Von Voitsberg nach Armenien
Sie weiß, was Heimat bedeutet

Jasmine Dum-Tragut ist die einzige Armenologin in Österreich. | Foto: KK
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  • Jasmine Dum-Tragut ist die einzige Armenologin in Österreich.
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Jasmine Dum-Tragut wurde 1965 in Voitsberg geboren und besuchte die HAK Voitsberg. Jetzt, 54 Jahre später, ist sie die einzige habilitierte Armenologin in Österreich und stellt in Armenien am Genozid-Museum in Jerewan ihre erste Ausstellung aus, die das Schicksal armenischer Kriegsgefangener in den österreichischen Gefangenenlagern im Ersten Weltkrieg zeigt. Dieses Kapitel war bisher unerforscht. 

Geschichten verfolgen

In der Ausstellung "Fernab der Heimat, in der Heimat" werden einzigartige Exponate und ausgewählte Lebensgeschichten von 20 Soldaten präsentiert. Ihren Schicksalen ist Dum-Tragut, die auch Leiterin der Abteilung für Armenische Studien am Zentrum zur Erforschung des Christlichen Ostens (ZECO) an der Universität Salzburg ist, nachgegangen. "Mit den armenischen Kriegsgefangenen in österreichischen Lagern hat sich bisher noch niemand auseinandergesetzt. Ich habe versucht, ihre Geschichte zu verfolgen", erklärt Dum-Tragut. Zu sehen sind Exponate aus den Kriegsgefangenenlagern, Archivfotos, Videos, alte Tonaufnahmen und vieles mehr. Seit 31 Jahren ist sie regelmäßig in Armenien, vor der Ausstellung sogar monatlich. Seit mittlerweile 21 Jahren lebt sie Salzburg, mit ihrer Heimat Voitsberg bleibt sie trotzdem immer verbunden.

Zurück zu den Wurzeln

"Leider schaffe ich es aufgrund meiner beruflichen Verpflichtungen nicht so oft in die alte Heimat wie gewünscht", erzählt Dum-Tragut. Seit 1998 lebt Dum-Tragut in Salzburg Land, seit 2013 hat sie auch einen kleinen Bauernhof. Wenn sie nach Voitsberg kommt, staunt sie trotzdem immer wieder über die Veränderungen. "Meine Mutter hält mich auf dem Laufenden und auch mein Bruder mit seinen vier Kindern und drei Enkelkindern sind ein Anziehungspunkt. Ich habe ja auch in Voitsberg geheiratet. Steierblut ist ja kein Himbeersaft, und ich bin immer wieder stolz, dass ich Weststeirerin bin. Allein schon wegen dem Kürbiskernöl muss ich ab und zu nach Hause fahren."
Über Facebook versucht sie, noch Kontakt mit Schulkameraden zu halten. "Ich, die Vielgereiste, die so viel im Jahr unterwegs ist, weiß wirklich, was Heimat heißt. Man kann umziehen, man kann verreisen, aber irgendwie kommt man immer zu seinen Wurzeln zurück. Und das können Kleinigkeiten sein wie ein Wort, das man schon lange nicht mehr gehört hat und dialektale Ausdrücke."

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