Ohne Bauern hat der Tourismus ein Problem

Vertreter der Landwirtschaft und die Touristiker sind sich einig: Ohne Wechselwirkung geht es nicht.
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Landwirtschaft und Tourismus. Ein oft ungleiches Paar. Im Rahmen der Woche der Landwirtschaft versuchten die bäuerlichen Vertreter und die Touristiker bei der Präsentation im Moasterhaus am Salzstiegl die Gemeinsamkeiten herauszustreichen. Werner Preßler, Obmann der Bezirksbauernkammer, untermauerte mit Zahlen, was die Pflege der Grünland- und Almflächen wert ist. Laut einer Studie würden die Pflegekosten in der Steiermark - würde man sie adäquat bezahlen - 219,5 Millionen Euro im Jahr ausmachen. Für den Bezirk Voitsberg käme eine stolze Summe von 14,5 Millionen Euro zusammen. Eine andere Studie unter Gästen zeigte, dass 80% regionale Produkte im Urlaub kaufen, aber starke Wissensdefizite aufweisen, was das Bewirtschaften und die Pflege von Landschaften betrifft.

Echte Attraktion

Regina Kaltenegger vom Moasterhaus erzählte, dass Kühe auf der Alm für viele Gäste eine echte Attraktion seien. "Die Bewirtschaftung der Almen ist ganz wichtig, denn Wanderwege ohne schöne Ausblicke sind fast wertlos. Und auch unsere Schipisten wären in fünf Jahren verwaldet, da verhindert die Grünpflege." Pressler zeigte, dass ohne Bewirtschaftung und Pflege das Schloss Piber im Jahr 2050 vom Wald zugewachsen sein würde, die Besucher hätten keinen Blick mehr auf das Schloss.
Laut Pressler seien die bäuerlichen Betriebe die Grundlage für den Tourismus, ohne sie wäre regionale Kulinarik und ein Naturerleben im sanften Tourismus nicht möglich. "Flächendeckende Almwirtschaft verhindert die Bildung von Tourismus-Oasen. In Österreich ist die Wechselwirkung zwischen Tourismus und Landwirtschaft von ganz Europa am höchsten."
Bezirksbäurin Anita Suppanschitz bracht eine Lanze für die Vielfalt der Lipizzanerheimat und erklärte, dass die Landwirtschaft touristische Leitbetriebe brauche. Hans Schmid, Obmann der Steirischen Rucksackdörfer, bemerkt einen Trend zur Ehrlichkeit und Bodenständigkeit. Die Nachfrage nach dem Ursprung ist groß." Gottfried Preßler, Bgm. von Hirschegg-Pack, ist sich klar, dass eine bessere Produktion kaum mehr möglich ist. "Entscheidend sind die Vermarktung und Informationen für die Konsumenten, Gut essen und trinken ist eine Hauptstrategie und man muss es Touristen so einfach wie möglich machen, um an gute regionale Produkte zu kommen." Oder wie es Kaltenegger abschließend formulierte: "Wir bieten ein wertvolles Landschaftserlebnis. Die Gäste sind durchaus bereit, Geld für Ruhe, Entschleunigung, aber auch für Gipfelerlebnisse zu bezahlen."

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