Bürgermeister Johannes Schmid
Das Ortszentrum wird weiter entwickelt
Der Rosentaler Bürgermeister Johannes Schmid hat kleine und große Projekte im Laufen oder am Plan. 2.357 Unterschriften wurden für den Erhalt der Billa-Filiale in der Kaufwelt gesammelt und den Verantwortlichen übergeben. Ein neuer praktischer Arzt ist so gut wie fix.
ROSENTAL. Ehrenbürgerschaft für Alt-Bürgermeister Engelbert Köppel, Eröffnung der neuen Zahnarztpraxis von Brigitte Wendl und ein neuer "Gratis-Kasten" in Rosental. Es tut sich einiges in der weststeirischen Kernraumgemeinde.
Seit mehreren Wochen geht das Gerücht um, dass die Billa-Filiale in der Kaufwelt Rosental zusperren wird. Wie sehen Sie die Situation?
JOHANNES SCHMID: Wir wollen uns mit dem Ende der Billa-Filiale nicht abfinden und haben eine Unterschriftenaktion für den Erhalt gestartet. Vor Kurzem übergab ich den Billa-Verantwortlichen 2.357 Unterschriften, die nicht nur aus Rosental, sondern aus dem ganzen Kernraum stammen. Mir wurde gesagt, dass das Ende der Filiale noch nicht in Stein gemeißelt ist. Für unsere Kaufwelt, aber auch für die gesamte Gemeinde wäre die Schließung der Billa-Filiale nach dem Abzug des Drogeriemarkts ins Vorum nach Voitsberg der nächste schwere Schlag gegen unsere Nahversorgung.
Dabei entwickelt sich die Gemeinde ja sehr positiv.
SCHMID: Absolut und wir werden sie auch weiterentwickeln. Konkret geht es um ein lebenswertes und attraktives Ortszentrum. Und da stehen wir ganz nahe vor dem Durchbruch, dass wir wieder einen praktischen Arzt bekommen. Nach drei Jahren ohne Arzt ist zu 99 Prozent fix, dass die Ordination von Doktor Zeck am perfekten Standort an der B70 wieder nachbesetzt wird. Zusammen mit der Installierung unseres neuen "Bildungsgartens" mit Volksschule, Kindergarten und Kinderhort wäre der neue Arzt eine entscheidende Verbesserung der Infrastruktur. Sehr gefreut hat mich auch, dass Zahnärztin Brigitte Wendl in eine neue Ordination nach Rosental gezogen ist.
Wie sieht es mit der Feuerwehr aus? Da wird von einem neuen Rüsthaus gesprochen.
SCHMID: Unsere Feuerwehr braucht ein modernes, zeitgemäßes Rüsthaus und zusammen mit dem Land Steiermark werden wir eine Machbarkeitsanalyse durchführen. Dabei prüft das Land den Neubau, aber auch die Modernisierung des bestehenden Gebäudes und wird danach eine Empfehlung aussprechen. Faktum ist, dass wir eine Erneuerung brauchen, denn die Sanitäreinrichtungen sind nicht mehr zeitgemäß und das alte Rüsthaus ist keine kompakte Einheit.
Wer durch Rosental fährt, dem fällt auf, dass viel gebaut wird.
SCHMID: Was ja ein gutes Zeichen ist. Der 2. Bauabschnitt am Wiesenweg der Siedlungsgenossenschaft mit 15 Wohneinheiten ist in Bau und soll im Sommer 2023 fertig sein. Das neue Bürogebäude von Freiraum-Immobilien ist beinahe komplett vermietet und im ehemaligen Kindergarten in Hörgas sollen zehn neue Wohneinheiten entstehen. Und wo wir schon bei Baustellen sind: Ende November wird die größte Photovoltaikanlage in Österreich auf dem Gemeindegebiet von Rosental und Bärnbach in Betrieb gehen. Diese Anlage versorgt 5.500 Haushalte mit Strom. Im nächsten Jahr werden wir am Dach der Eishalle eine Photovoltaikanlage installieren und in Karlschacht errichten die Stadtwerke Voitsberg und Köflach eine gemeinsame PV-Anlage.
Und der Hochwasserschutz?
SCHMID: Vor zehn Jahren hatte Rosental ein Hochwasserproblem und daher wird es beim Hochegger-Gerinne ein Retensionsbecken geben. Die Ausschreibungen sind erledigt, wir rechnen noch mit einem Baustart im Dezember, sofern es das Wetter zulässt. Im nächsten Jahr ist die Fertigstellung geplant.
Gibt es weitere Infrastrukturprojekte?
SCHMID: Die Gößnitztalstraße wurde saniert, weil sie durch die damalige Tunnelsperre der B70 sehr stark belastet wurde. In diese Komplettsanierung wurden 330.000 Euro investiert. Wir haben unsere Straßenbeleuchtung großteils auf LED umgestellt und wir werden in der Gemeinde Energie sparen. Die Straßenbeleuchtung wird im gesamten Ortsgebiet - ausgenommen der B70 - in der Zeit von 23 bis 4.30 Uhr ausgeschaltet, am Freitag und Samstag läuft die Beleuchtung bis 1 Uhr. Mit dieser Maßnahmen wollen wir als Gemeinde Energie und damit Steuergeld sparen, aber auch Energie-Ressourcen schaffen, die im Notfall anderswo sinnvoll eingesetzt werden können.
Betrifft das auch die Weihnachtsbeleuchtung?
SCHMID: Trotz des starken Energiespargedankens wollen wir unseren Bürgern das Advent- bzw. Weihnachtsgefühl nicht nehmen und sorgen für eine angenehme Atmosphäre im Gemeindegebiet. Daher wird die Weihnachtsbeleuchtung wie in den letzten Jahren im gleichen Ausmaß eingeschaltet. Hinzufügen möchte ich, dass wir bisher bereits einen sehr sparsamen Umgang mit der Weihnachtsbeleuchtung hatten.
Was gibt es sonst noch zu berichten?
SCHMID: Das Bergbaumuseum wird weiter aufgewertet und das Innere des Trafogebäudes zum Museumsraum umfunktioniert und mit Artikeln befüllt. In nächster Zeit ist ein Schaustollen mit einem intakten Förderband und Gebläse zu besichtigen. Da geht mein Dank an Franz Borstner und seine neun ehrenamtlichen Helfer. Wir planen, den Ausbildungsverbund mein Job mit den Lehrlingen dort einzubinden. In unserer Freizeitanlage wollen wir einen größeren Skaterpark installieren, da hoffe ich auf Fördermittel der Leader-Region. Sechs Bürgermeisterstammtische gingen erfolgreich über die Bühne. Wir werden eine Pensionisten-Weihnachtsfeier in der Mehrzweckhalle ausrichten und am 8. Dezember einen Christkindlmarkt. Seit ein paar Tagen haben wir offiziell einen Gratiskasten in unserer Gemeinde, frei nach dem Motto “Gib eini - nimm aussa“. Auf Initiative von unserer Gemeindebürgerin Johanna Skorjanc kann man ab sofort Sachen abholen, abgeben oder aber auch tauschen. Und abschließend will ich meinem Bürgermeister-Vorgänger Engelbert Köppel zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft gratulieren. Die Feier mit dem Fackelspalier war sehr stimmungsvoll.
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