Gewalt an Frauen und Kindern
Sofortige Hilfe für Gewaltopfer im Bezirk Voitsberg

Elisabeth Grossmann weiß, was Betroffene tun müssen. | Foto: SPÖ Frauen
  • Elisabeth Grossmann weiß, was Betroffene tun müssen.
  • Foto: SPÖ Frauen
  • hochgeladen von Selina Wiedner

Vom 25. November bis 10. Dezember wird mit "16 Tage gegen Gewalt" auf die Gewalt gegen Frauen und Kinder aufmerksam gemacht. Auch im Bezirk Voitsberg stieg in diesem Jahr die Zahl der Betretungsverbote.

Während im ganzen Vorjahr im Bezirk Voitsberg 21 Betretungsverbote verhängt wurden, waren es in diesem Jahr mit Stichtag 19. November bereits 50 Personen, darunter auch Kinder, die Opfer von Gewalt wurden. "Es gab einen sprunghaften Anstieg, vor allem im Bezirk. Die Stresssituationen in der Familie, der große Druck, der materielle Druck, die Sorge um den Arbeitsplatz und viele weitere Faktoren fördern ein höheres Aggressionspotenzial. Wenn man nicht gelernt hat, mit Konflikten umzugehen, dann ist für manche Personen die Gewalt der letzte Ausweg. 94 % der Täter waren männlich", erklärt die Vorsitzende der SPÖ-Frauen Steiermark und Vizepräsidentin des Bundesrates, Elisabeth Grossmann, und ergänzt: "Dafür gibt es auch Männerberatungen, aber Prävention wäre die beste Lösung."

Friedliche Konfliktlösungen

Grossmann betont auch, dass schon in der Schule und im Elternhaus mit Präventionsmaßnahmen begonnen werden muss, um friedliche Konfliktbeilegung zu lernen und dafür sensibilisiert zu werden. "Nicht nur physische Gewalt sollte sofort gemeldet werden, sondern auch bei jeder anderen Form von Gewalt, wie zum Beispiel extremen Kontrollverhalten, sollte Hilfe gerufen werden. Denn niemand darf sich davor scheuen, Hilfe zu rufen. Am besten wählen Gewaltopfer direkt die Notrufnummer der Polizei", so Grossmann, die die Arbeit der Polizei im Bezirk Voitsberg lobt. "Die Polizistinnen und Polizisten im Bezirk zeichnen sich durch hohe Sensibilität im Umgang mit Gewaltbetroffenen aus. Das hat sich in den letzten Jahren extrem gebessert."

Forderungen

Dennoch ist einiges zu tun: "Beratungsstellen, Gewaltschutzzentren, Frauenhäuser sind voll ausgelastet und müssen ausgebaut werden. Es braucht regelmäßige Fallkonferenzen, um die Gefährlichkeit der Täter treffsicher einschätzen zu können. Opfer und Zeugen von Gewalt (oftmals Kinder) brauchen mehr Schutz und Hilfe; Täter gezielte Antigewalttrainings, um nicht rückfällig zu werden", betont Grossmann.

Schnelle Hilfe

Sobald Gewaltopfer bei der Polizei anrufen, wird auch die Gewaltschutzeinrichtung informiert. Dort werden die Opfer von Expertinnen und Experten und Psychologinnen und Psychologen betreut. In manchen Fällen muss auch die Wohnsituation geändert werden, dafür gibt es die Möglichkeit des Frauenhauses. "Im letzten Jahr haben wir in Voitsberg auch eine Notwohnung eingerichtet, die im Bedarfsfall bereitgestellt wird", sagt Grossmann.

Anlaufstellen:
Polizei: 133 oder 112
Frauenhelpline: 0800 222 255
Männernotruf: 0800 246 247

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.