Bilanz Bereichsfeuerwehrverband Voitsberg
Um 22 Prozent mehr Brände im Jahr 2021 (mit Video)
Die Einsatzstatistik unserer Feuerwehren für das Jahr 2021 kann mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. Zum Beispiel stiegen die Wassertransporte um 100 Prozent an.
KÖFLACH. Das zweite Jahr, das im Zeichen der Corona-Krise stand, brachte dem Bereichsfeuerwehrverband Voitsberg einen Zuwachs von 40 neuen Feuerwehrleuten, darunter zehn Jugendliche und elf Frauen, einige davon sind Quereinsteigerinnen. Insgesamt zählt der Verband 177 weibliche Einsatzkräfte, viele von ihnen übernahmen vor allem im Jugendbereich wichtige Aufgaben. Die Führungsebene der Feuerwehren im Bezirk ist derzeit rein männlich, allerdings scharrt eine erste mögliche Kommandantin - oder Stellvertreterin - schon in den Startlöchern.
Im Vorjahr waren die Feuerwehren des Bezirks 2.103 Mal im Einsatz, um 141 Einsätze weniger als 2020. Denn das Jahr 2021 verlief im Bezirk Voitsberg großteils unwetterfrei. Wie schnell sich das ändern kann, zeigte der vergangene Sonntag, als allein in acht Stunden 70 technische Einsätze zusammenkamen. Bemerkenswert ist allerdings die Steigerung bei den Bränden, denn da stieg die Anzahl auf 326 und damit um 22 Prozent. Im Vergleich zu 2019 gab es sogar um 40 Prozent mehr Brandeinsätze.
Wütet der Feuerteufel?
"Wir orten vermehrt technische Defekte, die zu kleineren Bränden - hauptsächlich Wohnungs- und Zimmerbrände - führten", erklärt Bereichsfeuerwehrkommandant Christian Leitgeb. "Durch angebranntes Kochgut führen Brandmeldealarme zu mehr Einsätzen." Ebenfalls eine Steigerung verzeichnet die Feuerwehr bei den Türöffnungen zusammen mit dem Roten Kreuz. So führten die Feuerwehren 74 Menschenrettungen durch. Auch die Insekteneinsätze stiegen an, weil es im gesamten Bezirk keinen Kammerjäger gibt.
Ein interessantes Detail ist die hundertprozentige Steigerung bei den Wassertransporten aufgrund der vielen trockenen Monate. "Landwirtschaftliche Gehöfte sind vom Wassermangel stark betroffen, da hatten wir im Vorjahr rund 400 Fahrten", so Leitgeb. Vor allem im Raum Geistthal-Södingberg wird Wasser vom Hydrantennetz zu verschiedensten Brunnen gebracht.
Wieder mehr Übungen
Ein erfreulicher Anstieg wurde bei den Übungen verzeichnet, denn es konnten um 230 Einheiten mehr abgehalten werden als im Vorjahr. Von den 725 Übungen entfielen viele auf die Atemschutzgeräteträger. Nur die Jugend war der große Verlierer der Pandemie, denn es fand kein Jugendzeltlager statt, die Vorbereitung auf Wettbewerbe verlief online. "Wir starten Anfang März mit einem Wissenstest und hoffen, ein relativ normales Ausbildungsjahr absolvieren zu können. Aber die 2 G-Regel erschwert natürlich dieses Vorhaben, denn nicht alle Feuerwehrleute sind geimpft."
Was gibt es noch Neues? Die FF Köflach plant ein neues Rüsthaus zusammen mit der Stadtgemeinde, auch in Stallhofen und Rosental sind neue Häuser ein Thema. Leitgeb will vermehrt in den Katastrophenschutz und dem Stützpunkt Hallersdorf investieren, immerhin waren weststeirische Feuerwehrleute bei der Waldbrandkatastrophe in Nordmazedonien im Einsatz.
Zufrieden ist Leitgeb mit der Verfügbarkeit der Wehren und auch, dass sich in diesem heurigen Wahljahr genügend Funktionäre für Führungstätigkeiten fanden. "Wir hoffen, dass wir heuer den normalen Feuerwehrbetrieb wieder aufnehmen können. Die Einschränkungen waren nötig, um mit dem Personal gut über die Runden zu kommen", so Leitgeb abschließend.
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