Pibersteinersee
Investor Tonweber verzichtet auf Kaufoption
Die Situation um den Pibersteinersee war viele Monate komplett festgefahren. Denn die Tonweber Immobilien Entwicklung GesmbH verfügte hinsichtlich der Liegenschaften am Pibersteinersee über mehrere Optionsverträge, die sie mit der Eigentümerfamilie Monsberger abgeschlossen hatte. Nun ist fix, dass Tonweber auf diese Optionen verzichtet, damit ist der Weg für die Gemeinde Köflach frei, das Areal zu kaufen.
KÖFLACH/MARIA LANKOWITZ. Mehrere Sommer zogen ins Land, ohne dass die Bevölkerung den malerischen Pibersteinersee zum Baden und Relaxen nutzen hätte können. Denn die Besitzerfamilie Monsberger sperrte den Zugang und schloss mit der Tonweber Immobilien Entwicklung GesmbH hinsichtlich der Liegenschaften rund um den Pibersteinersee mehrere Optionsverträge ab. Diese berechtigten das Unternehmen, das gesamte Seeareal im Ausmaß von 53 Hektar käuflich zu erwerben.
Interesse von Köflach und Maria Lankowitz
Ein Interesse an diesen Grundstücken hatten seit längerem auch die Gemeinden Köflach und Maria Lankowitz gegenüber der Eigentümerfamilie bekundet. Das Hauptaugenmerk der Gemeinden liegt dabei auf einer für die Gesamtregion wichtigen touristischen Folgenutzung dieser Liegenschaften. Der Köflacher Bürgermeister Helmut Linhart erklärte, dass eine Belebung und Attraktivierung des Sees für die Bevölkerung anzustreben wäre, am besten mit einem noch zu erarbeitenden ganzjährigen Nutzungskonzept.
Die seit einiger Zeit laufenden Gespräche zwischen Thomas Tonweber und der beiden Gemeinden wurden in den letzten Wochen intensiviert und nun konnte eine grundsätzliche Einigung für eine mögliche weitere Vorgangsweise erzielt werden. Tonweber verzichtet auf die Ausübung ihrer bestehenden Option betreffend den Ankauf von See- und Grundstücksflächen von 43 Hektar zugunsten der Stadtgemeinde Köflach und macht damit den Weg für entsprechende Vertragsverhandlungen zwischen Köflach und der Eigentümerfamilie Monsberger frei. Maria Lankowitz wird sich in Folge bei der Erstellung des ganzjährigen Nutzungskonzepts und darüber hinaus einbringen.
Ein großes Ganzes
Tonweber betonte in einer Aussendung, dass ihm diese Einigung wichtig sei, weil die Gespräche mit den beiden Gemeinden gezeigt hätten, dass seine eigenen Pläne mit den Entwicklungsplänen der Bürgermeister Helmut Linhart und Kurt Riemer für die betreffenden Liegenschaften in einem großen Ganzen gesehen werden müssten. "Nur ein Miteinander gewährleistet langfristig den von allen Seiten angestrebten Mehrwert für die Region und für die künftigen Nutzerinnen und Nutzer der Seeliegenschaften", so Tonweber. Daher habe er sich auch gegenüber der Eigentümerfamilie Monsberger ganz eindeutig dahingehend ausgesprochen, die genannten Verkaufsverhandlungen mit der Stadtgemeinde Köflach zum Abschluss zu bringen.
Tonweber wird sich ausschließlich auf das Wohnbauprojekt "Seeresort Piberstein" konzentrieren, die dazugehörigen Teilflächen wurden von ihm bzw. einer seiner Firmen bereits vor geraumer Zeit angekauft. Um den baulichen und landschaftsbildlichen Anforderungen der Gemeinden Köflach und Maria Lankowitz gerecht zu werden, wurde festgelegt, dass für dieses Wohnbauprojekt ein Architektenwettbewerb mit sieben geladenen Architektinnen und Architekten durchgeführt werden soll. Ziel des Wettbewerbs ist ein auf Grundlage des bestehenden Bebauungsplans zu entwickelndes ökologisches Leitprojekt mit begrünten Dächern, großzügigen Grünflächen und dem Einsatz von erneuerbaren Energieträgern.
Gemeindevertretung in der Jury
In der Jury der Wettbewerbskommission werden auch Bürgermeister Helmut Linhart und zwei weitere Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgemeinde Köflach und einer aus der Marktgemeinde Maria Lankowitz sitzen, um den hohen Qualitätsansprüchen beider Gemeinden in einem landschaftlich sensiblen Bereich gerecht zu werden. Die gesamte Planung wird in enger Abstimmung mit dem Bauamt Köflach erfolgen.
"Ich freue mich, dass ich Thomas Tonweber überzeugen konnte, auf seine Kaufoption zugunsten der Gemeinden Köflach und Maria Lankowitz zu verzichten", so Helmut Linhart in einer ersten Reaktion. "Das Interesse der Bevölkerung, den See wieder nutzen zu können, und das touristische Interesse stehen nun im Vordergrund. Wenn der Vertrag mit der Eigentümerfamilie Monsberger unterschrieben ist, ist der nächste wichtige Schritt die Erstellung eines Ganzjahreskonzepts", so Linhart weiter. Derzeit tauschen sich die Anwälte bezüglich des Kaufvertrags aus.
Eine Einigung mit der Eigentümerfamilie Monsberger vorausgesetzt, sind für beide Bürgermeister die touristische Entwicklung des Sees und die Umsetzung des Wohnbauprojekts "Seeresort Piberstein" sinnvoll, weil der See immenses Potenzial und auch das Wohnbauprojekt einen Mehrwert im Sinne einer architektonisch interessanten Weiterentwicklung für die Region hat.
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