Viktor Schriebl
Kainach wird mit Glasfaser vernetzt

Die Bauarbeiten für die Verlegung von Glasfaserkabeln sind bereits voll im Gang. | Foto: Gratzer
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  • Die Bauarbeiten für die Verlegung von Glasfaserkabeln sind bereits voll im Gang.
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Die Coronapandemie lässt sich nicht unterkriegen. Wie geht es der Gemeinde Kainach in dieser schwierigen Zeit?

Viktor Schriebl: Eines vorweg, wir lassen uns von diesem Virus auch nicht unterkriegen, aber vor allem im Veranstaltungsbereich ist vieles sehr schwierig geworden. Schon im Vorjahr haben wir fast alle unsere großen Feste abgesagt, heuer sieht es nicht anders aus. Das Dorffest musste bereits gestrichen werden, der Almabtrieb der Lipizzanerstuten wird zwar stattfinden, aber ohne den üblichen Stopp mit Publikum am Dorfplatz. Der Abtrieb findet voraussichtlich Ende September statt, eine Segnung der Pferde ist fix eingeplant. Wir von der Gemeinde wollen bei den Festen, wo wir als Veranstalter auftreten, kein Risiko eingehen, denn der Veranstalter haftet für etwaige Folgen. Eines ist aber sicher: Der Zusammenhalt innerhalb der Bevölkerung ist noch größer geworden, auch wenn gerade unsere Vereine eine sehr schwierige Zeit durchleben. Im Gemeindeamt wird montags, mittwochs und freitags ein kostenloses Corona-Testservice angeboten.

Gibt es Neuigkeiten von der Feuerwehr?

Schriebl: Die Feuerwehr konnte viele Monate lang auch keine Übungen durchführen, von Veranstaltungen ganz zu schweigen. Trotzdem gibt es gute Nachrichten, denn unsere Feuerwehr bekommt ein neues Mannschaftstransportfahrzeug, denn das alte hatte bereits 22 Jahre auf dem Buckel. Dank eines selbst gestalteten Kalenders half die Feuerwehr bei der Finanzierung tatkräftig mit. Vielleicht können wir am Tag der offenen Tür im Oktober das Fahrzeug feierlich einweihen. Und dass wir trotz der Pandemie 16 Feuerwehrjugendliche haben, ist auch bemerkenswert. Drei wurden vor Kurzem als Feuerwehrleute angelobt und in den Aktivstand gehoben.

Der Schulstart steht unmittelbar bevor. Wie ist Kainach da aufgestellt?

Schriebl: Seit mehr als 15 Jahren erneuern wir unsere Volksschule sukzessive. Wir haben dafür gesorgt, dass das IT-Netzwerk am neuesten Stand ist, Laptops und neue Möbel sind weitere Errungenschaften. Wir freuen uns sehr, dass wir einige Gastschüler aus den Städten bei uns haben. Im Kindergarten haben wir eine Nachmittagsbetreuung und in den Sommerferien schafften wir es gemeinsam mit der Stadtgemeinde Bärnbach ein neunwöchiges abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. Heuer kooperierten wir bereits das dritte Jahr und das Programm hat sich auch dank der Vereine und vieler Privatpersonen bestens bewährt. Wir werden auch im nächsten Sommer wieder versuchen ein attraktives Programm mit Bärnbach auf die Beine stellen.

Gibt es größere Projekte in Kainach?

Schriebl: Ein Vorhaben, das gerade umgesetzt wurde, ist die Erneuerung des Gemeindeamts. Corona gab den Anstoß dazu, die Raumaufteilung zu modernisieren. Die Böden und der Sanitärbereich wurden komplett saniert, der Drucker bekam einen eigenen Raum und auch die Buchhaltung und das Standesamt sind jetzt im Erdgeschoss barrierefrei angesiedelt. Seit zwei Jahren läuft diese Innensanierung. Ein großer Punkt sind alljährlich unsere Straßensanierungen. So haben wir heuer den Schwerpunkt in Gallmannsegg mit der Verbindung nach Geistthal gesetzt und im Millionengraben wurden einige Rutschungen saniert.

Was gibt es sonst noch Neues in Kainach?

Schriebl: Corona und das damit verbundene Home-Office haben die Wichtigkeit, gute digitale Verbindungen zu haben, noch verstärkt. Seit 2018, als die Volksschule an das Glasfasernetz angebunden wurde, läuft in unserer Gemeinde eine Offensive für den Glasfaserausbau. In dieser Woche starten wir den Ausbau in Richtung Gallmannsegg und Oswaldgraben. Die Kostenschätzung für den gesamten Ausbau liegt bei zehn Millionen Euro. Bei den jetzigen Arbeiten kommt sowohl ein Lay-Jet, der im Bankett fräst, als auch ein Kabelpflug zur Anwendung. Ein Problem ist der Freisinggraben, denn hier gibt es ein Breitband-Nadelöhr. Wir planen hier einen eigenen Sender zu installieren, da laufen mit der Telekom Gespräche über die Umsetzung. Mit diesem Sender würden wir auch die Probleme mit dem Handynetz in diesem Bereich minimieren können. Eine weitere Baustelle war der gemeindeeigene Bauhof, hier errichteten wir eine Überdachung. Erfreulich ist die Tatsache, dass Kainach als Wohnort wieder attraktiver wird. Es wurden in letzter Zeit zahlreiche Bauplätze verkauft, wo Eigenheime errichtet wurden bzw. werden. Das tut unserer Bevölkerungsentwicklung gut.

Die Bauarbeiten für die Verlegung von Glasfaserkabeln sind bereits voll im Gang. | Foto: Gratzer
Dem Kainacher Bgm. Viktor Schriebl ist der Breitbandausbau in seiner Gemeinde wichtig. | Foto: KK
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