die Feriensiedlung am Südufer ist nur für die Ferienhausbesitzer zugänglich, der ehemalige Campingplatz nur für Mitglieder des Campingvereins Piberstein. "Wir behalten uns rechtliche Schritte gegen Zuwiderhandelnde vor. Die Gemeinderatsmitglieder müssen sich entscheiden, was sie wollen. Und vor allem, was mehr Stimmen bei der nächsten Wahl kostet."
Bgm. Helmut Linhart weist darauf hin, dass die Gemeinden Köflach und Maria Lankowitz seit 2015 mit der Familie Monsberger in engem Kontakt stehen, um einen öffentlichen Seezugang zu gewährleisten. Dass der Stadtgemeinde das diesbezügliche öffentliche Interesse am Herzen liegt, beweise laut Linhart die Tatsache, dass die Stadt Köflach den See ausschließlich aus diesem Grund bereits zwei Mal gepachtet habe. "Köflach ist nach wie vor an einem Erwerb des Seegeländes bzw. einen Teils davon im Interesse der Öffentlichkeit interessiert. Wenn das aber - aus welchen Gründen auch immer - nicht möglich ist und der Verbau von knapp 15% die einzige Möglichkeit sei, den See für die Bevölkerung zu garantieren, dann müsse man diese Möglichkeit ins Auge fassen."

Gutes Projekt

Privat hält Linhart das neue See-Resort für ein gutes Projekt, weil es neuen Zuzug für Köflach bringen kann. "Einen Investor, der mehr als 30 Millionen Euro in die Hand nimmt, sollte man nicht vorab abschrecken, sondern mit ihm ein für alle erträgliches Konzept erarbeiten." Auf Linharts diesbezügliche jüngste Vorschläge und Einwände hat Tonweber übrigens zwischenzeitig auch deutliche Adaptierungen am Projekt vorgenommen.

Thomas Tonweber wird den Gemeinderäten das Projekt in einer Sonder-Gemeinderatssitzung nochmals erläutern. | Foto: Der Tonweber
Der Zugang zum Pibersteinersee ist für die Bevölkerung ab sofort bis auf Weiteres verboten. | Foto: Sportpark Piberstein
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